"Bezgl. neutral triffst du den Kern der Sache mal wieder nicht. Es ist essentiell die Beweggründe hinter einer Aussage möglichst genau zu kennen. Das hilft ungemein dabei die Aussage einzuordnen."
Das ist selbstverständlich richtig, und ich meine, das auch zum Ausdruck gebracht zu haben. Hätte es aber vielleicht explizit schreiben sollen. Natürlich ist es wichtig zu wissen, ob eine Studie von einem VW-finanzierten Institut oder von der WHO kommt und die Vita der Macher halbwegs zu kennen. Was aber per se noch kein Urteil erlaubt.
Wenn ich z.B. weiß, dass ein Studienmacher 20 Jahre lang für die Pharmaindustrie im Bereich Impfstoffe gearbeitet hat und er für Impfungen plädiert, kann ich nicht automatisch behaupten, dass er lügt oder trickst. Ich würde zu seinen Gunsten erstmal annehmen, dass ihn Impfstoffe ein Leben lang interessiert haben, er deshalb wahnsinnig viel davon versteht, und wahrscheinlich recht hat. Es sei denn, es bestünde ein konkreter Korruptionsverdacht gegen ihn.
"Sind es nüchterne Fakten (die es auch außerhalb der Mathematik gibt), ist es eine wissenschaftliche Interpretation derselbigen, ist es eine Meinung die auf den Fakten basiert oder ist es - wie in diesem Fall anzunehmen - eine Aussage die den eigenen Interessen möglichst dienen soll."
Nüchterne Fakten außerhalb der Mathematik: Na ja, das dürfte nicht so einfach sein. Auch das natürlich verkürzt. Ich schreibe hier ja schließlich keine Doktorarbeiten. Natürlich gibt es solche: Wenn z.B. ein selbstmörderischer Pilot ein Flugzeug gegen ein Berg steuert, dann sterben alle im Flugzeug. Und man kann die Selbstmordabsichten auch mit Fakten beweisen. So weit, so gut. Wie der aber auf die Idee kam, sich derart brutal umzubringen, und warum das niemand rechtzeitig erkannt und ihn daran gehindert hat, ist eine ganz andere Frage. Jenseits von Fakten.
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