Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 08.08.25 10:07
eröffnet am: 05.11.12 08:09 von: permanent Anzahl Beiträge: 198909
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31.08.19 20:41
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4588 Postings, 2652 Tage walter.euckenklaus wellershoff

klaus wellershoff, ehemals chefökonom der ubs und seit einigen jahren mit eigener firma, im interview zur ökonomenzunft:

Wieso liegt man so weit daneben?

Man kann es einfach nicht viel besser. Das ist keine Kritik an den Fähigkeiten der Ökonomen. Man kann es nicht besser, weil zu viele Dinge passieren können. Die Weltwirtschaft ist komplex, es gibt politische Einflussgrössen, Umweltfragen können eine Rolle spielen. Diese Dinge können uns vom anvisierten Wachstumspfad abbringen. Wenn man etwas nicht kann, muss man die Demut haben zu sagen, dass man es nicht kann. Dazu sind viele Ökonomen aber nicht bereit.


Klaus Wellershoff fordert von seiner Zunft mehr Bescheidenheit. Die vielen Wachstumsprognosen seien wenig treffsicher und führten zu falschen Entscheiden, sagt der Ökonom.
 

31.08.19 20:52
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4588 Postings, 2652 Tage walter.euckengold

gold hat seit über 5000 jahren einen, ganz grob gerechnet, ungefähr gleichen kaufkraftwert, bezogen auf sachwerte selbstverständlich, und unter einbezug gewisser schwankungen.
gold ist also kaufkrafterhaltung, nicht mehr, nicht  weniger. zur spekulation also eher nicht geeignet.

hingegen ist  es noch keiner währung gelungen, ihre kaufkraft länger als ein paar  jahrhunderte zu erhalten bevor sie wertlos oder abgelöst wurde.  

31.08.19 21:03
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5242 Postings, 3223 Tage KatzenpiratAktiven - Passiven

Danke für die Ausführungen. Ich kann Vieles nachvollziehen. Noch nicht verstanden habe ich:

"Nicht gefragt hast du nach der Passivseite der EZB-Bilanz. Dort steht ein Minusposten (eine Art selbst eingeräumter "Dispo") in Höhe der aus dünner Luft erzeugten Euros, mit denen die EZB die Staatsanleihenaufkäufe finanziert hat. "

Wollen wir uns mal die Bilanz der Schweizerischen Nationalbank anschauen:
https://www.snb.ch/de/iabout/snb/annacc/id/snb_annac_balance

Bei den Aktiven hat die SNB Ende 2018 rund 764 Mrd. Franken "Devisenanlagen" stehen. Darunter sind nicht nur Anleihen, sondern v. a. auch Aktien, die sie aus frisch geschöpftem Geld gekauft hat um den Franken zu schwächen. (Sie "druckt" CHF, kauft USD und Euros, parkt es in Aktien).
Wenn nun Jordan beschliesst, "Hey Jungs, morgen drucken wir noch ne Runde und kaufen für weitere 100 Mrd. FANGMAN Aktien!", dann steigt der Posten Devisenanlagen um 100 Mrd. Nun die Frage: Wo bei den Passiven erfolgt die Gegenbuchung? Welcher Posten auf der Passivseite steigt um 100 Mrd.? (konkret am Bsp. der SNB)

 

31.08.19 21:05
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4588 Postings, 2652 Tage walter.euckenkaufkrafterhalt

das sollte ich vielleicht mit einem beispiel begleiten:

für einen römer kostete ein haus zwischen mehreren kilogramm gold (provinz) bis zu mehreren dutzend kilogramm gold (in rom).
auch heute kostet ein haus zwischen mehreren kilogramm gold (ferienhaus) bis mehreren dutzend kilogramm gold (berlin, hamburg, sylt...)

das  ist der kaufkrafterhalt von gold über jahrtausende.  

31.08.19 22:00
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73950 Postings, 6271 Tage Fillorkillaber bei den Zentralbankenmechanismen

1. Wenn eine Zentralbank mit frisch "gedrucktem" Geld (frisch emitierte) Staatsanleihen kauft, dann steigt a) die Staatsschuld, steigt b) die Bilanzsummer der ZB und c) die Wirkung ist (tendenziell) inflationär, weil die Geldmenge steigt. Das ganze nennt man auch QE? Man könnte es auch indirekte monetäre Staatsfinanzierung nennen, weil die ZB die Anleihen auf dem Sekundär Markt kauft. Richtig?

