Ich versuche das mal aus meiner Sicht zu kommentieren: 1. Lebt und stirbt Aixtron z.Z. noch von einem Produkt - MOCVD; das bissel Service- und Ersatzteilgeschäft, im I. Quartal 2013 i.H.v. rd. 10 Mio € können wir wohl vergessen. 2. 2010 betrug der Kostenblock rd. 210 Mio € bei einem Umsatz von 780 Mio €. Der sog. Materialaufwand lag bei knapp. 40 % (= 300 Mio €). Oder anders gesagt von den 780 Mio € Umsatz blieben rd. 480 Mio € zur Kostendeckung und Gewinnerzielung. Eine wirklich sehr, sehr auskömmliche Situation. Was der Markt ja auch ordentlich honoriert hat. Die Kurse sind kontinuierlich auf fast 30 € in 2010 gestiegen und mit "Bekanntgabe" der Jahresbilanz 2010 auf fast 34 €. 3. Im letzten Jahr betrug der Umsatz nur 30 % von 2010. Mit ist nicht klar, mit welchen Geschäftsfeldern auf Sicht von zwei Jahren Aixtron an einen Umsatz von 780 Mio € herankommen soll. Aber spielen wir die Situation doch einmal durch: 1. Dieses Jahr soll gut sein für rd. 150 Einheiten weltweit. Nun hat Aixtron ihre VK-Preise gesenkt. Gehen wir von 1,7 Mio € aus, so ergibt sich ein Umsatzvolumen vor Materialaufwand von 130 Mio € bei einem Marktanteil von 50 % (75 Einheiten für Aixtron). Sie sehen, ich komme Ihnen rechnerisch entgegen. Allerdings erhöht sich der Anteil für den Materialeinsatz prozentual. Oder kann es gelingen, die Vorlieferanten zu exakt den gleichen Preiszugeständnissen "zu überreden"? Wie ich meine ein schweres Unterfangen. 2. Was bedeutet dies nun ? Nach Abzug der sog. Materialkosten verbleiben von den Umsatzerlösen i.H.v. 130 Mio gerade noch rd. 75 Mio €, da der Materialanteil relativ gestiegen ist. Zu den 75 Mio € kommen noch rd. 20 Mio € bis 25 Mio € aus dem Ersatzteil- & Servicegeschäft hinzu. 3. Mit anderen Worten, Aixtron muß an mehreren Fronten kämpfen um wieder im alten Glanz zu erstrahlen. Die Kostenstruktur müßte auf das 2008-er Niveau gedrückt werden. Die Zuliefer müßten ihrerseits signifikante Preiszugeständnisse machen. Der Marktanteil von Aixtron müßte explodieren und last not least müßte der Markt für deutlich mehr als die aus heutiger Sicht prognostizierten 150 Einheite gut sein.Vor diesem Hintergrund sehe ich für 2013 noch keinen Licht am Ende des Tunnels. Aixtron wäre m.E. in eine deutlich komfortableren Situation, wenn sie bereits in der Boomphase ihre Stellung, sprich Marktanteil verteidigt hätten. Dann hätte man zwar keine exobitanten Ergebnisse, sondern nur Top Ergebnisse erzielt, aber auch keine Verluste i.H.v. 230 Mio € in den letzten 18 Monaten generiert.. Allerdings wären dann in der Vergangenheit auch keine dermaßen überzogenen Managementgehälter (incl. Boni) gezahlt worden. Wem hat die Unternehmenspolitik in der Vergangenheit also de facto geholfen ? Es lohnt sich auch darüber einmal nachzudenken. 4. Und seinen Sie doch einmal ehrlich, eine Marktkapitalisierung von rd. 1,1 Mrd € - bei einem erwarteten Umsatz von unter 200 Mio € und mit viel geschick einer schwarzen Null 2013 - hat doch schon die Phantasie mindestens für 2014 eingepreist. Gleichwohl werden wir immer wieder Ausschläge Richtung Norden/Süden sehen. So gesehen m.E. das ideale Feld für Zocker, die Aixtron eng begleiten, aber noch auf gar keinen Fall für ein langfristiges Invest wie 2009/2010. Wie immer meine persönliche Meinung. |