Putin nicht feststellen ob er Pragmatiker ist oder nicht. Es wäre auch eine totale Fehleinschätzung der Verhältnisse in Russland.
Putin dachte mit seiner Sonderaktion schnell zum Ziel zu kommen und dass der Western wiederum nicht ernsthaft reagieren würde. Große Schuld hat daran auch der Westen weil er bezüglich grüne Männchen (Wagner Truppe wie heute allgemein bekannt ist) in der Ostukraine, der Besetzung der Krim und der Zerschlagung Georgiens nicht richtig reagiert hatte, sondern weiter hoffte und die Geschäfte nicht ernsthaft stören wollte.
Heute sitzt Putin in der Falle . Sollte er verlieren oder sich zurückziehen wird er und sein Clan das nicht überleben. Man kann also nicht sagen, er wäre nicht pragmatisch weil er weiter macht. Es bleibt ihm nichts anderes übrig. Auch deshalb sollten wir uns auf einen langen Krieg einstellen und uns nicht mit russischen Drohungen beschäftigen. Wir wissen nicht was passieren wird wenn Russland ernsthaft bröckelt. Hätten wir jetzt schon die Angst vor einem Weltkrieg könnten wir sofort unsere Armeen abschaffen und als treue Vasallen regelmäßig nach Moskau pilgern. Man muss eben bis zum Letzten bereit sein, damit die Abschreckung glaubhaft bleibt. Und damit die Abschreckung glaubhaft bleibt braucht es auch Disziplin bei den Maßnahmen. Deshalb ist es eben wichtig dass die NATO streng bei ihren Verträgen bleibt und keine Spielchen à la Roth betreibt. Die regelmäßigen Schreie aus Moskau kann man bezüglich Waffenlieferungen vergessen. Ist alles legal, sogar die Lieferung von Langstreckenraten mit Atomsprengköpfen wären juristisch entsprechend dem Sinn des Budapester Abkommen legal . Tut man trotzdem nicht denn Übertreibungen, auch auf einem niedrigerem Niveau, machen die Abschreckung nicht glaubhafter. Die Schreie aus Moskau von dem Putin-Clown Medwedev dient nur der Verunsicherung der hiesigen Bevölkerung, besonders der friedensbewegten.
#186347: Die USA als Schutzmacht hat eine ganz andere Qualität als Sicherheitsgarantien von vielen Staaten, die sich im Falle eines Falles einigen müssten. Die US-Außenpolitik ist übrigens Interessengetrieben und unterliegt nicht den parteipolitischem Geschwafel. War schon immer so. Die Außenpolitik ändert sich, je nach Präsident, höchsten in Nuancen. Auch hierfür auf ein Waffenstillstand oder Friedensabkommen mit Russland voraus zu setzen ist selbstverständlich. Denn sie wollen sich nicht sofort in einem Krieg mit Russland befinden. Das könnten sie ja auch jetzt schon. Unsinnige Papiere bleiben eben Papiertiger wie das Budapester Abkommen zeigt. Mit Israel gibt es diesbezüglich keine offiziellen Verträge aber die Drohung steht und ist glaubhaft, ebenso die tägliche Praxis und bekanntlich hat Israel schon sehr lange Atomwaffen und seine Rüstungsindustrie ist Spitze. Verteidigen tut man mit Waffen und nicht mit Papier. Finnland und Schweden haben für die Phase der Beitrittsverhandlungen zur NATO eine Sicherheitsgarantie bekommen. Sollte Russland jetzt Schweden angreifen, würde dann die Türkei dem Bündnisfall zustimmen? Finnland hat die türkischen Anforderungen schnell und ohne Tricks umgesetzt. Es wusste was eine Sicherheitsgarantie wert ist und immerhin hat es eine sehr lange Grenze mit Russland im Gegensatz zu Schweden, das zockte und sich eventuell verzockt hat. Man kann bezüglich etlicher kurdischen Bewegungen unterschiedlicher Meinung sein. Diejenigen die von der NATO als Terroristen eingestuft, deren Mitglieder hat man als NATO-Mitglied dingfest zu machen und nicht Asyl zuzugestehen und auf Verlangen auszuliefern. Man muss nicht, braucht dann aber auch nicht in die NATO. |