"Meinungsbildung ist die Summe von allem, was auf das Individuum einwirkt."
meinungsbildung ist nur der prozess, an dessen ende die meinung steht. sie besteht im großen und ganzen aus verstand, charakter und und emotion. charakter ist der stabile faktor im einem kräftemessen, in dem sich verstand und emotion einen lebenslangen kampf liefern. bei einfältigen menschen dominiert die emotion, bei klugen menschen die ratio.
in der pauschalen gleichberechtigung und freiheit jeglicher meinung, liegt heute wohl einer der sargnägel der demokratie. die zur zeit ihres entstehens nach wkII nicht jede entwicklung des gesellschaftlichen lebens vorhersehen konnte, insbesondere nicht ein wiederauferstehen radikal extremistischer ideologien.
wir erleben heute, wie es einer kleinen minderheit möglich sein kann, der großen mehrheit das vorankommen nachhaltig zu erschweren, eine fehlentwicklung, der die demokratie entsprechend ihrer ursprünglichen aufgabe eigentlich als unüberwindliches bollwerk dienen sollte. einige scheinen zu vergessen, "nicht das volk ist der souverän, sondern die mehrheit des volkes."
ohne prophet zu sein kann man davon ausgehen, daß sich der aufruhr um die themen "lissabon" und "maastricht" um ein weiteres thema erweitern wird müssen, nämlich "demokratie".
verträge, konventionen und systeme müssen sich jeder entwicklung zeitgemäß durch novellierung, oder neuausrichtung anpassen, um ihr bestehen zu sichern. es besteht dringender handlungsbedarf, wobei auch hier die demokratie der handlungsfähigkeit nicht gerade hilfreich zur seite steht. |