nunmal nicht von Anfang an in diesem Thread präsent, weshalb du auch nicht wissen kannst, um was es mir beim Vergleich mit Stratec und Eurofins geht.
Das die nicht die gleichen Geschäftsmodell haben, weiß ich auch. Wenn du aber mal einige Monate zurückblätterst, wirst du sehen, das es bei dem Vergleich um die Auswirkungen des Umsatzwachstums durch die Kostenstruktur auf den zukünftigen Gewinn geht, was sich dann auch auf die Psychologie, die Börsenbewertung und auf die Gestaltungsmöglichkeiten des Vorstands auswirkt.
Ehrlich gesagt will ich das nicht alles zum 10.Mal wiederholen, aber für dich nochmal die Kurzfassung.
AJA kann bei der aktuellen Kostenstruktur (und da ist die Verbindung zu Stratec und Eurofins) schon bei 10-15% Umsatzwachstum im Instrumentengeschäft die Nettogewinne in den nächsten 2 Jahren um etwa 40% pro Jahr steigern. Das führt einereseits dazu, das die Bilanzkennzahlen sich weiter verbessern, und somit Spielraum für weiteres organisches und anorganisches Wachstum bieten. Es führt aber auch zusätzlich dazu, das AJA am Markt zunehmend als Wachstumsunternehmen wahrgenommen wird, was zu einer höheren Bewertung führt. Diese höhere Bewertung kann zu günstig erworbenem Kapital führen. Beispielsweise könnte AJA bei einem Kurs von 12 € mit nur 700t neuen Aktien über 8 Mio € neues Kapital bekommen, um damit weiter zu wachsen, beispielsweise um den Produktionsstandort in Thüringen oder auch in Asien auszubauen. Die Verässerung wäre relativ gering, aber die Effekte für das Gewinnwachstum überdimensional groß. Dazu kommt dann bei einem Börsenwert von dann möglicherweise 65 Mio €, das institutionelle Anleger verstärkt aufmerksam werden, und sicherlich gerne eine KE zeichnen würden, wenn dadurch das Wachstum gesichert wird.
All das ist auch bei Stratec und Eurofins passiert. Gucks dir bitte nochmal bei den Aktien an! Die sind am Anfang vor 3-4 Jahren auch nur sehr gering gewachsen. Mit dem Erreichen der kritischen Masse hat sich aber der Gewinn deutlich erhöht, und dann mit Verzögerung auch der Aktienkurs. Erst danach konnte man auch anorganisch wachsen. Heute beträgt dort der Anteil aus anorganischem Wachstum rund 50%. Und mit dem höheren Wachstum (obwohl zum Teil anorganisch) erhöhtenb sich die gezahlten KGVs. Heute bezahlt man bei den Aktien KGVs von rund 30, und zwar obwohl die Hebeleffekte in den nächsten Jahren geringer werden dürften, da die Bilanzen nun durch die Übernahmen wieder schlechter aussehen.
Wenn man überlegt, ob man sich AJA oder Stratec ins Depot legt, entscheidet man sich entweder für den etablierten Wert mit hoher Bewertung, oder für den Wert, der möglicherweise die gesamte Entwicklung erst noch vor sich hat.
Der Kursverlauf von Stratec und Eurofins zeigt jedenfalls sehr gut die Hebeleffekte des Umsatzwachstums auf den Gewinn, und auch die Hebeleffekte auf die Bewertung und die Psychologie, denn man zahlt dann plötzlich KGVs von 30 bei überdimensional steigenden Gewinnen. Das heißt es gibt einen doppelten logarithmischen Effekt. |