"Der Markt hält offensichtlich die Ankündigung, dass Morton Salt verkauft wird für eine Bluff. Das nimmt man Lohr und Boeckers nicht ab, dass sie so etwas auf die Reihe bekommen. Man traut ihnen eigntlich nichts Richtiges zu!"
Ich habe eine andere Meinung.
Erstens, es geht nicht nur um Morton Salt, sondern um Americas, d. h. das Salzgeschäft in Canada, Nordamerika und Südamerika. Es ist eine Einheit, weil der Vertrieb gemeinschaftlich erfolgt (Auskunft von Reitz). Ein Verkauf von Bethune kann ich mir gar nicht vorstellen. Wovon wird man Gewinne im Kaligeschäft in der Zukunft einfahren können? Aus den deutschen Minen?
Zweitens ist klar, dass selbst wenn man Americas zu einem akzeptablen Preis (2 MRD $ ?) verkaufen kann, der Verkauf keine Lösung ist. Zwar kann man damit die Verschuldung senken, aber man verliert 220 Mio € Cashflow. So ist klar, dass der Unternehmenswert nicht steigt. Für den Kurs der Aktie ist es fast ein Nullsummenspiel. Schlimmstenfalls kann der Erlös so gering sein (weil man in einer schlechten Verhandlungsposition ist), dass K+S danach viel weniger wert ist. Der einzige Trumpf von K+S ist, dass Mark Roberts mit dem Verkauf beauftragt wird: Er ist der frühere Chef von Morton Salt und kennt den Markt bestens.
Drittens bedeutet der Verkauf von Americas, dass man Shaping 2030 beerdigt. Worauf darf man dann als Anleger hoffen? Wer wird diesem Management in der Zukunft etwas glauben? |