Lerne zu jammern ohne zu leiden, ist ein Spruch der Bauern. Wenn man sich die ganze Jammerei im arivaforum anschaut, so kommt man auf die Idee, dies sei ein Bauernforum. Es gab in der Geschichte der letzten 2000Jahren wohl kaum eine Generation, welche nicht mindestens eine grosse Katastrophe durchlebte, Hunger, Krankheiten, Kriege, totalitäre Unterdrückung. All das ist zZ in Mitteleuropa nicht der Fall. Doch genießen kann man das scheinbar nicht, man lebt lieber in einer ständigen Medien-Apokalypse, wo jedes Ereignis, sei es noch so weit weg, ganz persönlich miterlebt wird, auch wenn es das eigene Leben gar nicht betrifft. Später wird man ev. auf die heutige Zeit neidisch zurückschauen und nicht verstehen welche Unzufriedenheiten und Abgründe sich überall breit machten.
Absolute Gerechtigkeit, Frieden, Stabilität und allgemeine Zufriedenheit gibt es nur in der Theorie. Nie werden alle zufrieden sein, das scheint ein Naturgesetz, denn die Unzufriedenheit hat ja auch zu machen Fortschritten und Errungenschaften geführt. Doch wenn sich die Unzufriedenheit in Wut und Hass auf andere Menschen beschränkt, welchen Fortschritt soll sie bringen?
Anderseits wird durch einige vieles leichtsinnig aufs Spiel gesetzt auf Grund von persönlichen Ansichten. Gestern zapfte ich im TV, da hatte eine Kapitänin eines Rettungsschiffes einen Auftritt in einer deutschen Talksendung (Lanz). Sie ist absolut überzeugt, dass es eine Pflicht sei alle zu retten und nach Europa zu bringen, welche sich aus eigener Initiative in Gefahr gebracht haben. Sie denkt sicher sie tue Gutes. Doch mAn tut sie in erster Linie Gutes für sich ganz persönlich, so hatte sie ja auch ihren Auftritt und es wurde artig applaudiert.
Doch sind die Menschen heute keinen Dreck besser als vor 70 Jahren. Kommt es zu einer krassen Wirtschaftskrise, werden wahrscheinlich die Flüchtlinge die Opfer sein. Man wird sie ev. gar umbringen. Daher sollten so Schiffe ganz klare, demokratisch legitimierte Aufträge haben oder gar nicht erst losfahren. So sind sie Selbstverwirklichung für die Helfer, die soooo Gutes tun den ganzen Tag und dabei vergessen, dass sie auch nur egoistische Menschen sind und keinen Dreck besser. Sie missbrauchen die Flüchtlinge für ihr persönliches Glück und spalten Europa. Lanz... die Pfeiffe:).. hat das sooo lieb eingepackt gesagt, dass die Kapitänin es gar nicht verstanden hat.
In den Bergen lauert auch ständig der Tod und es müssen Menschen gerettet werden, doch nicht um ihr Schicksal danach total auf den Kopf zu stellen. So ist das doch auch koloniaistisch, den armen schwarzen Afrikaner (und ihre Ländern) jede Selbstverantwortung abzusprechen, sie nur als arme Opfer zu sehen, nicht als Menschen. Ich wäre für, von Europa betreute, Lager in Afrika selbst. Das würde wohl die Attraktivität zu fliehen, deutlich senken. |