Trigger ist mal wieder ein miserabler, kurzer Bericht im Radio zum Klimawandel. Deutsche Forscher haben wieder ganz Fürchterliches entdeckt und sofort Otto N als Schuldigen identifiziert. Demnach steigt die Vegetationsgrenze in den Alpen. Damit verschwinden bestimmte Pflanzen ganz oben und andere nehmen ihren Platz ein. Das ist so bahnbrechend, dass einem schwindelig werden kann. M.E. vollkommen überflüssig, dass solche Binsenweisheiten überhaupt erforscht werden müssen, zumal die Tatsache alleine nichts über die Ursache aussagt, auch wenn es noch so oft unterstellt wird. Die Baumgrenzen im Holozän waren schon mal deutlich höher als heute, und das ganz ohne Autos und Strom. Noch schlimmer ist es, dass der Radakteur offenbar zu doof ist, den alten Hut in diesem Schrank zu entdecken, oder dass er bewusst Panik schüren will. Ich weiß mittlerweile nicht mehr, was Dummheit und was Absicht ist in diesem endlosen Trauerspiel. Wie auch immer, das war nur der Anlass, mal etwas über den Klimawandel zu schreiben, ohne auf die Details einzugehen, die sowieso nur wenige interessieren. Letzten Endes geht es um die Frage, woran ein Laie ohne große Mühe erkennen kann, dass es mit der Katastrophenstory nicht weit her sein kann. 1. Lösungsansatz Für mich der wichtigste Punkt, an dem die Seriosität der Spinstory gemessen werden kann. Auf der einen Seite werden unzählige Katastrophen an die Wand gemalt, von Milliarden von Klimaflüchtlingen über Hitze- und Flutleichen sowie Klimakriegen bis hin zur Auslöschung ganzer Spezies (der kuschelige Eisbär und die lustigen Korallen lassen grüßen). Es droht damit laut Politikern, NGOs und einigen, wenigen Wissenschaftlern die Mutter aller Existenzkrisen, und das global! Nehmen wir einmal diese Analyse hypothetisch als richtig an. Des Weiteren laden wir ebenso hypothetisch die Schuld komplett auf unsere Schultern. Das durch unser Zutun katastrophal veränderte Klima verursacht also diese planetare Existenzkrise. Konkret ist es das CO2, das wir durch unseren fossil gestillten Energiehunger emittieren. Die Lösung wäre demnach der globale CO2 Ausstieg. Haken dran, da gehe ich auch noch mit. Wenn ich die größte Katastrophe als von uns erzeugt und als gesetzt betrachte, muss ich zwangsläufig ein noch intensiveres Assessment der Lösungsansätze betreiben. Im Ansatz wird das beim IPCC getan. Dabei geht es um die Fragen Adaption und Mitigation. Auch hier sind sich die Klimaritter einig: Adaption ist zwar wichtig, aber langfristig sind die Schäden so immens, dass Mitigation (Änderung) her muss. Die Adaption ist in erster Linie Hauptargument zur Unterstützung der Habenichtse dieser Welt. Die unsinkbaren Atolle dieser Erde (Tuvalu als Posterchild) müssen zwingend gegen die zukünftigen Sturmfluten gewappnet und deren Menschen umgesiedelt werden, auch wenn das dort gar keiner will. OK, auch nochmal nen Haken dran, auch wenn gar keine Gefahr droht, sicher ist sicher. Aber bei der Mitigation fängt der Fisch an zu stinken. Wir haben also eine von uns verursachte Planetenkrise und machen dann nochmal was genau? Ohne auch nur den Ansatz einer Diskussion lautet die Vorgabe: Wie verrückt Holz verbrennen, Windräder, Solardächer, Batterien bauen und was wir damit nicht hinbekommen an Energie müssen wir durch Änderung unseres Lebensstils einsparen, zukünftige Energiebedarfssteigerungen ausgeschlossen. Ende der Ansage! Vollkommen