Europa braucht Griechenland
Eine scheinbar ausweglose Situation - aber nur scheinbar. Zwar wird auf dem Euro-Finanzminister-Treffen am kommenden Montag (11.05.2015) kein Durchbruch erwartet, Nicolaus Heinen geht aber davon aus, dass die restlichen 7,2 Milliarden Euro aus dem laufenden Hilfsprogramm Ende Juni in letzter Minute ausgezahlt werden. "Dann werden sich die Euro-Partner mit Griechenland darauf einigen, dass Griechenland doch ein wenig geliefert hat und das Geld fließen lassen, um die systemische Stabilität zu gewähren", sagt der Europa-Experte gegenüber der Deutschen Welle.
Auch ein drittes Hilfsprogramm für die Griechen wird seiner Einschätzung nach kommen. "Wir dürfen nicht vergessen, dass Griechenland in einer geostrategisch wichtigen Lage in Europa ist. Europa braucht Griechenland als Posten im östlichen Mittelmeer. Daher wird Europa das Land nicht fallen lassen", ist Heinen überzeugt. Das wisse auch Griechenland selber, deshalb trete die Regierung frech in den Verhandlungen auf, um ihre Positionen durchzusetzen. "Das Verhalten der griechischen Regierung, so erratisch es auch ist, ist daher sicherlich ein guter Indikator dafür, dass die Zeichen für Griechenland noch lange nicht so schlecht stehen, wie die Berichterstattung in den Medien das zurzeit suggeriert." |