... auch die Entfernung zum Arbeitplatz wird reduziert:
"Bisher muss ein Arbeitnehmer, der seinen Dienstwagen privat nutzt, monatlich 1 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil versteuern. Für Elektro- und Hybridfahrzeuge soll ab 2019 ein halbierter Satz von 0,5 Prozent vom Bruttolistenneupreis zum Zeitpunkt der Erstzulassung gelten. Auch die weiteren Prozentsätze für die Besteuerung der Fahrten zur ersten Tätigkeitsstätte sollen von 0,03 Prozent auf 0,015 Prozent und von 0,002 Prozent auf 0,001 Prozent sinken."
https://www.iww.de/ssp/arbeitnehmer/...enbesteuerung-wird-neu-f114890
Was bedeutet das?
Ich nehme mal einen der seltenen Mega-Pendler, der von der Anti-Tesla Fraktion ins Feld geführt wird, weil der ja so lange Strecken pendeln muss, dass das bei einem BEV zum Problem wird?
Also mal angenommen: 100 Kilometer vom Haus zum Arbeitsplatz Entfernung.
Wer also 100 Kilometer einfache Richtung täglich zur Arbeit mit seinem 50.000 Euro BMW Dienstwagen zurückgelegt hat, der muss bis 31.12.2018 folgenden Betrag als Geldwerten Vorteil versteuern:
500€ entsprechend 1% Regel + 100 x 0,03 %/km (0,03 Prozent also je Kilometer entspricht 3%) = 500€ + 1.500 € = 2.000€ monatlich als geldwerter Vorteil
Bedeutet: Wer also als persönlichen maximalen Steuersatz (die 'letzten' Euros) 40% hat, den kostet der BMW Dienstwagen monatlich 800€ Netto.
Jährlich haben dieser Arbeitnehmer also Kosten i.H.v. 9.600€ für sein Auto. Dafür hat er aber zumeist das Rundumsorglos Paket, also keine Werkstattkosten, keine Wartung, keine Steuer, keine Sprit Kosten - und er kann das andererseits wieder in der Steuererklärung steuerlich geltend machen.
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Ab 01.01.2019 wird das dann wie folgt aussehen:
250€ + 750€ = 1.000€ monatlich als geldwerter Vorteil.
Bedeutet: Wer also als persönlichen maximalen Steuersatz (die 'letzten' Euros) 40% hat, den kostet der BMW Dienstwagen monatlich 400€ Netto.
Jährlich habt dieser Arbeitnehmer also Kosten i.H.v. 4.800€ für sein Auto, mit gleichen Bedingungen.
BEDEUTET: Es ist ein doch recht großer Anreiz zu erwägen, ob man auf ein BEV oder einen Hybriden wechselt. Entsprechend viele werden sich das überlegen.
Wenn nun aber die deutschen Autobauer überwiegend SUV Hybriden haben, die die Unternehmen wegen der Ökobilanz explizit ausnehmen, dann werden die deutschen Autobauer wohl überwiegend in die Röhre schauen.
PS: Na, und damit dürfte auch klar sein, dass ein Firmenwagen ein ordentliches Goodie für diesen Arbeitnehmer ist. Müsste er diesen Wagen privat finanzieren, dann müsste er a. 50.000€ hinblättern, und würde b. bei 200 Kilometer täglich und über 200 Arbeitstagen mehr als 40.000 Kilometern jährlich nach fünf Jahren ein neues Auto in Erwägung ziehen. Also 10.000€ jährlich (abzüglich Restwert).
Allein die Spritkosten würden bei 6 Liter/100 km und damit etwa 7€ je 100 km bei 14€ täglich, und das mal 200 ergibt etwa 2.800€ allein an Spritkosten Ersparnis - jährlich.
10.000€/Jahr + 2.800€/Jahr Sprit + Werkstattkosten + Versicherung dürfte locker 15.000€ Kosten im Jahr ergeben. Netto, wohlgemerkt.
Dem steht der Geldwerte Vorteil i.H.v. 9.600€ gegenüber, UND private Kilometer sind frei, freie Nutzung für Urlaube, etc, was man davon noch abziehen müsste.
Das 'Goodie' Firmenwagen bringt diesem Arbeitnehmer etwa 6.000€ Netto mehr in die Kasse, und er kriegt alle 2-3 Jahre ein neues Auto.
NUN KOMMT'S: Entscheidet er sich für ein BEV oder einen Hybriden, kostet ihn das nur noch 4.800€ im Jahr abzüglich Ersparnisse für Privatkilometer und Urlaube etc. UND alle 2-3 Jahre ein neues Auto.
Das ergibt dann eine Ersparnis von etwa 10.000€ (!) im Jahr.
Wenn das kein Anreiz ist auf ein BEV zu wechseln?
Und dann schauen sie zu BMW, Daimler und Volkswagen, und sehen Null BEVs, und viele SUV-Hybriden, die sie mitunter nicht wählen dürfen?
Blöd, sehr, sehr blöd.
Sobald ein Tesla Model 3 verfügbar ist, wird er sich das sofort bestellen. Ohne nachzudenken.
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