Die Verteilung dieser Kosten ist, politisch gesehen, das größte Problem in den laufenden Verhandlungen. Obwohl inzwischen sogar gutachterlich attestiert ist, dass die Antragstrasse erhebliche Mängel aufweist und möglicherweise nicht genehmigungsfähig ist, weigert sich die Bahn, eine verbesserte Variante am Flughafen alleine zu bezahlen. Das Land wiederum beharrt darauf, keinen Cent mehr für Stuttgart 21 aufzubringen als die vertraglich vereinbarten 930 Millionen Euro. Trotz der festgemauerten Positionen deutet sich in Koalitionskreisen auch beim schwierigsten Punkt ein Vorschlag ab: Wenn die Bahn bereit wäre, die Mehrkosten für einen leistungsfähigen Flughafenbahnhof zu übernehmen, könnte das Land diese Infrastruktur nutzen, um auf der Gäubahn den von Grün-Rot ohnehin anvisierten Halbstundentakt hinzubekommen. Dies hätte zur Folge, dass das Land mehr Züge bei der Bahn bestellen würde, was dem Staatskonzern hochgerechnet auf 20 Jahre 60 Millionen Euro bescheren würde. Das wäre – außerhalb des Kostendeckels – etwa der Betrag, den sich die Bahn vom Land für den Flughafenbahnhof wünscht.
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