Wenn eine Zentralbank Staatsanleihen aus dem Bestand von Geschäftsbanken übernimmt, schreibt sie den Gegenbetrag jenen Konten gut, die Geschäftsbanken bei der Zentralbank unterhalten. Weil es sich um längst emittierte Bonds handelt, wird a) die Staatschuld nicht tangiert, es steigt dabei aber b) die Bilanzsumme der ZB, während die Wirkung c) inflationsneutral bleibt, weil d)  das den Geschäftsbanken gutgeschriebene neue ZB-Geld die Konten der ZB (im saldo) nicht verlässt und deswegen die umlaufende Geldmenge nicht beeinflussen kann. Man könnte das auch nicht indirekte Staatsfinanzierung nennen, weil der Privatsektor immer als Kunde bereitsteht um Staatskredit zu erwerben und insofern gar keine Finanzierungslücke besteht. Er wüsste gar nicht wohin sonst mit all den Ersparnissen.

2. Wie verbucht die ZB den Akt des "Gelddruckens" (den Schritt vor dem Anleihenkauf) auf der "Haben"-Seite in ihrer Rechnung? Wenn die Aktiven steigen, braucht doch es irgendwo eine Gegenbuchung? (Bei den Passiven oder im Ertrag.)

Auf der linken Seite werden die Bonds der Geschäftsbanken als Asset gebucht, auf der rechten wertidentisch die Guthaben (in Form von Reserves) der Geschäftsbanken als Verbindlichkeit. Es handelt sich um ein und denselben Vorgang, der sich in der Bilanz der Geschäftsbanken lediglich invers darstellt. Dieser Buchungsvorgang ist übrigens keine Besonderheit von QE, sondern findet ununterbrochen statt und beschreibt die Weise, wie Zentralbankgeld überhaupt an Geschäftsbanken weitergegeben wird.

3. Wieso lässt sich das Problem der Verschuldung des Staates bei der ZB nicht so lösen: Die Zentralbank erlässt dem Staat die Schuld, die Anleihen werden geschreddert? Mit der Wirkung: Die Staatsschuld nimmt ab, die Bilanzsumme der ZB sinkt wieder? Meine Antwort, es geht nicht so einfach, weil die Zentralbank den einvernehmlichen "Zahlungsausfall" als Verlust verbuchen müsste, was für ihre Rechnung erfolgswirksam wie eine Abschreibung ist. Richtig?

Es gibt kein Problem der Verschuldung des Staates bei der ZB, deshalb muss es auch nicht gelöst werden - zumal die für Bonds gezahlten Zinsen am Ende des Geschäftsjahres an den Emittenten zurückfliessen. Die ZB könnte theoretisch den Kreditbedarf des Staates auch frei Schnauze unter Umgehung von Bondmärkten drucken. Macht sie aber nicht, weil der Sinn von Bondmärkten nicht Staatsfinanzierung ist, sondern den händeringend nach Anlage suchenden aufgeblähten privaten Ersparnissen eine halbwegs sichere Wertaufbewahrungsform anzubieten. Womit sich der Kreis zur Antwort von 2. schliesst.

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it's the culture, stupid

31.08.19 22:03

4588 Postings, 2652 Tage walter.euckenetwas polemisch, pirat

die snb kauft ja nicht primär die fangman-aktien.
sie erschafft chf, welche sie gegen fremdwährung tauscht um den anstieg des franken zu  bremsen. diese fremdwährung legt sie dann an, was ja grundsätzlich sinnvoll ist. (natürlich kann man hinterfragen, ob es ausgerechnet fangmans sein müssen - aber hier unterliegt die snb gewissen zwängen; den nur bei den höchstkapitalisierten werten dieser welt verursacht eine anlagesumme dieser grösse keine markante aenderung des aktienkurses.  alllerdings könnte  es sich lohnen zu prüfen, ob diese annahme auch stimmt..)

die snb hat  übrigens nicht nur einen informativen webauftritt, sondern gibt womöglich auch direkt auskunft auf deine frage....  

