ist die eig. Ursache der Syrienkrise. Mit der Unterstützung des "Arabischen Frühlings" wollte der Westen endlich auf der richtigen Seite stehen, nämlich für Demokratisierung und Aufbau einer pluralistischen Gesellschaft in den arabischen Ländern. Doch die Widersprüche sind viel zu groß.
Denn zum Einen unterstützt man weiter die autokratischen Regimes der Ölstaaten auf der Arab. Halbinsel. Deren vermeintliche Stabilität hängt zu 100% von den USA ab. Zum Anderen waren und sind die "Bündnispartner" im bewaffneten Aufstand sunnitische Dschihadisten - welche mit ihrem Kampf zwar Umsturz, jedoch weder Demokratie noch Pluralismus verbinden, eher das völlige Gegenteil.
Das ist inzwischen auch in den Ölstaaten bemerkt worden: Diese müssen mehr Angst vor den (von ihnen in Syrien unterstützten!) Dschihadisten haben als vor dem Iran. Assad spielt nur eine Nebenrolle. Deswegen ist man in Riad, Abu Dhabi und anderswo am Golf davon abgerückt, militärische Aktionen der USA gegen Assad bzw. Syrien zu verlangen.
"The White Elephant in the Room" ist und bleibt der Iran bzw. die mit ihm verbundene schiitische Militärmacht, welche inzwischen bis an die Mittelmeerküste und an Israel reicht. Im I. Golfkrieg konnte der Irak nur mit massiver Hilfe des Westens und der UdSSR stabilisiert werden - ansonsten hätten die Schiiten bzw. der Iran schon 1983 den Irak übernommen. Bisher jedenfalls sind alle Versuche, den Iran einzudämmen, gescheitert. Also: Sind die USA zum Krieg mit Iran bereit?
Das ist längst zur Schicksalsfrage für die Golfstaaten geworden, doch nicht nur für diese. Obama (er immerhin) hat begriffen, dass die USA ihre Strategie völlig neu definieren müssen, bisher aber dazu jeder Ansatz in den USA fehlt. Aus diesem Grund hat er nun die Verantwortung an den Kongress weitergereicht, genauso wie Cameron es vorzog, sein Parlament zu befragen. Die plötzlich entflammte Liebe zum Parlamentarismus ist es sicher nicht. |