unabhängig von den Wolkenkratzerhohen, physikalischen Hindernissen und den kirchturmdicken, praktischen Hinkebeinen des Ansatzes muss einem doch die Vorgehensweise mehr als spanisch vorkommen! Da entscheidet ein kleines, von uns in keinster Weise befähigtes oder gar gewähltes Expertengremium mal eben so über unseren zukünftigen Lebensstil. Angenommen man wäre ein Mensch der ganz gutmütigen Sorte, der humane Golden Retriever sozusagen, und machte auch dahinter noch seinen Haken, dann müsste einem aber allerspätestens die Alternativlosigkeit die Fragezeichen in die Großhirnrinde drücken. Denn Rückfragen z.B., ob man angesichts dieser globalen, sozialistischen Alternative inkl. Bevölkerungskontrolle nicht doch nochmal über andere Optionen, wie z.B. die Atomkraft, nachdenken möge, sind zwecklos, da die Lösung alternativlos ist. Werden solche Zweifel geäußert, ist man bestenfalls Skeptiker, worst case (Holocaust) Leugner. Womit wir beim nächsten Punkt wären, den Stilmitteln, die die Klimaritter nutzen, aber dazu gleich mehr. Zuvor noch einmal die Quintessenz zu diesem Punkt hier. Selbst wenn man also alles akzeptierte, was das Katastrophennarrativ an Geschützen auffährt, müssten sich einem spätestens bei der diskussionslos vorgesetzten Lösung, die noch dazu mit fiktiven Annahmen für die Zukunft daherkommt, die Haare sträuben. Wer quasi nur einen Schuss zur Rettung des Planeten zur Verfügung hat, setzt alles auf eine mit viel technischer Hoffnung vollgepackte Lösung der sozialistischen Bevölkerungskontrolle und lässt alle erprobten technischen Alternativen des Fortschritts diskussionslos links liegen? Es ist sogar noch schlimmer, man lässt die Alternativen nicht nur links liegen, man hängt ihnen sogar noch haushohe Denkverbotsschilder um. Ginge es tatsächlich um die Rettung des Planeten, müssten zunächst alle technischen Optionen eingehend analysiert werden und selbst wenn dieses Assessment zur jetzigen Lösung führte, müssten die Bürger über die Optionen und die Unsicherheiten aufgeklärt werden, um ihnen am Ende die Entscheidung zu überlassen. Der praktizierte Weg, eine prädestinierte Lösung ohne Widerrede und ohne Information über die Unsicherheiten und die politischen Konsequenzen durchzuboxen, ist nichts anderes als totalitär. 2. Die Stilmittel Die Debatte um den Klimawandel – so sie überhaupt stattfindet – läuft ausnahmslos identitär ab. Wir, die guten Weltenretter, gegen die, die Erdenkiller. Die selbsternannten Weltenretter mögen zwar ihr edles Motiv in die Waagschale werfen, aber die eigenen Reihen über Schüren von Angst und Diffamieren der Gegner zu sichern, stellt genau dieses mehr in Frage, als dass man es damit legitimiert. Der identitäre Impuls, den die Gemeinde damit setzt, führt zwangsläufig zu weiteren fragwürdigen Methoden. Da faktisch wenig zu holen ist, was die drastischen Maßnahmen auch nur im Ansatz rechtfertigen würde, ist man umso mehr auf psychologische Kriegsführung angewiesen. Um beim Thema Identität zu bleiben, hier ein Einblick in die ideologische Trickkiste, wie sie in jedem gut sortierten Spielzimmer wahnsinniger Autokraten und Diktatoren stehen: An erster Stelle die bereits angesprochene Diffamierung der Gegner: Es fängt an mit dem reflexhaften Beschuldigen von Kritikern als Büttel der Öl-, Energie oder Autobranche und hört auf beim Holocaustleugner. Letzteres ist die Assoziation, die dem Begriff „Leugner“ sowohl im Deutschen als auch im Englischen anhaftet. Das ist bewusst so gewählt. Denn die Theorie der katastrophalen Erwärmung, mehr ist es ja nicht, skeptisch zu hinterfragen, bedeutet ja nicht Leugnung. Leugnung heißt, eine belegte Wahrheit bewusst mit entsprechendem Motiv zu verneinen. Weder ist diese Wahrheit gesichert, eher im Gegenteil, noch existiert bei jedem Skeptiker so ein Motiv. Das bedeutet, der Begriff „Leugner“ wurde bewusst demagogisch so gewählt und der eigenen Meinung damit eine Unanfechtbarkeit angedichtet. Überflüssig zu erwähnen, dass jeder Widersacher automatisch auch „Rechts“ ist, was heutzutage anscheinend schon verdächtig genug ist. Jede identitäre Ideologie braucht ihre Gatekeeper. Sie achten darauf, dass a: eine Parteilinie (Konsens) da ist, b: dass kein Anhänger die Biege macht und c: dass Widersacher entsprechend negativ gelabelt sind, um ihren Argumenten nicht auf den Leim zu gehen. Im wissenschaftlichen Bereich reichen einige wenige Vortänzer aus, diesen Job zu tun. Oft sind es sekundäre Disziplinen, die sich hier zu Wort melden. Naomi Oreskes mit ihren lächerlichen Untersuchungen zum angeblichen wissenschaftlichen Konsens oder auch unser Potsdamer Vorturner mit seinen Verschwörungstheorien zur Ölindustrie seien hier als Personen erwähnt. Aber es geht noch wesentlich weiter. Ein Markenzeichen der Gatekeepingstrategie der Klimaritter ist der Desmogblog, quasi das Pendant zum totalitären Wahrheitsministerium. Hier wird nicht nur vorgeschrieben, was richtig und was falsch ist, hier wird auch penibel Buch geführt über die Leugner. Die Denier Datenbank, übrigens ganz unverhohlen auch genau so genannt, listet umfangreiche Nachweise zu den Gegnern, gerne mit verzerrenden Zitaten, falschen Anschuldigungen und wenn möglich mit unvorteilhaftem Foto. Ja, man liest richtig, die Klimaritter führen penibel Buch, wer dazu zählt und wer nicht und was der gemeine Leugner so denkt, von sich gibt und wie die Gegenpropaganda zu den einzelnen Thesen zu lauten hat. Selbstverständlich wird verbissen darauf geachtet, wie sich eine Verbindung zwischen Denier und der Ölindustrie konstruieren lässt. Wer denkt, schwarze Listen wären Anekdoten aus der DDR, hat den Klimarittern noch nicht auf die Finger geschaut. Hier geht es wohlgemerkt um Wissenschaftler und in der Öffentlichkeit stehende Personen, die nur das Katastrophennarrativ dieser Sekte nicht teilen. Sie haben sich ansonsten nichts zu Schulden kommen, außer eben nicht der vorgeschriebenen Meinung zu sein. Wer denkt, das wäre nicht mehr zu toppen, ist falsch gewickelt und hat noch nicht im postmodernen Deutschland vorbeigeschaut. Auch das Umweltbundesamt hat vor Jahren einmal ähnliches versucht und missliebige Journalisten in einer schwarzen Liste geführt. Immerhin war dann noch ein Rest an Protest im Lande spürbar, worauf man das Pamphlet vorerst wieder zurückgezogen hat. Nach mehreren gerichtlichen Instanzen wurde nun entschieden, dem „Postfaktischen“ nicht mehr Raum zu lassen und dem UBA damit die Deutungshoheit zu gewähren. Es darf damit ganz offiziell Journalisten und Skeptiker der Regierungspolitik diskreditieren. Das wäre eigentlich Stoff für eine kafkaeske Posse, wenn es nicht traurige Realität 2018 in Deutschland wäre. … To be continued
----------- Überall ist der Irrtum obenauf und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität |