Die europäischen Börsen notierten am zweiten Handelstag der Woche weitgehend fester. Im Vorfeld der heute Abend erwarteten US-Zinserhöhung reagierten viele Börsianer jedoch zurückhaltend. Die deutlichsten Zugewinne wurden am späten Nachmittag noch aus London gemeldet. Hier konnte vor allem der Baumarktkonzern Kingfisher nach diversen Übernahmegerüchten deutliche Kursgewinne vermelden.
Im Bereich Unternehmenszahlen standen heute abermals einige Meldungen an. Besonders die Schweizer Großbank UBS war dabei von Interesse. Trotz der guten Zahlen insgesamt sorgten einige schwächere Bereiche für einen schwächelnden Kurs. Daneben waren auch die Zahlenwerke von Arcelor, BÖHLER-UDDEHOLM, SAS, Statoil und Danske Bank von Interesse.
Schlussstände:
Dow Jones EURO STOXX 50: 2.961 (+0,41 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 2.838 (+0,36 Prozent)
EURONEXT 100: 674 (+0,25 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Die schweizerische Großbank UBS verbuchte im ersten Quartal aufgrund der anhaltenden Erholung an den internationalen Kapitalmärkten sowie der starken Entwicklung im Bereich Vermögensverwaltung einen deutlichen Gewinnanstieg. Wie das Kreditinstitut heute bekannt gab, lag das Ergebnis der fortgeführten Geschäftstätigkeit vor Steuern im Berichtsquartal bei 3,58 Mrd. CHF, nach 3,11 Mrd. CHF im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern ergab sich beim Ergebnis der fortgeführten Geschäftsaktivitäten ein Gewinn von 2,83 Mrd. CHF, nach 2,384 Mrd. CHF im Vorjahresquartal. Der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 2,08 Mrd. CHF bzw. 1,97 CHF je Aktie auf 2,63 Mrd. CHF bzw. 2,48 CHF je Aktie. Der Geschäftsertrag stieg im Vorjahresvergleich von 11,34 Mrd. CHF auf 13,10 Mrd. CHF. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es nach Angaben von UBS noch zu früh, einen Ausblick auf das Gesamtjahr abzugeben.
Die luxemburgische Arcelor S.A., der weltweit zweitgrößte Stahlproduzent, meldete am Dienstag, dass sie im ersten Quartal 2005 Rekordergebnisse erzielt hat. Demnach belief sich der Konzernumsatz auf 8,14 Mrd. Euro im Vergleich zu rund 6,9 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Bruttobetriebsergebnis lag bei rund 1,7 Mrd. Euro nach 696 Mio. Euro, das Betriebsergebnis bei 1,39 Mrd. Euro nach 409 Mio. Euro. Der Nettogewinn betrug 934 Mio. Euro bzw. 1,52 Euro pro Aktie gegenüber 234 Mio. Euro bzw. 0,49 Euro pro Aktie im ersten Quartal 2004. Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich im Berichtszeitraum um 241 Mio. Euro und belief sich am 31. März 2005 auf 2,27 Mrd. Euro. Arcelor hat beschlossen, im Laufe des ersten Halbjahrs die Flachstahlproduktion in Europa um mindestens eine Million Tonnen und die Langstahlproduktion um ca. 0,5 Millionen Tonnen zu reduzieren. Diese Verringerung des Angebots sollte zu der erforderlichen Anpassung der Lagerbestände an den Marktbedarf beitragen. Nach dem für die Stahlindustrie außergewöhnlichen Jahr 2004 dürfte das Wachstum für die Branche allgemein moderater ausfallen. Für Arcelor soll 2005 ein sehr gutes Jahr werden, vor allem dank des wesentlichen Beitrags der Ende 2004 ausgehandelten Lieferverträge im Unternehmensbereich Flachstahlprodukte und durch die Konsolidierung von CST in Brasilien und Acindar in Argentinien.
Der österreichische Stahlkonzern BÖHLER-UDDEHOLM AG verbuchte im ersten Quartal aufgrund der hohen Stahlnachfrage einen deutlichen Ergebnisanstieg. Wie der führende Stahlhersteller Österreichs bekannt gab, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtszeitraum bei 69,3 Mio. Euro, nach 31,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die EBIT-Marge verbesserte sich dabei von 7,5 Prozent auf 12,0 Prozent. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit konnte mit 63,2 Mio. Euro im Vorjahresvergleich (23,7 Mio. Euro) mehr als verdoppelt werden. Der Konzernüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal ebenfalls überproportional von 15,4 Mio. Euro auf 45,5 Mio. Euro. Der Konzernumsatz stieg von 416,4 Mio. Euro auf 579,1 Mio. Euro. Beim Auftragseingang verbuchte der Konzern ebenfalls einen deutlichen Anstieg von 353,9 Mio. Euro auf 545,1 Mio. Euro.
Die schwedische Fluggesellschaft SAS (Scandinavian Airlines System) äußerte sich am Dienstag bezüglich ihrer Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2005. Das Unternehmen erklärte hierbei, dass es seinen operativen Umsatz auf 13,0 Mrd. SEK steigern konnte. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (12,6 Mrd. SEK) entspricht dies einer Steigerung von 3,6 Prozent. SAS gab ferner an, dass sich die Anzahl der beförderten Passagiere um 0,8 Prozent auf 7,3 Millionen Fluggäste erhöhte. Der Konzern bezifferte seinen Nettofehlbetrag auf 971 Mio. SEK. Im ersten Quartal 2004 hatte sich dieser Wert noch auf 1,4 Mrd. SEK belaufen. Infolge dessen verbesserte sich auch das Ergebnis je Aktie von zuvor -8,26 SEK auf nun -5,86 SEK.
Der norwegische Ölkonzern Statoil ASA konnte im ersten Quartal aufgrund der deutlich anziehenden Ölpreisnotierungen einen Gewinnsprung ausweisen. Wie der Konzern am Dienstag bekannt gab, lag der Gewinn vor Steuern und nach währungsbereinigten Kosten bei 19,75 Mrd. NOK, nach 15,03 Mrd. NOK im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn kletterte von 4,70 Mrd. NOK bzw. 2,17 NOK je Aktie auf 6,77 Mrd. NOK bzw. 3,13 NOK je Aktie. Beim Konzernumsatz verbuchte Statoil einen Anstieg von 67,03 Mrd. NOK auf 84,62 Mrd. NOK.
Die Danske Bank verbuchte im ersten Quartal aufgrund der verbesserten Bonität der Kunden im Kreditgeschäft sowie einem gesteigerten Handelsergebnis einen deutlichen Gewinnanstieg. Wie das Kreditinstitut heute bekannt gab, lag der Nettogewinn im Berichtszeitraum bei 3,01 Mrd. DKK, nach 2,24 Mrd. DKK im Vorjahresquartal. Der Vorsteuergewinn verbesserte sich von 3,19 Mrd. DKK auf 4,24 Mrd. DKK. Das Gesamteinkommen erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 7,32 Mrd. DKK auf 8,07 Mrd. DKK. Für das Gesamtjahr erwartet die Danske Bank einen Vorsteuergewinn auf dem Niveau des Vorjahres aus. |