31.08.19 23:04

5242 Postings, 3223 Tage KatzenpiratGanz kongruent scheinen

mir die Antworten von Fill und AL auf den 1. Blick nicht... aber ich arbeite daran mir früher oder später eine eigene Meinung bilden zu können.  

31.08.19 23:07

5242 Postings, 3223 Tage KatzenpiratZu Fill, wieso gelten

die Anleihenkäufe durch die ZB denn QE, wenn sie die Geldmenge nicht beeinflussen?  

31.08.19 23:09

5242 Postings, 3223 Tage Katzenpiratals QE...

31.08.19 23:18

5242 Postings, 3223 Tage KatzenpiratWalti, hat die SNB auch

Praktikumsstellen ausgeschrieben auf ihrer Website? Würde mich glatt bewerben um die Druckerpresse und das FANGMAN Depot mal von nahem sehen zu können...  

01.09.19 00:03
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73950 Postings, 6271 Tage Fillorkilldu könntest auch mal was googeln

Die Denkidee hinter QE war, durch Verknappung des Angebots an 'sicheren' Anlagen deren Verzinsung in den Keller zu treiben und so 'unsichere' Anlagen - gemeint waren produktive Investitionen, nicht Aktienblasen - relativ dazu attraktiver zu machen. Dem zugrunde lag die unrealistische Annahme, dass das Geld-Angebot über die Entwicklung von Zinsen und die Gründe für Investitionen entscheide. Der monetäre Effekt von QE tendierte folgerichtig nahe 0, mal von QE1 abgesehen, das prekäre Bankbilanzen stabilisieren sollte. QE beeinflusste aber die Psychologie von Marktsubjekten, AL liefert dafür ein Paradebeispiel.  
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01.09.19 08:29
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2779 Postings, 2275 Tage SEEE21Einfach genial!

"Im vergangenen Jahr haben alleine in den Top 500 „UK High Streets“ etwa 2500 Geschäfte dichtgemacht – rund 40 Prozent mehr als 2017. Auch Shoppingmalls sind davon betroffen. Große Eigentümer der Einkaufszentren wie Hammerson oder Intu bleiben immer häufiger auf Gewerbeflächen sitzen. Laut dem British Retail Consortium wurden von Februar 2018 bis Februar 2019 insgesamt 85.000 Jobs im Einzelhandelabgebaut."

Diese Entwicklung ist nicht nur dem Brexit zuzuordnen, wie auch in dem Artikel auch beschrieben ist, aber er ist ein gewichtiger Faktor.
Weiterhin wird auf die steigende Zahl von Kreditausfällen hingewiesen, aberauch wie die Entwicklung von London als Finanzplatz seinen Lauf nehmen könnte. Mit entsprechenden Konsequenzen auch für deutsche Banken.

"London wird dann seinen Status als Zentrum der europäischen Finanzwelt einbüßen – und die Auswirkungen werden in ganz Europa zu spüren sein. Auch in den Bilanzen der deutschen Banken."
https://www.google.com/...AgBEAo&usg=AOvVaw23Vj05eWSjhRMnHpJ-l1pf

Es könnte auch sein, dass die EU ebenfalls nicht mehr an einer Einigung interessiert ist und den No Deal Brexit als ein Zeichen an Italien sendet. Großbrittanien ist eh verloren, aber sollte Salvini die nächste Regierung in Italien stellen hat die EU noch einen "Partner" mit erpresserischen Forderungen am Hals.
Und die rechten Traumtänzer in Europa werden dann erleben wie Rücksichtslos er versuchen wird Europa zu erpressen auf Kosten anderer auch rechter Regierungen.
Das ist nun mal der vorgezeichnete Weg von Nationalismus!  

01.09.19 08:49
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3475 Postings, 2754 Tage yurxMurmeltier

Zitat:schade das du mich so "interpretierst" ...ich würde andere als dumm ansehen wenn sie nicht meiner meinung sind. du irrst, dem ist nicht so !
tatsache ist aber das es finanzierbar ist .

