Offenbar gibt es dazu rigide staatliche Anweisungen, ansonsten ist diese Quote völlig unerklärlich. (Daiphong, N. 314) Diese Anweisungen gab es ganz konkret; die Zeitungen berichteten darüber. Dazu passt, dass die ausgewiesenen Intensivbehandlungen auf der schwed. "experience-"-Seite kumuliert sind. Das heißt: Insgesamt 1842 intensivbehandelte Patienten. Bei 3679 Toten hat faktisch der größte Teil der Verstorbenen gar keine Intensivstation gesehen. Man kann nur sagen: Das ist Triage, "Geplant hohe Sterblichkeit" ; in einem Land wie Schweden. Bemerkenswert.
Zur Überschrift: Nach den am Mi. aus Spanien vorliegenden Zahlen, nachdem die gesamte Durchseuchung Spaniens trotz der hohen Zahl an Todesfällen per capita 5% nicht überschreitet, hat man in S. nachgerechnet.Das geht jetzt hin und her: Da sagt eine Epidemiologin (Prof) Tove Fall aus Uppsala, dass sich daraus nur eine geringe Durchseuchung für den Großraum Stockholm ableiten lässt. Mit der von Folkhälsomyndigheten (FHM) bereits für Mitte Mai angekündigten "Flockimmunitet" wird das so also nichts, man ist trotz relativ hoher Todeszahlen in Schweden davon weit entfernt. FHM erklärt daraufhin, dass man die Verhältnisse aus Spanien nicht verallgemeinern könne, womöglich seien ja aufgrund mangelnder Testsensitivität die Infiziertenzahlen in SP viel zu niedrig angenommen worden. Infektiologe (Prof) Björn Olsen, ebenfalls Uppsala, vergleicht die Zahlen mit Wuhan, was vglb. Ergebnisse bringt. Also muss nach Olsen ein Strategiewechsel für Schweden her, bei dem man Infizierte isoliert und insgesamt wesentlich mehr testet, da das jetzige Vorgehen nur unnötig Menschenleben kosten würde. -- Das ist auch ein Problem mit Dänemark: Da in Schweden ein "Community outbreak" prinzipiell nicht festgestellt wird - denn dieser ist ja bisher erwünscht - kann man den Nachbarländern auch kein Sicherheitskonzept erläutern, siehe die aktuelle Diskussion über die Öffnung der Grenzen nach Dänemark.
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