syrischer Giftgas-Brigaden bis auf den letzten Blutstropfen.
Erstaunlich, da die doch wohl schon mehrfach im Einsatz waren, und doch genau und NUR für den gegenwärtigen Notstand da sind, trainiert, hochgerüstet, teuer bezahlt.
Falls das Schule macht, ist Giftgas natürlich eine prime Methode für Diktaturen, um ein Land zu beherrschen. Es gibt viel weniger Sach- und Vermögensschäden, Lärm und Geschrei als bei Kämpfen, man kann auch hier und da mal ein Haus, ein Stadtviertel, ein Dorf oder eine Gegend schnell ausräuchern, wenn es sein muss, wenn es von feindlichem Ungeziefer befallen ist. Es kann dann nicht kämpfen, nur sterben oder flüchten. Saddam hat das im Kurdengebiet mit 100.000 Toten ausprobiert, so viele sind nun auch in Syrien ganz konventionell tot, so viele waren das auch einst in Hiroshima. Man hätte das also einfacher haben können, und Spuren findet man nachher keine, wie man jetzt sieht, außer den Leichenbergen. Es könnte auch immer die Opfer selbst gewesen sein, dass sich beim ungeübten Hantieren damit selbst in Luft aufgelöst haben. Oder ihre Artgenossen umbrachten, um das den Regierungs-Brigaden unterzuschieben. Da lacht doch des Diktatoren Herz, besonders da befreundete Nationen wie Russland oder USA oder freie Firmen einer freien Welt die komplette Ausrüstung und die Schulung der Brigaden verkaufen.
Der stille Massentod war geächtet seit den Katastrophen-Schocks in WKI, wo sie auch den Hitlers das Grauen lehrten. Die später ihre ebenso leisen wie effektiven Gaskammern bauten, da hat auch keiner was gemerkt, und es fehlten lange Zeit die Beweise. Im WKII verzichtete man, aus den gleichen Gründen wie später auf die Atombomben: Außer Teilen der Giftgasbrigaden selbst wäre damals in den Schlachten und Bevölkerungen niemand mehr übriggeblieben. Später nannte man sie "Atombombe des kleinen Mannes".
Dieses Trauma scheint in der Postmoderne endlich abgebaut zu sein, denn "Pazifisten" finden das Grauen und den Schrecken der Gasbrigaden in Diktaturen nicht mehr so schlimm wie etwa eine gruselig beleuchtete Cruise Misle beim donnernden nächtlichen Anflug auf einen Waffenbunker. Es macht einfach weniger kaputt, erwürgt mehr im Nahbereich, ist nicht so aggressiv, so laut, so männlich, eher... unsichtbar.
ok, vielleicht macht es ja nun doch keine Schule, das Giftgasarsenal in Diktaturen- Händen, wegen jener angeblich lächerlichen und imperialistischen "Rote Linie". |