Ich interpretiere nicht, deine Aussage besagt, dass 77% der Abstimmenden die Tatsachen nicht begriffen haben, du aber, der gar nicht abstimmen konnte, schon.
Deshalb ist die Schweiz wohl so instabil. Gerade wenn es um Geld geht begreifen die Leute die Tatsachen nicht. So hat man seit langem die stärkste Währung und eine der tiefsten Staatsverschuldungen in Europa, nagt aber dafür am Hungertuch.

Zitat:....überlass das doch mal den leuten selber sich aus freien stücken zu engagieren und nicht aus materieller notwendigkeit. immer alles in deals aufzuwiegen macht die leute korrupt und verleitet zum betrug.

Tja, die klare Mehrheit der Leute hat das so entschieden, nicht ich.
Für sinnvolles Engagement braucht es jedoch auch Gefässe und Möglichkeiten.
Es ist eine Illusion mAn, dass der Mensch frei ist, er ist immer geprägt und bestimmt durch Umstände und Zwänge.
Wer nicht arbeiten will oder kann, muss sich halt mit den Sozialämtern auseinandersetzen um an sein Grundeinkommen zu kommen. Bei Jungen, bei Depressiven, bei Süchtigen, bei Asylanten und auch bei älteren Arbeitnehmern die den Job verloren haben, braucht es oft etwas Druck und Begleitung/Beratung/Hilfe oder Umschulung bei der Integration in die Arbeitswelt. Überlässt man sie sich selbst, was eben ua. Teil der "Finanzierbarkeit" ist, kann Verwahrlosung und soziale Vereinsamung die Folge sein oder gar Radikalisierung. Das ist natürlich denen egal, die so ein Grundeinkommen wollen, die anderen sind halt selber schuld, wenn sie damit nicht umgehen können. Also hier fordert man dann plötzlich Selbstverantwortung, die man aber anderseits beseitigen will. Geld ist ein Gift und benebelt die Hirnwindungen. Denken ev. Geld allein regiert die Welt und macht glücklich und froh, ist der Schlüssel zum Sinn.
Materialismus und Konsumismus pur.

 

01.09.19 08:55
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80400 Postings, 7764 Tage Anti LemmingDer Vorteil von Gold ist

dass es nach Währungsreformen, die im ZB-Blasensystem künftig noch häufiger als früher stattfinden dürften, seine Kaufkraft behält, während du mit dem Euro nach der Währungsreform nur noch den Ofen anmachen kannst. Das Versprechen des Euro ist dann kaum mehr das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde.

Gold glänzt auch schön. Wertvoller ist im Prinzip z. B. Platin (noch seltener), aber es sieht silbrig-matt aus. Außerdem ist es so schwer, dass Frauen, denen du das um den Hals hängst, sich nur noch auf allen Vieren auf dem Laufsteg bewegen können.  

01.09.19 09:03
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80400 Postings, 7764 Tage Anti Lemming# 788 - ich ergänze richtigstellend:

Der Satz ist von Seee, das Rote ist von mir ergänzt:


"Diese Entwicklung ist nicht nur dem Brexit [3 %] zuzuordnen, wie es in dem Artikel auch beschrieben ist, sondern vor allem dem Internethandel [97 %], aber es ist [die 3 % sind] ein gewichtiger Faktor [wenn man sie mit Null vergleicht]"

 

01.09.19 09:05

6551 Postings, 5490 Tage Murmeltierchen#787

@fill, du verwirrst irgendwie

....die denke hinter QE...zinsen in den keller treiben

letztens meintest du noch es wäre ein resultat von, angebot und nachfrage... die sparer sparen einfach zuviel - jetzt ist es doch die EZB mit QE die die zinsen in den keller manipuliert

irgendwie hast du ja auch recht mit angebot und nachfrage - auch eine willkürliche schmierenkomödie hat einen markt

 

01.09.19 09:14
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6551 Postings, 5490 Tage Murmeltierchenyurx

wie ihr in der ch abgestimmmt habt ist doch eure sache - no prblem !

es ist aber nicht so das ein BGE nicht finanzierbar wäre - darum ging es in meinen postings - und es aus diesem grund abgelehnt werden kann.

was immer auch der grund der 77% war , es liegt nichnt an der finanzierbarkeit - wohl aber an dem willen oder dem verständnis.

und die anderen punkte basieren ebend , wie du schon sagst auf ...."kann sein". dies ist erstmal durch erfahrung zu betätigen. dafür müsste es aber erstmal in der praxis umgesetzt werden.
villeicht entwickeln sich die menschen dann deutlich besser - wovon ich absolut ausgehe.  

hilfsvereine für suchtkranke, depressive, kranke, looser... die müssen deswegen doch nicht ihren betrieb einstellen.  

