Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 02.08.25 12:25
eröffnet am: 05.11.12 08:09 von: permanent Anzahl Beiträge: 198862
neuester Beitrag: 02.08.25 12:25 von: Fillorkill Leser gesamt: 41748385
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12.01.20 11:04
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23621 Postings, 6955 Tage Malko07#102648: Es gab kaum Widerede von Weidmann.

Er hat im wesentlichen diesem unsinnigen Weg zugestimmt der zu einer leistungsfeindlichen Wirtschaftsform führt in der Leistung bestraft wird und marode Firmen gesunde Firmen problemlos aufkaufen können um dann diese auch runter zu wirtschaften. Bitte keine Märchen!
 

12.01.20 11:06
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80400 Postings, 7758 Tage Anti LemmingStrauß sagte mal,

dass Beamten extrem langsam arbeiten; beim Streichen der Turmuhr würde ihnen der Stundenzeiger den Pinsel aus der Hand schlagen.  

12.01.20 11:07
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73911 Postings, 6265 Tage Fillorkillmit seiner Zentralbankkritik doch stark Gegenwind

Zentralbankkritik ist der Goldstandard in vulgärökonomischen Diskursen, quasi der ideologisch kleinste gemeinsame Nenner von Leuten, die sich nach einem systemkritischen Feeling sehnen ohne es jedoch sein zu können resp zu wollen. Das kollektive Unbehagen im Kapitalismus (sein zweites Gesicht) benötigt für alles negative angeblich verantwortliche Subjekte, auf die man ohne individuelles Risiko mit dem Finger zeigen kann: Muslime, Wallstreet-Soros, klimatotalitäre Schüler, 'Eliten' und eben Zentralbanken, personifiziert im stets teuflisch grinsenden Draghi.

Man kann hier von einer Ressentimentfamilie sprechen, denn jeder, der sich 'migrationskritisch' inszeniert, will zugleich immer auch Klimakritiker, Draghikritiker und Wallsteet-Kritiker sein.  Umgekehrt findet man keinen 'Migrationskritiker', der daneben etwa Freund der Zentralbankenpolitik wäre oder sich der Klimarettung verschreiben würde. Es gibt eben immer nur das ideologische Gesamtpaket, all den logischen Widersprüchen zum Trotz,  die sich damit zum behaupteten Konservatismus dieser Milieus ergeben.  

Zentralbanken bedienen diese Entlastungsfunktion des 'Systems' mit Content. Man zieht sich demonstrativ den Schuh an, kraft seines zins - und geldpolitischen Setups volkswirtschaftliches Subjekt von Kreditbewegungen zu sein, geht also als derjenige, der gegen alle empirische Erfahrung Inflation oder Deflation 'machen' könne. Die tatsächliche Reproduktion von Kredit ist inklusive ihres Konfliktpotentials damit aus dem Schneider, in dem Sinne kann man von einer effektiv erfolgreichen Zentralbankpolitik sprechen.

       
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12.01.20 11:08

80400 Postings, 7758 Tage Anti Lemming# 651 Weidmann

Ich schreib ja deshalb auch, dass Weidmann als EZB-Chef nur eine Scheinalternative gewesen wäre. Du hast # 648 offenbar nicht zu 100 % verstanden.  

12.01.20 11:13

80400 Postings, 7758 Tage Anti Lemming# 653

ist leider kein Substanzposting, fill. Eher deine übliche Schönredner-Esoterik.

Dazu zählt auch deine unablässige Behauptung, Zentralbankpolitik wirke sich nur psychologisch, aber nicht faktisch aus. Habermas ist schon lange tot, fill.

Wie Zentralbank-Politik faktisch wirkt, hat birkensaft in # 644 mustergültig - und vor allem substanziell - zusammengefasst.  

12.01.20 11:24
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80400 Postings, 7758 Tage Anti LemmingWeiterhin typisch für fill ist, dass er stets

psychologische Beweggründe zitiert (z. B. Feindbild-Projektionen von Personen, die er als politisch unkorrekt abstempelt). Psychologie ist seine Ersatz-Welterklärung.

