Die Kurse von Ether und Hive sind in der Tat extrem mies. Deine Einschätzung in Ehren... jedoch kann ich deine Margenberechnung leider noch immer nicht nachvollziehen?
Versuch mal anhand von einem Beispiel meine Einschätzung rüber zu bringen: Wohlwissend das HIVE neben Ether auch Ethercash produziert, vernachlässige ich dies aus Vereinfachungsgründen. Näherungsweise dürfte meine folgende Kostenermittlung dennoch greifen.
Lt. dem letzten GB erwirtschaftete HIVE im Quartal ein Einkommen von 10.660.664 USD, mit einer Bruttogewinnspanne von 6.441.181 USD ( entspricht ungefähr 60%). Am Stichtag (30. Juni) betrug der Etherpreis ca. 444 USD, die mittlere ETH-Netzwerkhashrate ca. 280 TH/s.
Wie erwähnt betrug die im Berichtszeitraum ermittelte Bruttomarge ca. 60%. Bezogen auf einen Etherpreis von 444 USD erwirtschaftete HIVE im Berichtszeitraum somit einen Bruttogewinn von ca. 268 USD pro Ethercoin. Ergo... kostete HIVE die Produktion von einem Ethercoin = 444 USD - 268 USD = ca. 167 USD.
Das bedeutet, dass Hive zwar Gefahr läuft draufzulegen, aber nach Adam Riese dennoch einer der wenigen Miner sein dürfte die ebentrotz der miesen Kryptopreise (noch?) keine Verluste fahren. Und dass ist enorm wichtig. Denn aufgrund der zur Zeit schlechten Gewinnsituation fiel im letzten Monat die ETH- Netzwerk- Hashrate um 20%.
Extrem positiv für HIVE, denn HIVE ist zwecks Aufbau seines ETH-Blockchainnetzes natürlich an eine möglichst große Akkumulierung der Ethercoins interessiert. Das starke Absenken der Hashrate erhöht die Wettbewerbsfähigkeit von HIVE, welche ja in Konkurrenz zu den anderen Etherminer steht. Soll heißen, wenn die Hashrate sinkt, bedeutet dies, dass die Ether-Mining-Belohnungen auf weniger Teilnehmern aufgeteilt werden. Waren es in Q1.19 noch ca. 210 Ether die HIVE produzierte, so dürfte die Tagesproduktion lt. meiner Näherungsberechnung nunmehr ca. 250 Ethercoins betragen.
Durch den Hardfork wird die Ether-Belohnung allerdings von drei auf zwei Ether fallen. Ob die Difficulty auch nochmal runtergeschraubt wird bleibt abzuwarten.
Vor den ETH-Asics ist mir erstmal noch nicht bange. Denn die können auch erst nach dem Hardfork in die Feinjustierung und danach erst in Produktion gehen. Bis dahin dürften noch ein paar Monate ins Land gehen. Deren zeitliche Einsatzmöglichkeit dürfte zudem sehr begrenzt sein, weil die nächste Hardfork bald schon anstehen und die ETH-Asics auf den Schrotthaufen verbannen dürfte.
Ob uns das Bitcoin-Mining allerdings rausreißt bleibt abzuwarten. Denn anders als im Etherium-Netz ist die BTC-Hashrate ggü. der ursprünglichen MM- Einschätzung enorm angestiegen. Allzugroße Umsatzsteigerungen erwarte ich momentan durch das zusätzliche BTC-Mining nicht.
Es sieht also vorerst weiterhin nicht allzugut aus. Nicht nur HIVE sondern die gesamte Blockchainbranche befindet sich aktuell in der Krise, was man auch an den Aktienkursentwicklungen der Peers von Hut8, Global Blockchain, Bitcoin-Group ind wie sie alle heißen erkennen kann. Deren Bewertungen sind ähnlich katastrophal und depressiv wie der HIVE-Kurs. Es sieht allerdings danach aus, dass die Kryptopreise ihren Tiefpunkt gesehen haben. Die zur Zeit vorherrschende depressiven Stimmung im Blockchainmarkt trägt dazu bei, dass alles nur noch schlecht gewertet wird.
Grundsätzlich ist der Blockchainmarkt aber ein Wachstumsmarkt, was an der wahnwitzigen Steigerungsrate der Bitcoin-Netzwerkhashrate abgelesen werden kann. Für ein Langzeit-Investment meines Erachtens ein nach wie vor sehr interessant. Allerdings steigt und fällt der Kurs mit den Kryptopreisen oder aber auch mit einer Erweiterung der HIVEchen Geschäftsphilosophie. Wir werden sehen.
Mit der Hardfork im Oktober und Bakkt Anfang November sollte der Bärenmarkt aber endlich sein Ende finden. |