Naja Benz ist dann schon von dir etwas harter Tobak den du da von dir gibst. Zumindest was du da versuchst anzudeuten.
Wer das Jinko Geschäftsmodell versteht, die Kostenstruktur kennt und sieht wie flexibel Jinko im Vertrieb ist und das schon seit Jahren, der kann eigentlich gar nicht so verblüfft sein welch gute Zahlen Jinko bringt. Jinko war mit Ausnahme von Q3 2011 bis Q2 2012 schon immer der profitabelste China-Solaris und die drei schwachen Quartale sind durch den Betriebsunfall im August 2011 bedingt gewesen.
Der Hauptgrund warum Jinko besser ist wie die anderen China-Solaris ist der, dass man sich auf das konzentriert was man kann und quasi ein Einproduktunternehmen ist mit seinen Eagle-Modulen. Das Eagle-Modul hat mit die meisten Zertifikaten von allen und ist bestens geeignet für Wüstengegenden. Das Eagle-Modul gibt es natürlich von 200 W bis 305 W als 72zell Modul.
Die geringe Variantenvielfalt in der Jinko-Produktpalette spart natürlich enorme Kosten. In der Produktion (Fertigungslinien müssen selten umgestellt werden bzw. Fertigungslinien müssen nicht freigehalten werden wie z.B. für Mono-Zellen), beim Working Capital (bei weitem keine so hohen Lagerbestände, so hat man z.B. nur eine Polysiliziumart auf Lager und muss nicht gleichzeitig N7, N9 und N11 Poly auf Lager haben) und auch bei F & E. Jinko probiert nicht wie einige andere Solaris z.B. in n-Type oder p-Type-Zellen oder mit Quasi-Monowafer. Jinko konzentriert sich einzig und allein auf ihr Produkt und das ist die multikristalline Eagle-Modulreihe. Die wird kontinuierlich weiter entwickelt (Zellwirkungsgrad bei 18,5% ist für Multi-Zellen sehr ordentlich).
Wie man bei Jinko sieht ist deren Stratgie sehr erfolgreich und das ist auch der Grund warum Jinko solch gute Zahlen abliefern kann.
Auch der sehr flexible Vertrieb ist ein Erfolgsgarant bei Jinko. In Q3 war China mit 45% Absatzanteil der mit Abstand größte Einezelmarkt und an Platz zwei folgt mit 17% Südafrika. Nach Europa wurden gerade mal in Q3 noch 10% vom Q3-Absatz geliefert. Da Jinko offenbar seit Mitte des Jahres auch einen guten Weg gefunden hat um in den USA die Zölle günstig umgehen zu können wird die USA als Jinko-Markt wieder wichtig. Jinko hat nicht wie z.B. Yingli oder Hanwha SolarOne in die USA exportiert mit offenbar teueren Taiwan-Zellen.
Vorteil von Jinko ist aber sicher auch, dass Jinko von der chinesischen Politik protegiert wird. Für einen Jinko-Aktionär ist das mal ganz sicher kein Nachteil, denn so kommt Jinko an schöne Aufträge von staatlichen Unternehmen ran.
Da die Jinko-Bilanz von Pricewaterhouse Coopers testiert wird, wohl eines der renommiertesten Wirtschaftsprüfgesellschaften überhaupt, halte ich mal eine Bilanzmanipulation für sehr unwahrscheinlich. Vorher wurde Jinko von Ernst & Young testiert. Zudem ist Jinko an der US-Börse notiert und mit der US-Börsenaufsicht SEC ist nun wirklich nicht zu spaßen. Da ist die BAFIN ein Witz dagegen.
Ich schau mir ja auch in jedem Quartal die Bilanzpositionen sehr genau an und ich konnte bis jetzt noch keine Ungereimheiten entdecken. Sicher ist Bilanzmanipulation nie ganz auszuschließen, aber das gilt bei Jinko, bei First Solar oder Sunpower genauso. |