Wenn Geithner in dem Umfang, wie er es ab 2008 getan hat, neue Staatsanleihen auf den Markt wirft, um Deficit Spending zu betreiben, OHNE dass die Fed als Käufer (of last resort) bereit steht, dann wären bereits damals alle US-Staatsanleihen-Auktionen geplatzt, weil sich nicht genügend "natürliche" Bieter gefunden hätten.
Bei platzenden Auktionen schießen die Zinsen in die Höhe, es kann sogar Marktpanik aufkommen wie in Spanien, als dort die Renditen im Sommer 2012 auf über 7 % stiegen.
NUR deshalb, weil die Fed indirekt die neuen Staatsanleihen aufgekauft hat (via Primary Dealers als Zwischenstation, um den Verdacht der Staatsfinanzierung durch die Notenpresse nicht offenkundig werden zu lassen), konnte Geithner ein derart umfangreiches Deficit Spending (um 10 % Neuverschuldung JÄHRLICH ab 2008) fahren.
Ob die Fed-Aktionen neutral sind oder nicht, spielt in dem Kontext gar keine Rolle. Die hauptsächlich ökonomisch treibene Schiene ist die starke Neuverschuldung des Staates und das damit finanzierte Deficit Spending (Militärausgaben, AL-Geldverlängerungen usw.). Gleichwohl ist die Fed in diesem Spiel unverzichtbar, eben weil sonst bereits ab 2008 die US-Auktionen regelmäßig geplatzt wären. Ohne die Fed wäre Geithners "große Sause" gar nicht möglich gewesen.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Im Grunde wandern die von Geithner für das Deficit Spending emittierten neuen Staatsanleihen zur Fed, die dafür mit frisch gedrucktem Geld bezahlt. Der Staat verschuldet sich so in höchst unlauterer Weise bei sich selbst - und gibt das gedruckte Geld gleichzeitig mit vollen Händen aus. Besser kann man einen Ruin gar nicht "vorbereiten".
Damit möchte ich diese Diskussion (für mich) in diesem Thread abschließen. Wer das bis jetzt nicht begriffen hat, der wird es auch dann nicht begreifen, wenn ich es noch zig mal paraphrasiere. |