N-TV meldete heute: "GfK-Index auf Jahreshoch: Deutsche im Kaufrausch. Trotz der schärfsten Rezession seit 60 Jahren zieht die Kauflaune der Deutschen wieder an. Grund sei die Inflationsrate von null, wie die Nürnberger GfK-Marktforscher mitteilten. Das GfK-Konsumklima für Juli verbesserte sich überraschend auf den höchsten Stand seit einem Jahr und stieg auf 2,9 von revidiert 2,6 Punkten. … Nachdem sich zuletzt die Hinweise auf ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt verdichtet haben, verstärken sich die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunktur bei den Verbrauchern", erklärte die GfK zu ihrer monatlichen Umfrage unter 2000 Menschen."
Ich frage mich, welches Ende der wirtschaftlichen Talfahrt hier wohl gemeint ist. Ist es vielleicht die Euphorie hervorgerufen durch die Abwrackprämie, die viele Bürger hier optimistisch stimmt ? Oder die im letzten Monat bedingt durch einen Eingriff in die Erfassungs-Methodik der Arbeitsagentur hervorgerufene Reduzierung der Arbeitslosen-Zahlen. Oder hat der stark ansteigende Aktien-Markt nicht nur die Indikatoren des ZEW und des IFO-Instituts nach oben gehoben, sondern auch die Stimmung der Verbraucher ?
Mit der Nullrate bei der Inflation können auch nicht die Energie-Preise gemeint sein - Benzin kostet inzwischen schon wieder EUR 1,40. Sind es vielleicht die Kosten für das Gesundheitswesen, die zur Zeit die Inflationsrate drücken ? Oder die Preise für Lebensmittel ?
Hier haben es anscheinend die verschiedenen Wahrheitsministerien mit gefälschten oder zumindestens wahrheitswidrig dargestellten Zahlen-Kolonnen geschafft, den Bürger hinters Licht zu führen. Nun mag diese Vorgehensweise bei den üblichen konjunkturellen Zyklen durchaus angemessen sein, damit sich eine "Konjunkturdelle" nicht zu einer Rezession aufweitet.
Eine Depression kann man mit solchen Aktionen allerdings nicht aufhalten. Man verschlimmert letztendlich die Situation dadurch, da die Bürger ihr Vermögen in zum Teil unnütze Konsumgüter stecken oder sich sogar dafür verschulden. Wenn die Depression dann fühlbar wird, sind die Reserven erschöpft und man kämpft um das nackte Überleben. Ich habe dieses Phänomen kürzlich als Doppel-L Rückgang bezeichnet. Zur Zeit befinden wir uns in der horizontalen Phase des Rückgangs vom ersten L. Dieser Stabilisierungs-Phase wird fälschlicherweise als ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt interpretiert. Wenn sich dieses "Zwischenhoch" wieder totläuft, dann schlägt die Entwicklung des zweiten L zu.
"Big Government" gibt vor, mit einer Renaissance des Keynesianismus die Probleme in den Griff zu bekommen. In Wirklichkeit soll hier der Etatismus als Lehre von der Allmacht des Staates und als Praxis die Politik, die alle irdischen Dinge durch Gebote und Verbote der Obrigkeit zu ordnen bestrebt ist, zum Leben wiedererweckt werden. Nach Ludwig Mises unterscheidet sich das Gesellschaftsideal des Etatismus äusserlich nicht von der Gestalt, die eine kapitalistische Gesellschaftsordnung an der Oberfläche zeigt. Den Eigentümern werden zwar Namen und Ehren des Eigentums und das Recht auf den Bezug eines "angemessenen" und "standesgemässen" Einkommens gelassen; doch in Wahrheit wird jedes Geschäft in ein Amt, jeder Erwerb in einem Beamtenberuf verwandelt. Für Selbständigkeit des Unternehmers ist im Staatssozialismus aller Spielarten kein Raum. Das Gesetz vermag alles, und nirgends gibt es ein Gebiet, auf dem die Interventionen des Staates nicht alles richten können.
Kommt dieser Text nun von FDP-Westerwelle als Kritik an der DDR 2.0-Politik von Angela Merkel ? Weit gefehlt - der Nationalökonom Ludwig Mises hat dies bereits im Jahr 1924 in seinem Werk "Theorie des Geldes und der Umlaufmittel" beschrieben. Wie sich doch Dinge selbst nach 85 Jahren nicht geändert haben.
Dieses Streben nach beständigem Geld und nicht nach einem staatlich sanktionierten Papiergeld-System inspirierte Ludig Mises immer, Gold als das wahre Geld, welches Freiheit und Unternehmertum zulässt, zu prognostizieren. Diese Thesen sind heute gültiger denn je.
Das FOMC der FED tagt heute und morgen in Washington. Eine Zins-Entscheidung wird nicht für heute, sondern erst für den morgigen Tag nach Schluss der Märkte erwartet. Gold stand im asiatischen Markt heute weiterhin unter Druck. Der Preis wurde auf bis zu $914 gedrückt. Mit der Eröffnung des Londoner Marktes kam es aber wieder zu einer leichten Erholung um die Marke von $920. Gold wurde zum A.M. Fix mit $920,25 (EUR 660,63) fixiert. Gegenüber dem A.M. Fix am gestrigen Tag hat Gold damit $4 verloren.
Nach dem A.M. Fix stieg Gold bis zur Eröffnung an der COMEX auf bis zu $924 an. Aber mit dem nahenden P.M. Fix verfiel der Preis von Gold wieder. Der P.M. Fix kam mit $920,75 (EUR 657,49) zustande. Auf 24-Stundenbasis konnte Gold lediglich einen Dollar gutmachen. Danach konnte Gold noch auf bis zu $917 gedrückt werden, erholte sich im Verlauf der COMEX-Handels wieder. Der Schlusskurs kam mit $925 zustande. Auch im späten Access Handel kam keine weitere Bewegung in den Markt.
Wie resümieren: Zur Zeit scheint die Gold-Drückung im Wesentlichen von den Zentralbanken auszugehen. Dies zeigt sich an dem starken Druck an den Londoner Preismarken. Die Banken des Gold-Kartells nutzen die Chance, ihre stark aufgeblähten Short-Positionen an der COMEX günstig zurückzukaufen. Gute Trading-Gewinne für JP Morgan, HSBC und Deutsche Bank scheinen gesichert.
Der USDX ist heute um 0,9 Punkte auf 79,9 gefallen. Die Renditen der 10-jährigen Treasuries tendierten mit 3,6 % leichter. Der Quotient aus USDX und den Renditen stieg heute auf 22,2 (Montag: 21,8) an.
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |