Die Kundenzahlen finde ich absolut nicht überraschend und hatte auch fest damit gerechnet. Am Kapitalmarktstag im Mai hat das Unternehmen Grafiken zur Retention Rate für ihre Kunden-Jahrgangskohorten gezeigt. Wenn man mit den Grafiken und kommunizierten Kundenzahlen etwas Reverse-Engineering betreibt, sieht man ganz gut, was da los ist: Während Covid gab is in 2020 und 2021 jeweils ca. 3 Millionen neue Kunden, 2022 dann vielleicht etwas mehr als halb so viele. Dieses Jahr scheint ähnlich wie das Vorjahr zu laufen. Das ist dann wieder ähnlicher zu den Zahlen vor Covid. Etwas vereinfacht sieht es anscheinend so aus, dass nach einem Jahr noch 80% der Kunden da sind, nach zwei Jahren 50%, nach drei Jahren 40% und nach vier Jahren 30%, die stabil dabei bleiben. Das bedeutet aber auch, dass letztes und dieses Jahr die meisten Altkunden abgesprungen sind oder noch abspringen (2022 ca 1.8 Millionen und 2023 ca 1.6 Millionen). Dieser Basiseffekt schwächt sich aber mit dem Ausphasen der starken Kohorten aus den Covid-Jahren ab dem nächsten Jahr stark ab. Dazu kommt noch, dass die Retention Rate für spätere Kohorten anscheinend besser wird. |