Am Anfang war Eva ... nein, das bringt Tony nur wieder zum Verzweifeln ... also lassen wir das mit den Genderzyklen, obwohl es die dominante Bewegung ist, und konzentrieren uns eine Ebene tiefer auf die Politik.
Da fängt es mit dem gesellschaftlichen Siegeszug der Umweltbewegung an. Der begann (von den historischen Wurzeln wie z.B. in der Romantik abgesehen) in den Sechziger Jahren zuerst zaghaft, um dann 20 Jahre später richtig durchzustarten und weitere 20 Jahre später seinen Overkill einzuleiten. Auf Deutschland bezogen, kann man sagen, als die Grünen in die Hallen der Macht einzogen, wars eigentlich schon fast wieder vorbei mit dem, was sinnvoll zu erledigen war. Ab da war es faktisch betrachtet nur noch Politik und Dogma, aber dafür umso erfolgreicher, wenn es um die Gunst der Wähler ging. Hat Seppel Meier die Grünen vor ihrem Regierungsmandat noch verachtungsvoll oder zumindest misstrauisch beäugt, legte er seine Zweifel zur Jahrtausendwende ab und huldigte ihnen danach zunehmend. Kein Wunder, schließlich konnten die Hippies sogar Krieg.
Als Merkel dann 2005 auf die Bühne trat, war ihr erstes Ziel das, um was sich bei ihr schon immer alles dreht: Macht und am besten immer mehr davon. Die große Koalition war ein Start auf Augenhöhe mit der SPD. Von da an war klar, dass ihre Macht nur mit einer schwächeren SPD erhalten und ausgebaut wird. Die Strategie der linken Demobilisierung durch unverhohlenen Themenklau ging voll auf. Innerhalb von nur 4 Jahren kollabierte die SPD von 34% auf 23%. Die Union verlor nur leicht, ein Teil ihrer Stammwähler wanderte zur FDP und kehrte nach deren Desaster in 2013 mangels Alternative wieder zurück. Darauf konnte Merkel jedoch nicht setzen, da vor allem die Grünen ab 2009 zu einem Höhenflug ansetzten. Denen nahm sie in der Folge mit dem Atomausstieg und der beschleunigten Energiewende wegen dem ganz furchtbaren Klimawandel ebenso den Wind aus den Segeln.
Im Unterschied zur SPD, die wegen der Linken nicht links ausweichen konnte/wollte, taten die Grünen es. Es gab schließlich keine grünere Partei als sie, also wurde man eben noch ein Stückchen grüner. Von da an galt es, jedem lauen Lüftchen und jedem Staubkörnchen gigantische Gefahrenpotenziale anzudichten. Partikel, Glyphosat, Nitrat, Ozon, Stickstoffoxide, alles, was irgendwie nach Gefahr roch oder klang, war jetzt tödlich. Darüber hinaus entdeckte man, dass Schwache und Randgruppen plötzlich ganz fürchterlich von der Phallusdominanz unterdrückt sind und ganz viel Hilfe benötigen. Hier konnte man wenigstens noch politische Zeichen setzen, wenn die Regierung schon die eigenen Themen besetzt hatte.
Nur die Groko spielte nicht mit. Statt vernünftige Realpolitik mit einer Dekonstruktion des gegnerischen Narrativs zu machen und dem grünen Harakiri genussvoll zuzusehen, kopierte sie im Wettstreit um dem eingeschüchterten Wähler auch die grüne Radikalisierung. Nachdem Fukushima die nicht ohne Schmerzen und empfindliche Verluste lösbare Schuldenkrise erfolgreich übertüncht hatte, gab es kein Halten mehr. Man hatte verstanden, dass Angst und Hass noch stärker motivieren als Problemlösung mit positiven Versprechen, die zudem meist schwer einzulösen sind. Angst kann man jedoch begegnen und Hass kann legitimieren, wenn man einfach mit Vorschriften, Verboten und Gesetzen antwortet. Da die Regierung das tat, was die Opposition auf dem Plan hatte, erübrigte sich irgendwann der politische Wettstreit um Ideen. Man richtete es sich bequem ein im Konsensstübchen und jeder, der diesen Kaffeklatsch unterbrechen wollte, war automatisch ein Störenfried, der entsprechend gemaßregelt wurde. Die neue Konsensmitte war plötzlich soweit links, dass konservatives oder wirtschaftsliberales Gedankengut plötzlich ziemlich als ziemlich rechts daherkamen.
