Die Aktienquote wird nicht nur schematisch sondern absolut verändert. Das heisst, dass ab jetzt auch relevante Zinserträge aus den Aktienanlagen in die Ertragsberechnung der Kapitallebensvesicherungen einfliessen werden. Das geht aber nur mit Firmen, die selbst fundamental langfristige Aussichten anbieten können. Das konnten bislang nur wenige Aktien im Dax, die Versorger zum Beispiel waren das früher vor der Energiewende.
Indirekt steht die ganze Sparte der Lebensversicherungen auf dem Spiel, wenn es den Versicherungen nicht gelingt ertragreiche Anlagen ihrem Portfolio beizumischen. Die Gewinnanteile müssen nämlich den Versicherten auf mindestens zwei Jahre im voraus präsentiert werden. Zeitlich passt das sogar so gut, dass die Allianz sogar noch vor der Dividendenausschüttung der Post einsteigen kann.
Und natürlich wird man nicht breit streuen, dazu fehlt es den Aktien an dem nötigen langfristigen Rating in Verbindung mit der Dividende. Die Aufsicht des Versicherungswesens verlangt dabei ein Mindestmaß, das zwar einige Firmen haben, aber den meisten fehlt es dann an der nötigen Aussüttungsquote. Von der passenden Aussicht, die man gerade in der Zukunft für die Neuanlagen den Kunden präsentieren muss um überhaupt neue Verträge zu bekommen ganz zu schweigen. Wer da nicht mindestens 3,75% ohne Übeschußanteile (für das laufende und die beiden folgenden Jahre) vorweisen kann, der bekommt fast gar keine Kunden mehr.
Der besondere Druck, dem die Lebensversicherer jetzt ausgesetzt sind stammt von der Deflationsfront, die keine baldige Rückkehr zur erwünschten 2% Marke in Aussicht stellt. Sicher ist die Aktienanlage der Allianz bei der Post natürlich nicht, aber die Post bietet für diese langfristigen Anleger die besten, weil langfristigsten Aussichten. Das ist aber genau die Berechenbarkeit, auf die die Versicherer besonderen Wert legen.
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Der Chartlord |