Gesamtwirtschaftliches Umfeld Die Wiener Zeitung DiePresse.com hat nun auch den meiner Meinung nach zweitwichtigsten Grund, sein Vermögen in Gold anzulegen herausgearbeitet. Ohne das natürlich so explizit auszusprechen. In einem Beitrag am Wochenende thematisierte diese Zeitung den Einfluss der Inflation auf das Vermögen derjenigen, die ein solches noch haben: Wer sich dieser Tage mit Menschen unterhält, die finanziell noch einigermaßen "flüssig" sind, wird augenblicklich von einer beklemmenden Stimmung erfasst. Vermögende kennen derzeit keine größere Sorge, als ihre Knete so schnell wie möglich in sichere Häfen zu lotsen, um sie dort vor dem rücksichtslosesten aller Räuber in Schutz zu bringen: der Inflation. Nun ist natürlich nicht die Inflation dieser rücksichtsloseste Räuber, sondern derjenige, der die Inflation durch die Geldmengen-Ausweitung auslöst. Unser Staat. Das wird dann auch in der folgenden Passage offensichtlich: Idioten des Jahrzehnts. Zudem wissen die Finanzminister, dass es politisch weit weniger riskant ist, die Notenpresse anzuwerfen als die Mehrwertsteuern spürbar zu erhöhen oder (Sozial-)Ausgaben zu kürzen. Weshalb die Sanierung der Budgets auf das Konto jener gehen wird, die Geld zur Seite gelegt haben. Diese Menschen sind dann auch die ungekrönten Vollidioten des Jahrzehnts: Nachdem ihnen der Staat beim Aufbau ihres Vermögens die Hälfte weggesteuert hat, droht ihnen nun die von staatlicher Hand geplante Geldentwertung den letzten Rest aufzufressen. Zum Drüberstreuen werden sie in jeder Steuerdebatte genüsslich als rücksichtslose Gesellen denunziert, die im Gasthaus zum Sozialen Frieden regelmäßig die Zeche prellen. Volltreffer: Erst steuert man das Geld den Bürgern durch hohe Einkommenssteuersätze weg, und dann wird der Rest noch durch die Inflation entwertet. Und damit diese nützlichen Idioten nicht etwa auf die Idee eines Steuerboykotts kommen, werden sie von den Vertretern des sozialpolitisch-industriellen Komplexes regelmäßig als kalte Krieger in einer Idylle des Sozialen Friedens beschimpft. Leider hat der sozialpolitisch-industrielle Komplex auch schon alle Parteien quasi unterwandert. Deshalb kann sich dieser so gescholtene Bürger noch nicht einmal bei Wahlen Gehör verschaffen. Die Verteilungs-Propheten haben in allen Parteien derzeit mächtig Überwasser. Kein Wunder bei den Geld-Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen --- 124 Milliarden Euro allein im Bundeshaushalt umfasst der Haushalt für Arbeit und Soziales. Das sind mehr als 50 Prozent aller Ausgaben, wenn man die Zinslasten in Höhe von 40 Milliarden Euro außer Acht lässt. 1.500 Euro für jeden Bürger, egal ob Säugling oder Greis allein als Bundesausgaben. Hinzu kommen die Sozial-Haushalte wie Renten-, Kranken-, Arbeitslosenversicherung sowie die Sozial-Ausgaben der Länder und Kommunen. Wagt er es trotzdem, seine Meinung zu äußern oder Gedanken zu entwickeln, dann schlägt das Political Correctness Schwert mit aller Wucht zu. Hiermit kann man jeden Gegner mit einem Schlag entwaffnen. Es kommen dann sofort die Sozial-Politiker zu Worte, die mit treudoofen Dackelaugen und betroffener Stimme die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass man so gegen die angeblich Schwachen und Hilflosen nicht agitieren dürfte. Im Prinzip ist Political Correctness nichts anderes als ein von den Sozialpolitikern verordnetes Denk- und Redeverbot gegen die Auswüchse unseres Sozial-Staates. Der sozialpolitisch-industrielle Komplex entzieht sich so der kritischen Durchleuchtung seiner Machenschaften. Ich bezeichne ihn deshalb als Sozial-Diktatur. Erstens weil er mit seinem Political Correctness Diktat der in einer Demokratie verbrieften Meinungs- und Redefreiheit zuwider läuft. Wer seine Meinung in Presse, Funk und Fernsehen nicht verbreiten darf, weil er gegen die Gesetze der PC verstößt, wird de facto einer Zensur unterworfen. Zweitens unterwandern die Verfechter des Sozialstaates in immer größerem Umfang unsere Parteien --- ob sich die Suborganisationen nun Arbeitnehmervertreter, Sozialausschüsse oder sonst wie nennen. Sie sind die Speerspitze der Kaste der selbst erwählten Gerechtigkeits-Politiker. Der Pluralismus in unserer Gesellschaft, der durch die politischen Parteien gefördert werden soll, verkommt immer mehr zum Brei einer großen Einheitspartei. Der dritte Aspekt ist, dass der Sozialstaat immer größere Mengen der Ressourcen unserer Gesellschaft an sich reißt. Ein System, das mit staatlichen Zwangsmaßnahmen immer intensiver seine Bürger gängelt und die Wirtschaft unter seine (inoffizielle) Kontrolle bringt, bezeichnet man langläufig als Faschismus. Was ist nun der Ausweg ? Es ist wichtig, dass jeder erkennt, dass der Staat ein Räuber ist. Und es das Recht und die Pflicht jedes einzelnen ist, sich