für die Analyse von Insolvenzverfahren im Allgemeinen, und über den Asset Deal im Besonderen, aufwenden würdest, wie für meine Wenigkeit, dann müsstest selbst du erkennen, dass Kübler in seinem Interview im Fliegermagazin indirekt alle Aktionäre vor einem Totalverlust gewarnt hat. Mir viel es auch am Anfang schwer, zu glauben, dass ein Verkauf der insolventen TAE GmbH, Stück für Stück wahrscheinlich ist, obwohl gleichzeitig alle Anstrengungen unternommen werden die TAE zu sanieren. Es klingt ja zunächst auch paradox, ein Unternehmen zu sanieren und gleichzeitig die "Zerschlagung" vorzubereiten. Aber genau dies sieht die Insolvenzordnung und die Aufgaben eines Insolvenzverwalters vor: 1. Priorität ist die Erfüllung der Gläubigeransprüche. D.h. Sicherung und Vorbereitung des Verkaufs, aller Vermögensgegenstände, wenn ein Verkauf des Unternehmens als Ganzes nicht möglich oder nur wenig aussichtsreich ist ( z.B. dann wenn der geforderte Mindestkaufpreis direkt oder in einem Bieterverfahren nicht erreicht wird.) 2. Priorität ist die Sicherung und der Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze und damit auch wiederum die Sicherung und eine evt. Wertsteigerung aller VG solange bis der Verkauf abgeschlossen ist. Eine Aufhebung der Insolvenz vor einem Verkauf bedeutet auch nicht, dass die Verkaufsabsicht ebenfalls aufgegeben wird. In diesem Fall entscheiden die Gläubiger in einem Ausschuß oder in einer Versammlung erneut über die Zukunft des Unternehmens. Denn immerhin gewähren sie ja dem Unternehmen unfreiwillig ein Darlehen, auf dessen Rückzahlung sie ja hoffen. |