In der Realwirtschaft geht es hingegen fast aussschließlich um schnödes Geld. Die Sorgen des abstiegsbedrohten Mittelstandsbürgers (überteuerte Mieten, Rente nur noch auf Sozialhilfeniveau, kein Auskommen mehr mit dem Einkommen usw.), die die Zentralbanken mit ihrer Politik stark befördert haben,  kommt in Fills Psycho-Elfenbeintrum, bei dem Sigmund Freud und Habermas aus den Kellerfenstern der Gruft lugen, überhaupt nicht vor.

Die pychologische Welterklärung ist tendenziell reaktionär. Auf die Spitze getrieben wurde sie seit den 1960er Jahren, als deutsche Firmen den Betriebspsychologen einführten. Der griff sich dann Leute, die gegen ausbeuterische oder ungerechte Arbeitsverhältnisse protestierten, heraus und dichtete ihnen individuelle Probleme in der frühen Kindheit an. Ganz ähnlich wie fills Verweis: "Haben Sie schon einmal mit Ihrem Therapeuten darüber gesprochen. IHR Problem ist heilbar." D.h. nicht die Arbeitsverhältnisse sind das Problem, sondern der verkorkste Aufwiegler.  

12.01.20 11:28
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80400 Postings, 7758 Tage Anti LemmingKurz:

Fills Kritik an den Zentralbank-Kritikern ist vulgär-psychologisch ;-)  

12.01.20 11:37
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2779 Postings, 2269 Tage SEEE21Malko hat auch vergessen, dass zB.

der Fake-Soze Schröder seinerzeit die Gewinne aus Veräußerungen von Firmenanteilen steuerfrei waren, oder dass immer mehr Steueraufkommen aus dem Bereich der abhängig Beschäftigten generiert wird.
Neoliberale Politik deutscher Ausprägung unterscheidet sich in der Tat von der der Angelsachsen.
In der Konsequenz werden jedoch die Kapitalbesitzer notorisch gefördert und die Allgemeinheit der Bürger haben immer weniger finanzielle Spielräume.
Natürlich muss Malko wieder die Linkskeule schwingen. Die bösen Linken wollen den Reichen alles nehmen und nur, weil man dafür argumentiert die Verteilung derart zu gestalten, dass zu krasse Vermögensverteilungen nicht möglich sind.
Das sollte einem wahren Demokraten doch am Herzen liegen, gelle Malko!  

12.01.20 11:46
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820 Postings, 2600 Tage birkensaft#102653

Zitat Fillorkill: "Zentralbankkritik ist der Goldstandard in vulgärökonomischen Diskursen, quasi der ideologisch kleinste gemeinsame Nenner von Leuten, die sich nach einem systemkritischen Feeling sehnen ohne es jedoch sein zu können resp zu wollen. Das kollektive Unbehagen im Kapitalismus (sein zweites Gesicht) benötigt für alles negative angeblich verantwortliche Subjekte, auf die man ohne individuelles Risiko mit dem Finger zeigen kann: Muslime, Wallstreet-Soros, klimatotalitäre Schüler, 'Eliten' und eben Zentralbanken, personifiziert im stets teuflisch grinsenden Draghi."

Entschuldige, aber das ist Mist. Ich bin nicht grundsätzlich gegen das kapitalistische System, sehe jedoch Probleme, die lange bestehen und auf Kosten der Allgemeinheit missbraucht wurden. Ich bin auch nicht migrationsfeindlich (kritisch schon, auch dem "System" gegenüber, denn kritisch sollte man immer sein; das entspricht aber keiner grundsätzlichen Ablehnung), habe nichts gegen demonstrierende Schüler (auch wenn ich die Naivität manchmal haarsträubend finde, aber das ist wohl dem Alter geschuldet), kaufe Soros tatsächlich ab, dass ihm an einer freiheitlichen Gesellschaft etwas gelegen ist, und habe auch nichts gegen Muslime (wohl aber gegen religiösen Fundamentalismus, der allerdings nichts islamspezifisches ist, sondern sich in allen Religionen findet). Du legst hier ein Schwarz-Weiß-Schubladendenken an den Tag, was deiner eigentlich nicht würdig ist. Zentralbank-Kritik scheint bei dir sofort das Schema "verbitterter AfDler" zu triggern. Damit liegst du allerdings falsch. Ich habe Argumente geliefert und würde mich über eine inhaltliche Diskussion freuen, also los ;-)  

12.01.20 11:50
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73911 Postings, 6265 Tage Fillorkillihr misshandelt eine strohpuppe

Zentralbanken sind angesichts ihr faktischen Ohnmacht das unschuldigste, dass es im gesamten Geldkreislauf überhaupt gibt. Dass sie Büttel sind stimmt zwar irgendwie schon, aber sind dies als subaltener Funktionär der privaten Krediterzeugung, deren zyklische Bewegungen sie spiegelbildlich qua Geldpolitik lediglich nachvollziehen. Etwas fortgeschrittene Zentralbankkritiker*, sprich solche mit einem Minimumverständnis der empirischen Geldschöpfung, kritisieren eben auch das, nämlich ihre faktische Einflusslosigkeit.

* Mit der eidgenössischen Volksinitiative «Für krisensicheres Geld: Geldschöpfung allein durch die Nationalbank! (Vollgeld-Initiative)»[1] wollten die Initianten erreichen, dass nur noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) für die Geldschöpfung («Versorgung der Gesellschaft mit Geld») zuständig ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vollgeld-Initiative

Nicht dass ich das teilen würde, aber mit denen kann man wenigstens diskutieren:

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12.01.20 11:57
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7320 Postings, 4487 Tage gnomonsehr guter faktencheck birke

auch deine persönlichen statements haben mmn  hand und fuß, sie stammen aus der feder eines ökonomen,  der sich von politischen und sozialen vorurteilen freizuhalten sucht.

wenn wir nachdenken inwieweit zins-und inflationsfakten für das threadthema, "die verteilung zwischen arm und reich", direkte relevanz hat, wird man wohl zu keinem einigermaßen schlüssigen ergebnis kommen, ohne sich um weitere faktenchecks betreffend 1. "relativität  in der bewertung von arm und reich", 2. "definition von  sozialer gerechtigkeit" und "gleichheitsprinzip" und 4. bedeutung  genetischer voraussetzungen für die erreichung von lebenszielen,  zu bemühen. die phänomene  5."glück und zufall" müssten dabei bewußt ausgenommen werden.

welcher stellenwert den einzelnen faktenchecks - im vergleich zum thema "zins und Inflation" auch immer zugeordnet wird ist sekundär, zumal nur das akkumulierte spektrum in seiner gesamtheit zum besseren verständnis der "schere zwischen arm und reich"  beitragen kann.

es ist meine persönliche überzeugung, daß  soziale diskrepanzen in hohem maße den naturgesetzen und der logik zuzuschreiben sind, und es nicht in unserer macht steht diese grundlegend zu verändern.

alles was gefällt ist selbstverständlich, alles was mißfällt wird beklagt.

 

12.01.20 12:03

7320 Postings, 4487 Tage gnomon#650

strauß ein nobody?  

12.01.20 12:05
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820 Postings, 2600 Tage birkensaftZu sagen, dass die Zentralbanken ohnmächtig

sind, ist abstrus. Man könnte dich glatt als Zentralbankleugner bezeichnen.

(Um argumentativ darauf einzugehen: Banken können nicht einfach so Geld schöpfen, es gibt eine Mindesteinlage, die die Banken vorweisen müssen, über welche die Zentralbank sehr wohl einen Einfluss auf die Banken hat. Deshalb doch die ganze Sache mit Strafzinsen. Dazu gibt es über QE direkte Eingriffe in den Markt, welche die Verzinsung von Papieren verzerrt, und eine Verzinsung dient eigentlich der Kompensation von Risiken und erfüllt darüber hinaus eine Indikatorfunktion; im Übrigen gehe ich darauf ein, dass das Fehlen der Zinsen sehr wohl mit dem Anlageverhalten der Banken zu tun hat)  

