@katjuscha: Ich spreche eigentlich ungern über meine Portfoliostrategie im wiki in Foren, sondern lieber über die Aktien und deren Aussichten (ob gut oder schlecht). Ich weiß auch nicht, ob wir uns einen Gefallen damit tun, öffentlich unsere jeweiligen Strategien zu kritisieren.
Nur kurz zur Erklärung zu Deinen konkreten Bedenken: In meinen Augen war S&T um das Alltimehigh herum im wesentlichen fair bewertet, aber jedenfalls nicht mehr unterbewertet. In den Anstieg dahin habe ich verkauft und bin gestaffelt ausgestiegen. Mit dem Timing bin ich im Nachhinein sehr zufrieden. Ich steige lieber ein wenig zu früh aus als ein wenig zu spät und habe hier 90% der Rally mitgenommen.
Durch die Übernahme hat sich aber etwas verändert:
Zum einen ist der Deal in meinen Augen wertsteigernd. *Schlimmstenfalls* müssen die 10% Kapitalerhöhung wieder abgeschrieben werden. Aber allein schon der Marktzugang und das Cross-Selling durch Kontron ist in meinen Augen stark wertsteigernd. Wie stark, ist momentan schwer zu prognostizieren. Aber das muss ich auch nicht genau können, wenn ich annehme, dass bereits der Standalone Wert von S&T größer ist als mein Kaufkurs. Das Potenzial ist jedenfalls groß, weil der adressierbare Markt einfach sehr groß ist. On top kommt die Möglichkeit, dass man es schaffen könnte, Kontron zu sanieren.
Zum anderen ist es auch nicht unwichtig zu sehen, dass das Risiko einer Aktie nicht davon abhängt, ob ich sie mir schnell zusammengekauft habe, oder ob sie langsam und bedächtig aufgebaut habe. Ich bin ja hier nicht wahllos in irgendeinen Wert gesprungen, sondern bin zurückgegangen in einen Wert, den ich lange intensiv verfolgt habe.
Mir ist bewusst, dass der große Einstieg "spekulativ" wirken muss (oder "krass", wie Du sagst). Aber nimm einfach mal an, ich hätte einfach immer meine S&T Position als Buy&Hold weitergehalten. Dann stünde ich heute sogar mit einer Position dar, die noch größer als 20% wäre, weil der Wert sich so gut entwickelt hat.
Ob das Ganze dann aufgeht, sei dahingestellt. Vielleicht nicht, das werden wir sehen. Es entspricht meiner Portfoliostrategie auch Konzentration zu akzeptieren, weil es schwer genug ist, eine Hand voll unterbewerteter Titel zu identifizieren. Statistisch kann man Diversifizierung über 10 Werte hinaus im wesentlichen nicht mehr spüren.
Eine 20% Position bei S&T birgt klarerweise gewisse Risiken. Hab ich vorhin so auch in der Kommentarfunktion nochmal kommuniziert. Am Ende wird nicht jedes Investment aufgehen. Ich sehe S&T aber (anders als Du vielleicht) nicht als Hochrisikoposition. Zum einen wegen der guten operativen Basis (siehe Auftragsbestand). Zum anderen weil es in Foxconn jetzt einen konkreten Interessenten für eine Gesamtübernahme von S&T gibt. |