Ich "reite" auf den Marktanteilen herum, weil das ein im Hause Aixtron durchaus kontrovers diskutiertes Problem in der Vergangenheit war. Das es bei sich entwickelten Märkten zu verstärktem Wettbewerb kommt ist eine Binsenweisheit. Erschreckend sind m.E. bei Aixtron aber verschiedene Aspekte. So hat Aixtron nicht Marktanteile an Dritte verloren, die neu auf den Markt gekommen sind, gleich aus welcher Region auch immer, sondern an den Wettbewerber Veeco schlechthin. Dies nicht nur über ein Jahre, sondern über mehrere Jahre. Bereits auf der HV 2010 gab es dazu diverse Anfragen der Aktionäre. Seinerzeit hat der CEO argumentiert es komme immer wieder zu marginalen Verschiebungen, mal hat Veeco ein paar Punkte gutgemacht, mal Aixtron. Dies korreliert auch mit den Entwicklungszyklen. Das ist a priori auch insoweit nachvollziehbar. Wurde doch gerade damals durch Aix eine neue Generation eingeführt. Leider zeigen die Zahlen, dass Veeco deutlich aufgeholt hat. Bis Anfang/Mitte 2011 wurde diese Entwicklung durch eine prosperierende Branchenkonjunktur überdeckt. Bei Traumergebnissen von netto rd. 20 % (EBIT 35 %) werden derartige Probleme gerne negiert. Probleme treten ja auch erst auf, wenn die Konjuktur abkühlt. Aufgrund der allg. zugänglichen G&V, Bilanzen der Aixtron AG/SE wage ich die Behauptung, hätte Aixtron nur 50 % seines Marktanteilsverlustes kompensiert, wäre 2012 "nicht der Rede wert" gewesen. Es hätte auch keine Gewinnwarnung geben müssen. Nun wird wahrscheinlich ein user vor Wut schäumen, weil er ja nimmer müde wird, zu betonen, die Gewinnwarnung lag auschl. an einem Großauftrag ! Dabei verdrängt er bewusst oder unbewusst, dass über Jahre die Wettbewerbsfähigkeit abgenommen hat. Zahlen lügen nicht. Und die Beiträge die wir hier immer lesen; Tenor der Kuchen ist groß genug, wenn nur die nächste Welle einsetzt, greift auch zu kurz, weil diese Argumentation beinhaltet doch quasi, dass man sich im Haus Aixtron damit abgefunden hat nur noch auf Augenhöhe mit Veeco zu stehen. Der CFO fühlt sich nur noch als Marktführer (O-Ton). Stellt sich die Frage, wie entwickeln sich die Marktanteile, wenn künftig weitere Teilnehmer in den Markt treten. Wobei ich hier primär auf den dann - nach allen Gesetzen der BWL/VWL - eintretenden Margenverlust abstellen will. Wer übrigens auf der HV 2011 dem CEO zugehört hatte, konnte vernehmen, dass der Vorstand davon ausgeht das dieser Preisverfall eintreten wird und an schärfe zunehmen wird. (Gedächniszitat CEO: Ich gehen bei verschärften Wettbewerber lieber von hohen Margen aus und habe dann noch Luft nach unten.) Soviel zu den Altlasten. Und da ich gerade bei Binsenweisheiten bin. Das die Börse die Zukunft bewertet ist ebenfalls eine solche. Stellt sich die Frage, wann diese sprichwörtlich beginnt. Interessierte Teilnehmer blicken zurück, suchen den niedrigsten Kurs und erklären uns "... es geht doch aufwärts." Nun gibt es allerdings unterschiedliche Anlegermuster. Dies Überlegung teile ich, wenn ich kurzfristig zocken will. Was auch durchaus erfolgreich ist. Wir reden oder zumindest ich spreche hier immer von langfristiger Anlage. Und da glaube ich werden wir noch das eine oder andere negative Highlight in den nächsten Wochen erleben. Und erst dann ist m.E. der Zeitpunkt gekommen bei Aixtron wieder long einzusteigen. Wir sollten schließlich nicht vergessen, es ist durchaus nicht so wie ein bestimmter user immer Glauben machen will: Aixtron oder Sparbuch. Schließlich war die Performance anderer notierter Gesellschaften in der Vergangenheit nicht von schlechten Eltern. Aber ich bin guter Dinge, die Zeit für Aixtron wird auch wieder kommen. Das Thema Kaptialverwässerung sollten wir kurz vor der HV 2012 auf WV legen ! Anlage ohne Kommentar: AIXTRON SE underperform Klaus Ringel, Analyst von Cheuvreux, stuft die Aktie von AIXTRON (ISIN DE000A0WMPJ6/ WKN A0WMPJ) unverändert mit "underperform" ein und bestätigt das Kursziel von 8,50 EUR. Im Zuge von Gerüchten, Osram könnte ein LED-Werk in China bauen, habe die AIXTRON-Aktie Kursgewinne verzeichnet. Osram sei traditionell ein Kunde von AIXTRON. Viele Marktteilnehmer würden auf einen Happen positiver Nachrichten warten, um ein Wiederbeleben eines Investionszyklus bei LED-Equipment auszurufen. Investoren sollten jedoch nicht allzu optimistisch sein. Traditionelle Auftragsgrößen von fünf bis zehn Maschinen würden bei der aktuell trüben Situation keine wirkliche Wende bewirken. AIXTRON selbst sehe auch keine kurzfristig signifikante Erholung bei den anstehenden Auftragseingängen. Es bestehe eine Chance, dass die Orderlage im ersten Quartal einen Boden erreicht habe. Derzeit gebe es keinen Grund, von der zurückhaltenden Einschätzung der AIXTRON-Aktie abzurücken. Die nächsten zwei bis drei Quartalen würden schwierig. Vor diesem Hintergrund bestätigen die Analysten von Cheuvreux ihr Votum "underperform" für die Aktie von AIXTRON. (Analyse vom 04.04.12) (05.04.2012/ac/a/t) |