12.01.20 12:10
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23621 Postings, 6955 Tage Malko07#102658 : Ich habe nie behauptet, dass bei uns

alles in Ordnung ist. Ich habe nur widerlegt dass wir in einer neoliberalen Gesellschaft leben und offensichtlich sind die Linken bestrebt die Staatsquote auf 100% zu schrauben. Es ist nämlich falsch immer mehr Staat zu fordern ohne ihn dort abzubauen wo er sich als unsinnig herausgestellt hat und dort auszubauen wo er notwendig ist. Wir haben in Europa die höchsten Sozialleistungen aber in vielen Bereichen wirken sie nicht so wie sie sollen. Also gilt es dieses zu korrigieren. Unsinnige und falsch wirkende Leistungen abbauen und dort aufzubauen wo es notwendig und sinnvoll ist. Von Links kenne ich allerdings keine Korrekturvorschläge sondern immer nur die Forderung nach mehr, nach mehr Umverteilung und nach mehr Regeln. Sicherlich ist in unserem Steuersystem vieles falsch. Ich empfinde es als ungerecht, dass es die geringfügige Beschäftigung gibt. Heute gibt es keinen Grund nicht auch diese Einkommen ganz normal zu besteuern und zur Sozialversicherung mit heranzuziehen - wir haben immerhin schon Datenverarbeitung und Kommunikationstechnik. Das gleiche gilt in meinen Augen für Kapitaleinkünfte und andere Einkünfte. Die Belastung sollte identisch sein unabhängig von der Art der Einkünfte. Dann sollten allerdings auch die Steuern erheblich ermäßigt werden. Es ist ein absoluter Unsinn dass heute ein Facharbeiter bei eine Verdiensterhöhung von 1 € zusätzlich 1,2€ abgezogen bekommt und qualifizierte Angestellte oft so besteuert werden wie früher Millionäre.  Aber wie schon gesagt, ich warte immer noch auf sinnvolle Korrekturvorschläge auch bezüglich der Regulierungen und Regeln.  

12.01.20 12:21
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820 Postings, 2600 Tage birkensaft@gnomon:

Sehr richtig, ich versuche erst einmal wertneutral die Effekte zu beschreiben. Inwieweit das akzeptabel ist, muss jeder für sich selber entscheiden und hängt stark vom jeweiligen Menschen- und Weltbild und dem eigenen Verständnis von Gerechtigkeit ab. Meiner Meinung nach ist die ganze Sache wie es läuft so nicht gerecht und führt zu ähnlichen Zuständen wie früher in der Monarchie, d.h. einer entfremdeten, kleinen Oberschicht, die zu viel Macht hält und in einer ganz anderen Sphäre lebt (man spricht nicht umsonst von Geldadel). Früher oder später führt so etwas zu Umbruchbestrebungen, wenn man die Situation nicht vorsichtig entschärft.

@Malko:
Ich denke auch, dass Leistung materielle Wertschätzung erfahren sollte. Ehrlicherweise muss man jedoch sagen, 1. Erben ist keine Leistung (was nicht heißt, dass ich Erbschaften abschaffen will, Vorsorge für die eigenen Kinder ist ein guter Motivator für Leistungen von denen die Gesellschaft profitieren kann, z.B. dem Aufbau eines Unternehmens), 2. wenn jemand 1 Mio in Aktien hat und darauf 3% Dividende bekommt, erhält er 30T brutto und zahlt darauf Abgeltungssteuer. Wenn du 30T durch Arbeit verdienst bist du netto fast die Hälfte los. Das ist nicht einzusehen und meiner Meinung nach wäre es vernünftig, ab einer gewissen Höhe der Kapitalerträge zumindest teilweise als Einkommen zu werten und zu besteuern.  