01.09.19 09:15

3475 Postings, 2754 Tage yurxshlomo

Zitat: Damit werden die Restparteien in unmögliche Chaoskoaltionen gezwungen, die ihre Legitimation und Machtbasis nochmals drastisch sinken lässt.

Ja, das sehe ich auch so. Ich kann verstehen, dass man keine Sympathien hat für die AfD. Doch eine Anti-AfD-Koalition, macht auch unsinnige Kompromisse. Alle verlieren ihre Konturen. Was wiederum der AfD Stimmen bringt. Bei Koalitionsverhandlungen jedoch würden sie eher integriert und müssen konkret werden. So können sie behauten was sie wollen und müssen keinen Beweis antreten für Umsetzbarkeiten. So werden sie dann zum Projektionsraum aller Unzufriedenen. Die sind sich zwar nicht einig, was denn alles geändert werden soll und kann, sie sind sich nur einig in der Ablehnung. Ein Sammelbecken. Wo die seltsamsten Ansichten sich treffen, ohne Stossrichtung. Doch den AfD Wähler pauschal zum Nazi zu erklären, ist grobe Ignoranz der diversen Gründe, weshalb sie Stimmen bekommen.
Gestern war übrigens ein Artikel dazu in der NZZ, ging auch um die Wiedervereinigung.  

01.09.19 09:17

80400 Postings, 7764 Tage Anti Lemming# 776 - Fehlprognosen in Wirtschaft + beim Klima

Original aus # 776 (Wirtschaft): "Man kann es einfach nicht viel besser vorhersagen. Das ist keine Kritik an den Fähigkeiten der Ökonomen. Man kann es nicht besser, weil zu viele Dinge passieren können. Die Weltwirtschaft ist komplex, es gibt politische Einflussgrössen, Umweltfragen können eine Rolle spielen. Diese Dinge können uns vom anvisierten Wachstumspfad abbringen. Wenn man etwas nicht kann, muss man die Demut haben zu sagen, dass man es nicht kann. Dazu sind viele Ökonomen aber nicht bereit."

Übertragung (Klimaforscher): "Man kann es einfach nicht viel besser vorhersagen. Das ist keine Kritik an den Fähigkeiten der Klimaforscher. Man kann es nicht besser, weil zu viele Dinge passieren können. Die Geophysik der Erde und deren Wechselwirkungen mit dem Ökosystem sind komplex, es gibt deterministisch-chaotische Einflussgrössen, auch Schankungen der Solaraktivität und der Erdumlaufbahn können eine Rolle spielen. Diese Dinge können unsere Klimaprognosen gehörig durcheinanderbringen. Wenn man etwas nicht kann, muss man die Demut haben zu sagen, dass man es nicht kann. Dazu sind viele Klimaforscher aber nicht bereit (weil sie sonst überflüssig würden).

 

01.09.19 09:36

3475 Postings, 2754 Tage yurxMurmeltier

Zitat:was immer auch der grund der 77% war , es liegt nichnt an der finanzierbarkeit - wohl aber an dem willen oder dem verständnis.

...das sagen die Initianten auch.

Zitat von ihrer Seite: «Gute Idee, aber nicht finanzierbar!» So lautet der häufigste Einwand, der jedoch in einem Missverständnis gründet.

