Der Deutsche Aktienindex konnte am Mittwoch mit kräftigen Zugewinnen aus dem Handel gehen. Auslöser für die Kursrallye zur Wochenmitte waren die Schwäche des Euro und die freundlichen Impulse aus den USA. Der Euro musste gestern angesichts der drohenden Ablehnung der EU-Verfassung in den Niederlanden und der Diskussion um ein Scheitern der Währungsunion Federn lassen. Einem Bericht des "stern" zufolge wurde vor kurzem zwischen Bundesfinanzminister Eichel und Bundesbankpräsident Weber ernsthaft darüber gesprochen. In der Folge waren besonders exportorientierte Werte gesucht. Der DAX30 schloss mit einem Plus von 1,49 Prozent bei 4.527,17 Zählern (LDAX: 4.528,85 +1,37 Prozent). Ferner legte der MDAX 0,3 Prozent auf 5.993,07 Punkte zu. Im DAX konnten zur Wochenmitte alle Titel bis auf ALTANA grüne Vorzeichen vermelden. Der deutsche Leitindex wurde am Abend von den Automobil-Werten BMW und VW mit Aufschlägen von mehr als 2,7 Prozent angeführt. Neben dem schwachen Euro sorgten auch die am Abend anstehenden US-Absatzzahlen für gute Stimmung. Daneben legten auch RWE, Linde und Deutsche Post kräftig zu.
Bei den Mid- und SmallCaps herrschte gestern ebenfalls weitgehend freundliche Stimmung. Zahlen wurden u.a. von INDUS gemeldet. Fraport bestätigte auf seiner Hauptversammlung den Ausblick für 2005. Beim MDAX-Wert LEONI wurde ein Aktiensplitt 1:3 durchgeführt. Der MidCap-Index erreichte gegen Abend bei 5.994,00 Zählern ein neues Allzeit-Hoch.
Der Markt heute:
Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit einem Minus in den Handel starten. Die Deutsche Bank erwartet eine DAX-Eröffnung bei 4.517 Punkten, Lang & Schwarz rechnet zu Handelsbeginn mit 4.516 Punkten und HSBC Trinkaus & Burkhardt sieht den DAX bei 4.523 Zählern.
Konjunktur- und Wirtschaftstermine:
In Australien werden heute die Außenhandelsdaten sowie die Baugenehmigungen für April bekannt gegeben. In Neuseeland stehen die Großhandelsdaten zum ersten Quartal 2005 an. In der Schweiz wird das BIP für das erste Quartal veröffentlicht. Für das Euroland werden die Erzeugerpreise im April und das EZB-Sitzungsergebnis bekannt gegeben. Aus den USA werden die Arbeitsproduktivität und Arbeitskosten des ersten Quartals, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Industrieaufträge für April sowie der wöchentliche EIA Ölmarktbericht gemeldet.
Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:
Quartalszahlen stehen heute bei der Credit Agricole an. Die Hauptversammlung wird bei der GERRY WEBER International AG, der Loewe AG und der W.O.M. WORLD OF MEDICINE AG abgehalten.
Die US-Börsen:
Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Mittwoch im Plus. Während der Dow Jones 0,79 Prozent auf 10.549 Punkte zulegte, zog die NASDAQ 0,95 Prozent auf 2.087 Zähler an. Die Futures notieren aktuell kaum verändert. Gegen 08:15 Uhr tendiert der NASDAQ-Future bei 1.556 Punkten (-0,1%) und der S&P Future bei 1.200 Zählern (0,0%).
Devisen und Rohstoffe:
Gold: 415,35 Dollar; Brent Oil: 50,91 Dollar; Euro: 1,2217 Dollar
Wichtige Meldungen
Das Institut for Supply Management (ISM), eine private Organisation der Industrie, ermittelte für Mai 2005 einen Rückgang der Geschäftsaktivitäten des Verarbeitenden Gewerbes. Der ISM-Index (früher NAPM-Einkaufsmanagerindex) sank von 53,3 Zählern im April auf nun 51,4 Zähler. Dies ist der niedrigste Stand seit Juli 2003. Volkswirte hatten im Vorfeld nur eine Abnahme auf 52,0 Punkte prognostiziert. Ein Wert des US-Konjunkturbarometers über der Grenze von 50 Punkten wird als Verbesserung bewertet, ein Wert unter 50 Punkten signalisiert dagegen einen Abschwung im Verarbeitenden Gewerbe.
Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson teilte am Mittwoch mit, dass er von der mexikanischen Telefongesellschaft America Movil S.A. de C.V. einen Auftrag zur vollständigen Aufrüstung ihres Festnetzes in El Salvador erhalten hat. Das bestehende Netzwerk soll durch die Ericsson Telephony Softswitch-Lösung in ein Netzwerk der nächsten Generation umgewandelt werden.
Wie die Pixelpark AG am Mittwoch bekannt gab, hat ihr Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Durchführung einer Barkapitalerhöhung aus dem Genehmigten Kapital beschlossen. Demnach soll unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals das Grundkapital von derzeit 12.377.616,00 Euro um bis zu 3,9 Mio. Euro auf bis zu 16.277.616,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.900.000 Stück neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien, die jeweils einer rechnerischen Beteiligung am Grundkapital in Höhe von 1,00 Euro entsprechen, gegen Bareinlage zum Bezugspreis von 1,35 Euro je Aktie erhöht werden. Das Grundkapital wird demnach um bis zu 31,5 Prozent erhöht.
Der deutsch-amerikanische Automobilkonzern DaimlerChrysler AG musste im Mai auf dem US-Markt im Jahresvergleich einen Absatzrückgang von 2 Prozent verbuchen. Demnach verkaufte der Konzern im letzten Monat 232.386 Einheiten. Die Marke "Chrysler" verlor 3 Prozent, während Mercedes-Benz 2 Prozent abgab. Auch der amerikanische Automobilkonzern General Motors Corp.(GM) musste im Mai wieder einen Absatzrückgang in den USA verbuchen, nachdem er bereits in den vorangegangenen Monaten einen deutlichen Einbruch verzeichnet hatte. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, ging der Absatz um 5 Prozent auf 393.147 Einheiten zurück. Die Pkw-Sparte verbuchte ein Minus von 1 Prozent auf 154.726 Einheiten, während die Truck-Sparte einen Rückgang von 7 Prozent verzeichnete. Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG gab dagegen bekannt, dass die US-Sparte des Unternehmens im Mai einen deutlichen Absatzanstieg verbuchen konnte. Demnach seien im letzten Monat 3.291 Fahrzeuge abgesetzt worden, was einem Anstieg von 25 Prozent zum Vorjahresmonat entspricht. Das Modell "Boxter" konnte beispielsweise 982mal abgesetzt werden.
http://www.ariva.de/depot_neu/private/positions.m?depot_id=18207 |