12.01.20 12:23
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820 Postings, 2600 Tage birkensaftZu spät

Wie ich sehe sind wir bei den Kapitalerträgen einer Meinung  

12.01.20 12:28

7320 Postings, 4487 Tage gnomonquatschkopf

"Auf welcher Terrorliste steht der Religionsrat der Mullahs und die Mitglieder der iranischen Regierung? Wenn ein Quatschkopf so etwas behauptet sollte er es auch belegen können."

wer hat von von "religionsrat und mitgliedern der iranischen regierung" gesprochen? deine manipulativen und verlogenen unterstellungen und beleidigungen können dir auch nicht helfen.
die rev,garden unterstehen dem obersten befehl  von ajatollah ali chamenei (mullah),
sie stehen auf der terrorliste der usa.

https://orf.at/stories/3118058/
https://www.sueddeutsche.de/politik/...-auf-der-terrorliste-1.4403035

 

12.01.20 12:35

23621 Postings, 6955 Tage Malko07Ich wies schon öfters darauf hin,

dass wir wegen der Bevölkerungsentwicklung (Alterung) in einem natürlichen Deflationsumfeld leben und es deshalb Unsinn ist wenn Staat und Notenbanken diesen Umstand bekämpfen wollen. Sie werden sich damit immer stärker in den Abgrund schrauben. Betrifft im Prinzip die gesamte industrialisierte Welt, ob Japan, China, Europa oder Nordamerika. Das Problem einer derartigen Umgebung ist, dass Vermögenswerte z.B. an Wert verlieren werden (Kinder könnten z.B. problemlos im Haus ihrer Eltern/Großeltern wohnen wenn man sie nicht in die Ballungsräume zwingen würde und dort u.a. mit der Geldpolitik die Wohnungspreise explodieren lassen würde). Ich frage mich deshalb schon lange wieso es nicht massiv die Forderung gibt, kein weiteres Gewerbe in den heißlaufenden Ballungsgebieten auszuweisen und so die Firmen aufs Land zu zwingen? Wäre mal ein sinnvolle politische Forderung. Aber in den Ballungsgebieten sind oft noch diejenigen am Ruder welche Schulden und Posten aufgehäuft haben und deshalb immer stärker nach höheren Gewerbesteuereinnahmen lechzen.  

12.01.20 12:36
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10520 Postings, 6907 Tage Vermeerbirkensaft #2644

Sehr substanzielle Lektüre, danke dafür.
Mir bleibt jedoch eine Frage bei dem Punkt, der wohl ein Angelpunkt der ganzen Argumentation ist:
"Fakt ist: Niedrige Leitzinsen führen zu höheren Immobilienpreisen. Dieser Zusammenhang ist gemeinhin unter Wirtschaftswissenschaftlern anerkannt (auch wenn es ein paar Zweifler gibt, die gibt es immer)"

Es ist eine Sache, ob es tendenziell einen Einfluss der Leitzinsen auf Immobilienpreise gibt. Den kann man mal abhaken, als Mehrheitsmeinung ok. Die andere Frage ist aber, ob die Höhe der Preise, bei der sich eine Neuinvestition quasi verbietet, daher kommt. Die exorbitante Höhe müsste doch eher aus der Knappheit kommen -- wobei das ganze, glaube ich, außerdem regional sehr stark unterschiedlich aussieht!

Dann würde die These immer noch nicht wirklich funktionieren, dass die Zentralbankpolitik es ist, die den Menschen die Altersvorsorge zerschießt. Hast du einen Kommentar dazu?  

12.01.20 12:40

23621 Postings, 6955 Tage Malko07Mit gesamter Bande in #102636

waren nicht nur die Garden gemeint. Der Begriff "gesamt" glaubte ich wäre verständlich, im Alpenvorraum offensichtlich nicht.  

12.01.20 12:45

80400 Postings, 7758 Tage Anti LemmingIm Alpenvorraum

sind die Berghänge steiler als die Stirnen.  

12.01.20 12:49

7320 Postings, 4487 Tage gnomonbirke

"2. wenn jemand 1 Mio in Aktien hat und darauf 3% Dividende bekommt, erhält er 30T brutto und zahlt darauf Abgeltungssteuer. Wenn du 30T durch Arbeit verdienst bist du netto fast die Hälfte los."

du hast von gerechtigkeit gesprochen.
wenn jemand 1 mio in aktien hat, ist das 1.einkommenversteuertes, evtl zusätzlich auch 2.erbschaftsversteuertes vermögen, das sich  hier im selbstgewählten  risiko befindet, und dessen allfällige kapitalerträge  3.abgeltungsversteuert werden.  noch immer nicht genug?