vor Räubern zu schützen. Auch wenn sich dieser Räuber wie der Staat selbst durch seine Gesetzgebung legitimiert. Zweitens: Eine kleine Revolution gegen den zur Sozial-Diktatur degenerierten Staat ist erforderlich. Das geht nicht über die Öffentlichkeit: Durch die Political Correctness Zensur ist dieser Weg verbaut. Es geht auch nicht durch Aufstand: Zu groß ist bereits der Kontroll- und Überwachungs-Apparat. Sehr effektiv sein Katalog an Repressions-Maßnahmen. Aber wie sieht es mit gezielter Unterhöhlung der Pfeiler der Sozial-Diktatur aus. Deren Achilles-Ferse ist schließlich der stetige Zufluss von Geldern der Leistungsträger. Zum Beispiel: Wer sein Geld in Edelmetalle umschichtet, entzieht es dem Zugriff. Sei es durch eine bevorstehende Vermögensabgabe oder die Inflation. Im Prinzip erhebt der Leistungsträger damit versteckt seine Stimme gegen die Sozial-Diktatur --- eine Stimme für die "an mein Geld kommt ihr nicht ran" Bewegung. Die große Revolution ist dann der nächste Schritt. Wenn die Pfeiler der Sozial-Diktatur unterhöhlt sind und einstürzen werden. Ein Staats-Bankrott wird der verlässliche Indikator dafür sein. Erst wenn es zu spät ist, werden das die Parteien auch kapiert haben. Zur Zeit haben noch die Betroffenheits-Politiker und Gutmenschen die Oberhand. Aktuelle Entwicklung an den Gold-Märkten Die Entwicklung an den Gold-Märkten am Freitag Nachmittag hat es bereits angezeigt: Gold wird diese Woche verstärkt unter Druck stehen. Was sind die Gründe. Zuerst ist am Dienstag und Mittwoch das Meeting des Offenmarktausschusses (FOMC) der FED in Washington. Am Donnerstag und Freitag treffen sich die Regierungs-Chefs der G20-Staaten zum Krisengipfel in Pittsburgh. Eigentlich wollte man dort schärfere Regeln für die Finanz-Industrie durchsetzen. Aber das U.S. und U.K. Bankenkartell wehrt sich mit Händen und Füßen gegen mehr Regulierung. Man möchte so weiter machen wie bisher. Und zu guter Letzt steht die Versteigerung von U.S. Treasury Notes & Bonds in Wert von $197 Mrd an. Hier die Daten: 7-Year Note $29,000,000,0005-Year Note $40,000,000,0002-Year Note $43,000,000,000364-Day Bill $27,000,000,000182-Day Bill $29,000,000,00091-Day Bill $29,000,000,000Summe $197 MrdIn der Vergangenheit wäre der Gold-Preis bei einer solchen Anhäufung von wichtigen Terminen um $100 oder mehr gedrückt worden. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der IWF nun wirklich über 400 Tonnen seines Gold-Bestandes verkaufen wird. Auch wenn ernsthafte Zweifel an der Existenz der über 3.000 Tonnen IWF-Goldes bestehen, so liegt immer noch in den Tresoren der N.Y. FED in Lower Manhattan eine signifikante Menge Gold. Man kann weiterhin öffentliche Führungen durch die Tresore der N.Y. FED buchen. Und dabei werden reale 400oz-Goldbarren gezeigt. Ganz entwaffnet sind die Notenbanken und Institutionen der westlichen Welt also noch nicht. Nach Schluss des Handels an der COMEX am Freitag Nachmittag wurde Gold im Access Handel um weitere drei Dollar auf $1.006,50 gedrückt. Das Verhalten heute früh am asiatischen Markt war deshalb vorhersagbar: Gold wurde in Richtung der Marke von $1.000 gedrückt und schwankte entweder leicht oberhalb oder unterhalb dieser Marke. Im Londoner Vormittags-Handel stieg der Druck allmählich an, wobei die $1.000er-Marke nicht signifikant nach unten durchbrochen wurde. Der A.M. Fix kam mit $999,25 (EUR 681,76) unterhalb der magischen Marke zustande. Im Vergleich zum A.M. Fix vom letzten Freitag ist dies ein signifikanter Einbruch von $15. Sind hier schon die ersten IWF-Barren im Londoner Handel aufgetaucht ? Mit Beginn des Handels an der COMEX habe ich eine herbeigerufene massive Preis-Drückung des Gold-Kartells erwartet: Der Vormittag war mit einem Rückgang von $7 schon sehr erfolgreich --- also war eine weitere Drückung im Bereich von $15 bis $20 zu erwarten. Diese blieb jedoch aus. Der P.M. Fix kam zwar mit $997,00 (EUR 680,87) etwas niedriger als der A.M. Fix zustande. Aber der Abstand zur $1.000er-Marke war weiterhin nur marginal. Nach Schluss des Handels in London konnte sich Gold an der COMEX wieder oberhalb der Marke von $1.000 stabilisieren. Der letzte Kurs kam an der COMEX mit $1.002,90 zustande. Wer durchkreuzt permanent die Drückungs-Aktionen des Gold-Kartells ? Sind es die Chinesen, die den U.S.A. beweisen wollen, dass ein Weiter So auf dem G20-Gipfel Ende dieser Woche auf ihren erbitterten Widerstand stoßen wird. Oder sind weltweit Aufkäufer des Big Money unterwegs, die jede sich bietende Gelegenheit dazu nutzen, ihre Gold-Vorräte aufzustocken. Ich weiß es auch nicht --- aber das Gold-Kartell scheint nun zumindestens einen ebenbürtigen Gegner gefunden zu haben. http://www.bullionaer.de/shop/showZiemann.php/action/latest ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |