In 27 Lagerhäusern rund um Detroit spielt sich ein bizarres Theater ab: Tagaus, tagein fahren Lastwagen vor einer Halle vor, laden tonnenweise Aluminiumbarren ein, karren sie ein paar Meilen weiter und entladen sie in einem anderen Lagerhaus. Danach laden sie neu, fahren andere Barren zu einem anderen Lager - "es ist ein wie ein Karussell für Aluminium", sagt ein Fahrer.
Betrieben wird das Karussell von Leuten, die weit weg sitzen und die der Fahrer nicht kennt. Sie arbeiten in New York und in anderen Finanzzentren, auf ihren Visitenkarten prangt das Logo von Goldman Sachs. Der Finanzriese hat vor drei Jahren Metro International übernommen, den größten Lagerhausbetreiber der Region, in dessen Hallen damals rund 50.000 Tonnen des Leichtmetalls lagerten. Dann begann man zu horten: Täglich lieferten Züge große Mengen an Aluminium, kaum etwas verließ die Lager. Bald lag der Bestand bei 850.000 Tonnen, heute sind es 1,5 Millionen Tonnen.....
Die "New York Times" hat recherchiert, dass dank der komplizierten Lagerhaltung mit jeder Bier- oder Cola-Dose ein halber Cent Gewinn für Goldman Sachs abfällt. Das lohnt sich, denn in den USA werden jedes Jahr 90 Milliarden Dosen geleert. Zählt man dann noch das ganze Aluminium, das in Autos und andere Produkte geht, kommen Goldman Sachs und eine Handvoll anderer Finanzriesen auf einen Gewinn von fünf Milliarden Dollar in den vergangenen drei Jahren. Das sind fünf Milliarden Dollar, die der Verbraucher an unnötigen Mehrkosten aufzubringen hatte....
Goldman Sachs verdient gut an dem tonnenschweren Tanz.... http://www.n-tv.de/wirtschaft/...i-Goldman-Sachs-article11045856.html |