eines No-Deal Brexits sind vermutlich schwer vorherzusagen, mittel und langfristig mache ich mir da allerdings wenig Sorgen um die britische Wirtschaft.
Im übrigen sieht es meiner Meinung nach sehr klar danach aus, dass es bei den Verhandlungen über den Brexit, das vorrangige Verhandlungsziel der EU gewesen ist, den Brexit im Grunde so gut es geht zu sabotieren. Das Ziel, die Briten auf diese Weise doch noch irgendwie in der EU halten zu können, stand dabei m.E. wirklich konstruktiven Verhandlungen über bestimmte Gestaltungsfragen bis heute im Weg.
Spieltheoretisch ist es bei solchen Konstellationen in der Regel ein äußerst sinnvoller Zug, die Verhandlungsmasse zunächst erstmal um jenen entscheidenden Gegenstand zu bereinigen, indem man den Partner möglichst schnell vor vollendete Tatsachen stellt. Wenn das Verhinderungsmotiv entfällt, könnten die Gestaltungsfragen und die damit zusammenhängenden berechtigten gegenseitigen Interessen dann plötzlich auf einer ganz anderen und durchaus sinnvolleren Grundlage verhandelt werden.
Wenn man tatsächlich Bock auf eukalyptische Katastrophen hat, kann man sich m.E. nichts besseres Wünschen, als dass die No-Deal-Gegner sowie die EU Erfolg mit einer weiteren Verschleppung des Brexits haben. Dies wäre meines Erachtens ein Pyrrhussieg, der die radikaleren eu-verdrossenen Kräfte in GB deutlich und auch nachhaltig stärken könnte.
Das Beste für alle Beteiligten wäre es m.E., wenn man in der EU, die Verhinderungstaktik aufgeben und den Briten endlich einen angemessenen, fairen und wirklich praktikablen Deal anbieten würde.
Mit so viel Ein- und Weitsicht ist da aber vermutlich leider eher nicht zu rechnen, dass die Briten die EU verlassen wollen, kommt dann ja auch nicht ganz von ungefähr.
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