Ich habe nach dem offensichtlichen Versuch des Managements, uns so dreist über den Tisch zu ziehen, keinen Bock mehr, Steinhoff-Aktionär zu sein oder sonstwie mit Steinhoff zu tun zu haben, deswegen können die Gläubiger mich gerne mit einer Abfindung in angemessener (!) Höhe "rauskaufen", aber das nur, wenn sie schnell damit rüberkommen, denn ein etwaiges jahrelanges Herumgezerre ums Geld, das jetzt vielleicht noch folgen könnte, möchte ich dann schon noch ein bißchen besser vergütet haben.
Das sollten sich die Gläubiger jetzt halt mal durchrechnen, was es ihnen wert ist, ihre 100 Prozent in absehbarer Zeit noch zu ergattern. Was Steinhoff nach dieser feindlichen Übernahme blüht, ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich egal, sollte ich in ausreichender Höhe abgefunden werden. Da werden sich Gläubiger und Management im Innenverhältnis einigen müssen - so, wie sie sich zuvor auch im Innenverhältnis darauf geeinigt hatten, uns auszubooten.
Das Meinungsbild über die Abfindungshöhe bei YouTube gefiel mir nicht sonderlich. Wieso eigentlich so bescheiden? 20 Cent? Ich bitte euch! Als ob es darum ginge, daß wir ohne Verlust oder mit einem Mini-Gewinn rauskommen. Es geht darum, was es den Gläubigern wert ist, Steinhoff wie geplant ganz einkassieren zu können. Es ärgert mich, wenn dieses Meinungsbild die Feindseite dazu ermutigt, uns ein noch niedrigeres Angebot zu machen, als wir es andernfalls vielleicht bekommen könnten.
Und nicht vergessen, je mehr Dreck im komplexen Steinhoff-Konzernkonstrukt ausgebuddelt werden könnte (wer weiß, was da alles zum Vorschein kommt?), desto größer der Anreiz für die Gläubiger, sich mit uns zu einigen, noch bevor sich jemand die Sache allzu kritisch angesehen hat. Auch dann, wenn sie nicht aktiv involviert sein sollten, schmälert auch das den Profit, den sie sich erhoffen.
Ich bin gerne bereit, Teil der für die Gläubiger billigeren Lösung zu werden, unter oben genannten Voraussetzungen. Aber verramschen möchte ich meine Ansprüche dann auch wieder nicht, und es geht mir über den Horizont, warum so viele andere dazu bereit zu sein scheinen.
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