Der IS hat seine Grundlagen im Irak-Krieg. Dort hat die Minderheit der arabischen Sunniten über die Mehrheit der Schiiten brutal geherrscht (mit tausenden von Toten) und es gab sogar Völkermord bezüglich den Kurden (Gaseinsatz). Der Krieg der USA hat zu einem Regime Change geführt und die Schiiten an die Macht gebracht und den Kurden eine Teilautonomie. Die arabischen Sunniten haben ihre Macht verloren, sind in den Widerstand gegangen und daraus hat sich letztendlich der Vorgänger des IS entwickelt.
Der Irakkrieg war falsch, so wie jeder Krieg falsch ist der versucht ein anderes Regime in einem Land zu installieren. Die angeblichen Massenvernichtungswaffen waren vorgeschoben unter Mithilfe von "Beweisen" seitens des BND. Es ging in Wirklichkeit um die Eindämmung des Iraks, der laufend versuchte große Teile der Erdölproduktion in dieser Region in seine Hand zu bekommen (Iran, Kuweit, ...). Es waren allerdings nicht die USA allein, die in diesen Krieg gezogen sind. Sie hatten viele Partner und Deutschland als Festlandflugzeugträger.
Es ist allerdings eine große Illusion, dass der IS ohne diesen Krieg nicht entstanden wäre. Das Regime musste laufend brutaler werden um seine Position zu behaupten. Die Nachbarn hatten Rechnungen offen und waren zu Waffenlieferungen an den Untergrund bereit und waren zum Teil schon tätig. Ein gewaltsamer Umsturz wäre über die Jahre nicht so unwahrscheinlich gewesen und mit ihm große Racheaktionen an den Sunniten. Diese hätten sich wahrscheinlich auch radikalisiert und die Entwicklung wäre ähnlich verlaufen. Das alles entschuldigt allerdings nicht den Einmarsch der Koalition der Willigen.
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