Dass sich die Neuverschuldung in den USA seit 2008 halbiert hat ist ein typischer Äpfel-Birnen-Vergleich, denn es ist logisch und typisch, dass die Neuverschuldung am Ende eines positiven Zyklus (Aufwärts- Boomphase) deutlich sinkt und in so manchen Ländern ein ausgeglichener Haushalt in Aussicht scheint. Will man also die Neuverschuldung 2012 vergleichen, so muss man dies mit einem Jahr vor der Krise, d.h. mit 2007 vergleichen und hier liegt die Neuverschuldung eben nicht niedriger.
Ferner sei noch zu erwähnen, wenn die Neuverschuldung spürbar sinkt, dass man damit letztendlich automatisch das Wachstum abwürgt, denn wenn die Geldschulden weniger steigen, steigen auch die Geldvermögen weniger stark an. Komischerweise sind die Geldvermögen ebenfalls stark angestiegen, was bei rückläufigen Staatsverschuldungen letztendlich bedeutet, dass die Verschuldung in der Privatwirtschaft deutlich gestiegen sein muss. Im Regelfall geht dieses Spiel nicht lange gut und führt in eine neue tiefe Krise.
Dann noch die Sache mit den niedrigen Zinsen und dem Mythos, dass eine Flucht in andere Werte folgt, weil der Zins so niedrig ist. In der Realität floss trotz niedriger Zinsen 2012 Kapital aus dem Aktienmarkt ab und in den Anleihemarkt hinein, obwohl die Renditen teils unattraktiv mikrig sind.
Der Grund hierfür ist, dass diejenigen die viel Geld besitzen, einen Teufel tun werden, es aus dem Anleihemarkt abzuziehen. Im Gegenteil, sie werden trotz niedriger Zinsen immer wieder Anleihen kaufen, weil sie genau wissen, wenn sie das Geld dort abziehen, dass sie dann Staatspleiten auslösen und dann über einen Schuldenschnitt womöglich ein Totalverlust drohen würde. Ergo lieber die niedrigen Zinsen in Kauf nehmen als einen Totalverlust die riskieren. |