"Ohne groß nachzudenken, hat der Präsident verkündet, ein Chemiewaffeneinsatz sei die rote Linie, jenseits der Amerika antworten würde."
War dieser Satz wirklich so naiv? Immerhin rechtfertigt er nun die Einmischung der Amis in den Syrienkrieg, die sonst kaum legitimierbar gewesen wäre. Wenn hinter dem Gasangriff tatsächlich, wie manche vermuten, radikal-islamische Rebellen stecken, die dafür von den Saudis Giftgas (aus deutscher Produktion) erhalten hatten - mit dem Zweck, die Amis damit in den Syrien-Krieg reinzuziehen bzw. die Legitimation dafür zu liefern, dann wäre Obamas obiger Satz nicht naiv gewesen, sondern strategisches Kalkül.
Die Gasattacken erfolgten wohl nicht zufällig zu einem Zeitpunkt, als Assads Truppen am Boden der Oberhand gewonnen hatten (Territorialgewinne). Die Rebellen standen stark unter Druck. Da passt es doch, die Amis via fingierter Giftgasangriffe "um Hilfe zu bitten". Sicher ist, dass die Amis den pro-russischen Assad zur "Achse des Bösen" zählen.
So gesehen könnte Obamas obiger, vermeintlich naiver Satz auch der "Joker" gewesen zu sein, in den Krieg einzugreifen, falls Assad zu stark wird.
Wenn Assad wirklich auf der Siegerstraße war, wozu sollte er dann überhaupt Giftgas einsetzen? Es "ging" doch auch konventionell.... |