 

12.01.20 12:55
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7320 Postings, 4487 Tage gnomonErben ist keine Leistung

das erbe zu bewahren, zu vermehren, der nächsten generation zu gute kommen lassen,  sehr wohl.
im übrigen  kann erbe auch last bedeuten!  

12.01.20 13:12

7320 Postings, 4487 Tage gnomonmalko will firmen aufs land zwingen

und weitere gewerbeansiedlung in ballungsgebieten verhindern, dann könnten kinder bei eltern und großeltern im haus bleiben und die immopreise würden sich nicht mehr verteuern, und vermögenswerte würden in der gesamten industrialisierten welt nicht mehr an wert verlieren.

soweit die kreativen visionen eines beamteten angestellten zur lage der welt.  #668 sollte wegen intellektueller umweltverschmutzung gelöscht werden.  

12.01.20 13:24
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80400 Postings, 7758 Tage Anti LemmingTeilantwort auf # 669

Die andere Frage ist..., ob die Höhe der [Immobilien-]Preise, bei der sich eine Neuinvestition quasi verbietet, [von der Höhe der Leitzinsen] kommt."

Für viele junge Immobilienkäufer steht nicht primär der Abtrag, sondern die Höhe der monatlichen Hypozins-Belastung im Vordergrund. Das führt dann oft zu Milchmädchenrechnungen.

Beispiel:

Eine Familie zahlt in einer Großstadt 1200 Euro Warmmiete (1000 Euro kalt) für eine 3-Zimmer-Wohnung, in der wegen zwei Kindern der Platz knapp wird. Bei der Hausbank hängt ein Schild im Fenster, das im gleichen Stadtteil eine vollrenovierte 4-Zi-Eigentumswohnung für 600.000 Euro anbietet. Inkl. Steuern und Gebühren liegt der Kaufpreis bei 650.000 Euro.

Da die Familie gut verdient (beide arbeiten) und wegen einer Erbschaft und Ersparnissen 100.000 Euro zurückgelegt hat, bietet die Hausbank einen sehr günstigen Hypokredit über 550.000 Euro (da 100.000 Eigenkapital) über 20 Jahre von nur 1,13 % effektiv an.

https://www.vergleich.de/hypothekenzinsen.html#c191891

Die jährliche Zinsbelastung auf den Kreditbetrag von 550.000 beläuft sich bei 1,13 % auf 7150 Euro. Macht pro Monat nur 595 Euro. Das sind 400 Euro weniger als die bisherige Kaltmiete. "Juchu, das können wir uns leisten", meint das Ehepaar. Abtrag der Schulden sieht es vorerst nicht vor, weil Immobilien ja eh immer teurer werden. "Zur Not können wir die Wohnung später mit Gewinn verkaufen." (Greater Fool-Theorie, führte in Spanien zum Fast-Staatsbankrott)

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2007 - in der Zeit vor dem Lehman-Crash - waren die Hypozinsen weitaus teurer (Chart unten). Sie lagen bei 5,2 % (Chart unten). Im Jahr 1994 waren es sogar noch 8,8 %.

Hätte das Ehepaar den gleichen Kredit über 550.000 Euro im Jahr 2007 aufgenommen, lägen die Zinsen bei jährlich 28.600 Euro. Das macht 2383 Euro pro Monat. D.h. 2007 hätte sich die Famlie KEINE Wohnung in dieser Preisklasse leisten können. Und es hätte sich auch kein "Preisvorteil" gegenüber den damaligen - deutlich tieferen - Mieten ergeben.

Das es "heute geht", liegt allein an den Niedrigzinsen der EZB. Sie treiben indirekt auch die Immobilienpreise hoch, weil die Verkäufer der Immobilien diese Preise eben auf dem Markt auch erzielen können. Warum? Weil viele junge Immo-Käufer gar keinen rechten Sinn für "große Zahlen" haben, die hohen Preis scheinen ja auch "normal" (bei der Bank gegenüber war die 4 Zi-Wohnung noch teurer) - und letztlich nur (milchmädchenmäßig) auf die monatliche Belastung achten.
 
Angehängte Grafik:
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