durchaus bei Dir. Im Sommer bei niedrigen Fallzahlen waren für das Infektionsgeschehen viele Dinge tolerabel, die es augenblicklich leider nicht mehr sind, von Kontaktsportarten bis Gesangsveranstaltungen in Innenräumen, offenen Restaurants und sogar Bars und Kneipen.
Auch hier handelt es sich dann allerdings eben wieder um längere Kontakte in Innenräumen, die ohne Masken und ausreichende Abstände stattfinden.
Die Situation an den Schulen ist da natürlich zumindest in Teilen ebenfalls problematisch. So besteht in den Grundschulen und den Unterstufen der weiterführenden Schulen z.b. In den Klassenräumen keine Maskenpflicht, und anderthalb Meter Abstand können vielerorts zwischen den einzelnen Plätzen aufgrund der Raumbeschaffenheiten gar nicht eingehalten werden. Organisatorisch wird allerdings immerhin der Kontakt zwischen den einzelnen Klassen Im Schulgebäude und auf dem Pausenhof weitestgehend entkoppelt bzw. zumindest auf die jeweilige Jahrgangsstufe beschränkt, und außerhalb der Klassenräume gilt auch dort überall die Maskenpflicht. In den unteren Klassen funktioniert das wohl auch überwiegend sehr gut, in den höheren Klassen wohl nicht überall. Alles nicht ganz einfach und schon gar nicht ideal. Bisher hat man das Infektionsgeschehen an den Schulen allerdings doch immerhin sehr viel besser unter Kontrolle halten können, als u.U. zu befürchten gewesen wäre.
Ob es im Hinblick auf die immer noch hohen Fallzahlen nun auch zu verantworten ist, die Schulen im Januar wieder genau so zu öffnen, wie vor den Ferien, wird man nun erst noch sehen müssen.
Eine weitere und ggf. unterschätzte Baustelle wäre dann m.E. auch noch die Situation in so manchen Büros. Die Hygieneregeln werden da leider nicht überall in angemessener und besonnener Weise umgesetzt und berücksichtigt. Die Problematik bzw. die psychologische Dynamik ist da m.E. Im Grunde durchaus eine ähnliche, wie bei den Treffen zwischen privaten Haushalten. Wir suchen und brauchen nunmal den „normalen“ Kontakt zu unseren Mitmenschen. Und nach vielen Monaten mit Masken und Abstandsregeln, ist es auch völlg klar, dass da die Vorsicht bei vielen mehr und mehr nachlässt. Hier liegt dann aber eben leider auch genau das entscheidende Problem. Mir geht es dabei übrigens nicht etwa darum, nun mit dem Finger auf den Bürger zu zeigen (auch hier gälte im Übrigen der Grundsatz, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein) sondern darum, die problematischen Bereiche an den richtigen Stellen zu identifizieren.
Wenn beide Seiten die einfachen handelsüblichen Stoffmasken tragen verringert das das Infektionsrisiko nun um mehr als 80%, wie man mittlerweile weiß. Wenn dann noch großzügig Abstand gehalten wird, und der Kontakt nur ein flüchtiger ist, wie z.B. an einer Kasse. Dann bleibt zwar sicherlich immer noch irgendwo ein kleines Individuelles Restrisiko, aber eben wirklich ein kleines. Dass sind aber keine Situationen, die dazu geeignet wären, das Infektionsgeschehen aus dem Ruder laufen zu lassen. Den Einzelhandel hätte man insofern nicht nur meiner Einschätzung nach ohne Weiteres offen lassen können.
Solche Überlegungen als „Geschwätz“ abzutun, erscheint mir übrigens doch ziemlich verfehlt.
Es ist ja nun auch nicht so, dass diese Maßnahmen nicht mit erheblichen Schäden und Kosten verbunden wären. Darauf, dass solche Maßnahmen dann auch überhaupt dazu geeignet sein können, die Fallzahlen signifikant zu senken, sollte man verständiger Weise dann doch einigen Wert legen.
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