Ich finde es schon amüsant, wie die Schließung von flexcoin durch die Medien geht. Da ist von einer weiteren Pleite einer Bitcoin-Börse die Rede, obwohl es sich hierbei gar nicht um eine Börse sondern Bank handelt. Aber wie es eben so ist, man macht aus einer Bank eben eine Börse, nach dem Motto, ich mal mir die Welt wie sie mir gefällt. ;-)
Flexcoin selbst funktionierte ähnlich wie eine Bank, d.h. man zahlte Bitcoins ein und erhielt hierfür ein Konto mit einer gleichen Anzahl an Flexcoins, welche man wiederum an andere Flexcoinkunden binnen Sekunden gegen eine kleine Gebühr zahlen konnte. Der Vorteil daran war, dass man als Adresse keine ewiglange nichtssagende Zeichenfolge hatte, sondern man sich eine art "Kontonummer" selbst suchen konnte. D.h. man konnte eben sein Konto "HALLO" nennen und entsprechend leicht verständlich Transaktionen zu anderen Konten durchführen. Zudem gab es wie bei einer Bank üblich, eine Verzinsung der Einlagen, finanziert durch die Gebühren, die mit den Transaktionen bezahlt werden mussten.
Das Problem bei dieser Sache aber ist, dass man seine Bitcoins ins Blaue zahlte, man dafür eine Zahl auf einem Bildschirm erhielt, denn Flexcoins waren nix Anderes als reine Recheneinheiten, zu denen kein direkter Bezug zum Bitcoin bestand, sondern lediglich garantiert wurde.
Flexcoin versuchte im Grunde das alte System Bank auf das neue System Bitcoin aufzusetzen, mit dem Ziel die Gewohnheiten der Menschen zu bedienen, welche es gewohnt sind, dass Dienstleister den Zahlungsverkehr abwickeln. Bei den meisten Bitcoinern hingegen war diese Bank von wenig Interesse, denn warum sollte man den Zahlungsverkehr durch Dritte gegen Gebühren erledigen lassen, wenn man dies wesentlich günstiger auch selbst tun kann?
Insofern ist die Pleite der Bank Flexcoin eine logische Folge, weil sich ein solches Konzept scheinbar nicht durchzusetzen scheint. |