Die Leute hatten ja Zeit das zu überprüfen und sind zu diesem Schluss gekommen. Vielleicht ist man nicht so abenteuerlustig und will nicht Risiken eingehen, die umkalkulierbar sind. Was einzelne Politiker gerne mal machen um gewählt zu werden oder an der Macht zu bleiben, stösst bei der Allgemeinheit oft auf Skepsis, womit man langfristig gesehen nicht schlecht gefahren ist.
Gute Ideen sind nicht immer gut, wenn sie durch andere Hirnwindungen fliessen, als denen, aus welchen sie flossen

 

01.09.19 09:37

80400 Postings, 7764 Tage Anti Lemming# 787

Die Denkidee hinter QE war und ist, dass die EZB massenhaft mit frisch gedrucktem Geld (selbsteingeräumter "Dispo" auf der Passivseite ihrer Bilanz) Staatsanleihen von Eurozonen-Problemstaaten kauft und mit diesen Käufen deren Kurse hochtreibt. [Es ist die Nachfrage der ZENTRALBANKEN, die die Anleihenkurse hebt! Verbraucher oder Investoren sind dabei entbehrlich.] Wenn die Kurse von Anleihen steigen, sinken grundsätzlich die Renditen, weil der Coupon fix ist.

Ziel von QE war und ist, den vormals weitgehend freien Markt des Staatsanleihenhandels planwirtschaftlich zu manipulieren. Hier wird Politik mit der Druckerpresse (d.h. mit der Geldbrechstange) betrieben.

Faktisch soll mit den Staatsanleihenaufkäufen kaschiert werden, dass das kapitalistische System - das lange Zeit davon lebte, Käufe durch zukünftig rückzahlbare Kredite vorzuziehen - am ENDE IST. Nun verschulden sich ersatzweise die Zentralbanken bei sich selbst, um den Karren nicht in den Graben fahren zu lassen.

Das sagen die Top-Notenbanker sogar (implizit) persönlich:
https://www.ariva.de/forum/...n-thread-283343?page=5524#jumppos138116

QE dient in Europa weiterhin der "Dauerrettung" der EU-Problemstaaten und ist in Wahrheit eine Konkursverschleppung, denn es mangelt Pleitestaaten bekanntlich nicht an Liquidität, sondern an SOLVENZ. Kein Sterblicher würde Griechenland mit 185 % Staatsschuldenquote noch Staatsanleihen abkaufen, das macht nur noch der liebe Mario und demnächst die lockere Christine aus Frankreich.  

01.09.19 09:41

4588 Postings, 2652 Tage walter.euckenwahltag ist zahltag

wahltag ist zahltag.

und speziell für die spd dürfte heute ein weiterer trauriger tag werden. weil sie zu den den menschen wichtigen themen wie einwanderung, klima und wirtschaftswachstum keine lösungen anbieten kann, hat sie versucht, wieder mal eine neiddebatte anzuzetteln (soli nur für reiche, vermögenssteuer, finanztransaktionssteuer).

erstaunlich, für wie blöd und manipulierbar politiker manchmal die wähler halten.  die sind nämlich überhaupt nicht auf den kopf gefallen.

 

01.09.19 09:47
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7320 Postings, 4493 Tage gnomongb und italien

unterscheiden sich obendrein durch eine unterschiedlich gewichtete historische voraussetzung in fragen der gemeinschaftsfähigkeit bzw -bereitschaft, und des  damit  verbundenen  authoritätsverlustes.  seit rom die welt beherrschte sind 2000 jahre vergangen, gb muß nur 200 jahre zurückblicken um sich als größte weltmacht aller zeiten zu sehen.

neben allen  pro und kontra brexitargumenten, sitzt den briten der empire-nationalstolz noch immer in den genen, in dieser nostalgie sind sie alle in wehmut geeint. insoferne ist es nachvollziehbar,  daß  der deal souveränität oder gemeinschaftliche macht,  den briten grundsätzlich weniger attraktiv erscheinen muß als den italienern.

"kürzlich noch die welt beherrscht, dann die industrie erfunden, gestern noch den großen krieg gewonnen, und heute kommandos aus dem deutsch dominierten brüssel abzunicken", tatsachen die jedem anderen eu-mitglied vorenthalten sind und die sich für populistische seperatismen  natürlich blendend verwerten lassen.


 

01.09.19 09:49

4588 Postings, 2652 Tage walter.euckenkognitive dissonanz

al, danke für die richtigstellung in #791. das ursprüngliche war, wie nanntest es du gleich nochmmal? infotainment, effekthascherischer dünschiss? passt.

in #795 erliegst du hingegen deiner kognitiven dissonanz. weder verleugnen noch schlechtreden kann den menschengemachten klimawandel zum verschwinden bringen.  

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