Selbiges hatte auch Obama spätestens in seiner zweiten Amtszeit begriffen. Statt sich mühsam an den alltäglichen Problemen abzuarbeiten, kreierte man einfach neue, die man beherrschen konnte. Der Klimawandel stand dabei ganz oben auf der Agenda der internationalen Angstmacher. Es ist pure Existenzangst einer ganzen Spezies, die man hier triggert. Allerdings ist sie schwer zu vermitteln, wenn sich Joe Sixpack oder Lieschen Müller bei Wetterkapriolen, die angeblich unserem Fossilfron geschuldet sein sollen, einfach in ihr Häuschen verziehen können. Irgendwie spüren die Beiden auch, dass es vielleicht nicht so toll ausgehen könnte, wenn irgendwann Atom, Öl, Kohle und Gas weg sein sollten.
Also musste eine reale Bedrohung her. Den Gefallen tat den vereinigten Extrembesorgten Assad in Syrien und in der Folge Putin mit der Krim. Und wieder war sie da, die Allianz der Angstmacher. Im Schulterschluss wurde der neue Adolf an die Wand gemalt, der dritte Weltkrieg drohte. Wenn das nicht real genug war, was dann? Interessant in diesem Zusammenhang war die Art und Weise, wie der politische Konsensapparat, der die Medien einschließt, das Narrativ durchgeboxt hatte. Durch Propaganda, Fake News und Verleumdung. Dieselben Techniken wie beim Klimawandel und der restlichen Umweltrallye. Wo sich der grüne Weltenretter unermüdlich gegen die 3%ige aber dafür umso mächtigere Klimaleugnermeute stemmen muss, kämpft der westliche Kriegsschwadronierer unverdrossen und aufrecht gegen die Putinversteher. Selbstverständlich entstammen beide dem extrem rechten Lager an, weshalb sie noch härter bekämpft werden müssen.
Man hätte die Flüchtlingskrise eigentlich schon nicht mehr gebraucht, aber sie war das I-Tüpfelchen auf der politischen Identitätsstiftung. Die Grenzöffnung in 2015 war, unabhängig davon, wie man zur Entscheidung (die ich wahrscheinlich genauso getroffen hätte) steht, ein politischer Fehler, da sie alle nationalen und europäischen rechtlichen Rahmen außer Acht ließ. Die Entscheidung war impulsiv und vielleicht sogar mit Blick auf Merkels katastrophales Image in den während der Schuldenkrise gedemütigten Südstaaten getroffen. Selbstverständlich waren Regierung und Opposition auch hier einer Meinung. Nur das Thema erlaubte es ihnen, Kritiker der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus zu bezichtigen.
Eigentlich schon früher, aber allerspätestens mit der Flüchtlingskrise waren wir beim identitären Impuls, den diese Konsenspolitik ausgelöst hatte. Denn das alles zu kritisieren traute sich irgendwann tatsächlich nur noch eine stramm rechte Partei wie die AFD, in der nicht wenige, aber bei weitem nicht alle, tatsächlich dem kolportierten Bild entsprechen und deshalb nicht davor zurückscheuen, Tabus zu brechen. Über diese Identifizierung und Überzeichnung konnten problemlos auch die restlichen Kritikpunkte als extrem rechts diffamiert werden, obwohl sie sachlich nicht die Bohne damit zu tun haben. Dieses Verhalten trägt glasklar totalitäre Züge.
Eng wird es allerdings für diese Strategie, wenn die eigenen Narrative scheitern und die Realität dem geschmähten, politischen Gegner recht gibt. Die Wetter-, Umwelt- und Genderfarces sind dazu prädestiniert. Was die AFD in so einem Fall mit dem zurecht erkämpften Mandat machen würde, steht in den Sternen, wäre aber zu 100% dem Versagen der zunehmend totalitär agierenden Konsenspolitik zuzurechnen.
Angefangen habe ich mit Eva und am Ende kann ich mir zumindest nicht den kleinen Hinweis verkneifen, dass sowohl Strategie als auch Mittel dieser Politik stark von femininen Eigenschaften gezeichnet sind. Das Schmieden von Allianzen und der Konsensdrang auf der einen Seite sowie die Verleumdung und Ausgrenzung auf der anderen sind physiologisch bedingt die weiblichen Pendants zu den männlichen Eigenschaften wie Egoismus und Gewalt.
----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |