daiphong: Bei der Durchseuchung liegen allerdings Belgien mit >8%, Spanien und Großbritannien mit >5%, Frankreich mit >4% deutlich vor als Schweden mit >3%.
Realistischerweise wird in den Ländern aber unterschiedlich getestet, deshalb kommt man am ehesten auf den Durchseuchungsgrad, wenn man die Totenzahlen mit einer konstanten Sterblichkeitsrate hochrechnet. Z.B. bei einer Sterblichkeit von 0,5% müsste Schweden, mit bislang 3592 Gestorbenen, eine Zahl von 718.400 Fällen haben bzw. gehabt haben. Das entspricht einer Durchseuchung von ca. 7%. Bei Deutschland wären es mit 8052 Gestorbenen eine hypothetische Zahl von 1.610.400 Fällen und damit eine Durchseuchung von ca. 1,9%. In Schweden geht man davon aus, dass die Durchseuchung sowieso stattfinden wird, d.h. ziehen sie Toten sozusagen vor. Das ist aber ein riskantes Kalkül, da noch nicht klar ist, wie lange die Immunität anhält und wie gefährlich es nun tatsächlich auch für nicht Vorerkrankte ist. Außerdem bleibt so weniger Zeit, herauszufinden, was die bestmögliche Behandlung ist. Für die anderen Länder ist es doch aber ganz dankbar, dass Schweden den Weg geht, da sie aus den Erfahrungen von Schweden lernen können, sollte der Weg gangbar sein. Das wäre natürlich wünschenswert, denn sollten sie falsch liegen, könnte es unnötig viele Menschenleben kosten. Letztlich muss man sagen, Schweden zockt, geht davon aus dass die Zahl der Toten bereits feststeht (da sie zeitnah keinen Impfstoff und Medikament erwarten) und nimmt diese in Kauf. Sollte sich die Sterblichkeit am Ende als höher erweisen, es massive gesundheitliche Folgeschäden von Corona geben oder spontan eine Behandlung als wirksam erweisen in zwei, drei Monaten, dann dürften die Verantwortlichen dumm aus der Wäsche gucken. Wenn es in absehbarer Zeit kein Medikament gibt und die Durchseuchung tatsächlich sukzessive stattfindet, könnten sie am Ende sogar richtig gelegen haben. Ob so ein Zock auf Kosten der eigenen Bevölkerung aber moralisch vertretbar ist, ist diskutabel. |