Betrachte ich mir Anleihen im allgemeinen, dann gibt es Emittenten und Gläubiger. Die einfache Anleihe läuft so: der Gläubiger zahlt an den Emittenten eine bestimmte Summe (Nennwert oder vielfaches davon) und erhält dafür einen Zins. Die Laufzeit ist in der Regel begrenzt. Börsennotierte "normale" Anleihen werden gehandelt und haben daher meist ein Abweichung vom Nennwert nach + oder -. Beispiel, meine Anleihe (A0GY9Q) hat zurzeit ca. 109% vom Nennwert. Gekauft habe ich sie mit ca. 92,57%. Mithin könnte ich sie verkaufen und hätte einen Gewinn von ca. 18%. Ich halte die Anleihe bis zum Schluss und dann zahlt mir der Emittent mein eingezahltes Geld zurück. Dazu habe ich natürlich jährlich den Zins erhalten. Das ist im Prinzip eine feine Sache, weil man sich das ausrechnen kann. Es sei denn, der Emittent geht insolvent. Habe ich leider bei Salewa und Rickmers erlebt. Nun gut. Es gibt auch die Spezies Aktenanleihe. Der Emittent sagt, wenn du die Anleihe zeichnest, dann bekommst du auf jeden Fall den Zins. Ob du das Kapital zurückbekommst ist eine Frage des Kurses; ob über/gleich/unter der Barriere. Underlying ist in der Regel eine Aktie. Das kann gut gehen. Bricht der Kurs die Barriere bekommst du entsprechende Aktien. Zumindest hat man dann etwas. Habe zurzeit eine Aktienanleihe auf SAP. Dann wird man sehen, ob es eine gute Sache wird oder nicht. Dann gibt es diese Wandelanleihen. Der Emittent; hier Paion gibt eine Wandelanleihe heraus. Der Gläubiger, hier Yorkville kann sein eingezahltes Geld in Aktien wandeln, zu welchem Zeitpunkt er möchte. Paion war großzügig und hat Yorkville einen Abschlag auf die 100 von 5 gewährt (bzw. Yorkville hat das wahrscheinlich verlangt). Wenn Yorkville wandelt, können sie mit vollem Wert (100)wandeln, also nicht nur für 95. Da liegt schon mal ein Vorteil (so wie bei der normalen Anleihe Kauf bei günstigen Wertprozenten, also unter 100). Dann dürfte klar werden, dass der Gläubiger versucht, dann zu wandeln, wenn der Kurs niedrig ist, weil dann bekommt er mehr Aktien. Wenn er die Aktien behält kann er versuchen, dies bei höherem Kurs zu verkaufen oder er sammelt soviel Aktien, dass er ein Mitspracherecht bekommt. Also wird der Gläubiger, dann jetzt Aktionär versuchen, den Kurs zu treiben. Das System ist, möglichst viele Aktien durch niedrigen Kurs zu erhalten und bei hohem Kurs eventl. zu verkaufen. Praktisch sieht es wohl so aus: Yorkville ist eine Art Schattenbank. Sie sind mit 4 Milliarden Dollar ausgestattet. D.h. die 15 Millionen für Paion verhalten sich so wie 4000 Euro zu 15 Euro. Ein Taschengeld. Yorkville hat ca. 700 Unternehmen in der "Betreuung". Man kann davon ausgehen, dass sie nur profitorientiert handeln und sich die Sache genau angeschaut haben. Sie sind aber auch offener für Wagniskapital (USA sowieso). Und Paion kann sich da schön raushalten. Sie erhalten Cash und lassen eine Verwässerung zu. Anders als beim EIB Darlehen brauchen sie keine Tilgung und Zinsen bezahlen. Bei der Finanzierung über Yorkville sind es die Kleinen, die das über die Verwässerung bezahlen. Das tut Paion nichts in der Kasse. Warum Paion ein derartiges Instrument nutzt, ist mir immer noch fraglich. Wenn sie sich so versichern, dann lauern Gefahren, die bisher nicht kommuniziert wurden. Läuft die Zulassung in Japan nicht so wie gedacht? Die Mutter von Mundipharma ist insolvent. Mundipharma sollte, soviel ich mal gelesen habe, verkauft werden. Das kostet Zeit und die Lizenzeinnahme kommt später. China macht auch was es will. Ein Protestler bei Maas und schon könnte eine Reaktion kommen. Wo stecken die anderen Risiken? Daher mein Schluss, halten und die Sache beobachten. Paion wird anscheinend als Vehikel der Finanzhaie ins Visier genommen. Es sind viele positive news zu erwarten. Davon will man ein Stück von haben. Und sie haben alle Tricks wie Leerverkauf; Kauf/Verkauf. Bei den geringen Umsatzzahlen, ein leichtes Spiel. nachstehend ein Teilscreenshot (Website von Yorkville) von Beteiligungen von Yorkville. |
Angehängte Grafik:
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