Der Brexit ist vielleicht eine Reaktion auf Verlust bzw. Verlustangst von Demonratie.
Demokratie sollte sich an den Interessen der Allgemeinheit orientieren. Diese besteht aus Individuuen. Die sind alle Egoisten auf ihre Art. Die Mehrheit will in stabilen Verhältnissen leben, will Perspektiven für die Kinder, will genug verdienen um gut zu leben, wobei die Ansprüche sehr verschieden sind, will Absicherung bei Krankheit und Alter, will funktionierende Infrastrukturen und Schulen aber nicht bezahlen für all das und auch die Mieten und sonstigen Lebenskosten sollen tief sein.
Erst wenn diese individuellen Überschneidungen einigermassen zufriedenstellend (für die Mehrheiten, in allen Bereichen sind es jedoch nicht die Selben) funktionieren, gibt es auch Mehrheiten für gute Taten. Klimaziele, Umweltschutz, Entwicklungshilfe, Flüchlingshilfe, usw. (Die übrigens auch einen gesellschaftlichen Wert haben). Hat jedoch die Mehrheit das Gefühl zu kurz zu kommen oder sieht keine Perspektiven, ist sie auch weniger bereit für gute Taten.
So sind Abstimmungen auch Gradmesser (Fiebermesser) für die Stimmungslage der Allgemeinheit. Wie will man aber wissen das die Fieber hat, wenn man nie die Themperat misst? Die Briten haben Fieber und jetzt sind alle aus dem Häuschen. Hätten sie ab und zu gemessen, dann hätte man das Fieber ev. frühzeitig bekämpfen können.
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