Wirtschaft (Konsum, Investitionsgüter, ...) laufen nicht synchron und liefen nie synchron. Und da Planwirtschaft nicht funktioniert ist ein normales auf und ab auch normal. Üblicherweise hat man Phasen von 4 bis 6 Jahren. Die Schwäche, die wir nach dem fulminanten Einbruch mit der Lehman-Pleite und der ebenso anschließenden fulminanten Aufstieg (ich meine die reale Wirtschaft und nicht die Aktienpreise) und anschließender Abkühlung erlebt haben, scheint zu Ende zu gehen und dann wäre ein mindestens leichter Aufschwung wieder drinnen. Übrigens, trotz aller Globalisierung, verlaufen diese Phasen regional immer noch etwas verschoben.
Unabhängig davon haben einzelne Unternehmen gute und schlechte Phasen. Bei Siemens z.B. sammeln sich seit einigen Jahren die Fehlentscheidungen des Managements. Sie richten, auch weil sie die eigenen Firma nicht mehr verstehen, sie zu Grunde. Siemens hatte schon immer ein äußerst komplexes und breites Geschäft. Laufend war ein Teil krank und musste saniert werden während gleichzeitig andere Teile gut liefen. Seit einiger Zeit ist man dazu übergegangen, Teile in Schwierigkeiten nicht mehr zu sanieren sondern stillzulegen oder abzustoßen (nur der kurzfristige Gewinn zählt). Auch stellte man unsinnige Theorien auf, was zum Geschäft und was nicht dazu gehört. Das Management wurde eben "angelsächsisch" und schafft mit der Zeit die Firma ab.
Apple leidet unter einem beginnendem Imageverlust, der sich wahrscheinlich noch stark steigern wird. Die hohen Preise waren in der Vergangenheit nie sachlich begründet, sie lagen alleine am Ansehen der Marke. Ich war die letzte Zeit oft erstaunt, wenn ich junge Menschen aus der Verwandtschaft antraf und die nicht mehr mit einem iIrgendwas rumspielten. Vorher waren sie absolute Apple-Fans. Heute laufen sie mit Samsung und HTC rum. Die Hochpreispolitik bei gleichzeitigem technischem Nachhängen zeigt eben Wirkung. Immer mehr wollen nicht mehr als "Idioten" dastehen. Wenn Apple die Kurve nicht kriegen sollte gehen sie eben den Weg von Nokia oder gar Löwe. Dann wachen inzwischen immer mehr Menschen auf und ziehen sich von den US-Kraken zurück. Letzteres gilt nicht nur für Apple und wird sich erst in zukünftigen Ergebnissen widerspiegeln.
Also eine große Klatsche vermag ich nicht zu sehen. Sicherlich zeichnet sich auch die demographische Entwicklung in der Wirtschaft ab, das ist allerdings kein plötzliches sondern ein schleichendes Phänomen. Starke Einbrüche können meiner Meinung nur durch eine weitere krisenhafte Zuspitzung in der Finanzwirtschaft entstehen. Ist momentan nicht unterwegs, kann morgen aber schon starten - wer weiß - ich weiß es nicht. Auf keinen Fall wird man derartiges an Quartalsergebnissen von Firmen ablesen können die schlecht gewirtschaftet haben.
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