Bei den Fans werden gerne Beispiele wie Apple bemüht, um im Nachhinein belegen zu können, dass diejenigen, die „schlau“ genug waren, an Apple zu glauben, heute reiche Leute sind. Ausgeblendet wird dabei aber, dass der Konzern kurz vor der Pleite stand und unter anderen Umständen heute so gar nicht mehr existieren würde. Deshalb kann man aus solchen Beispielen keine Ableitung auf die Zukunft herstellen.
Man nennt das auch den Survivor-Bias. Klar gibt es eine Menge Unternehmen, die mal kurz vor der Pleite standen und deren Aktien tief im Keller waren, und die jetzt wieder in der ersten Liga spielen und deren Aktienkurs jetzt das x-fache des damaligen Levels beträgt.
Aber es gibt eben auch genug Unternehmen, darunter genügend einstige Big Player, die wirklich pleite gegangen sind. Nur eben hört und sieht man nix mehr von denen, und damit vergisst und verdrängt man sie. Und wer in diese Unternehmen investiert hat als sie kurz vor der Pleite standen, der hat sein Geld nie wieder gesehen.
Beispiele:
- Enron
- Lehman Brothers
- Commodore
- Pan Am
Man soll den Tag nicht vor dem Abend verfluchen, aber wer glaubt dass ein Unternehmen attraktiv ist nur weil es kurz vor der Pleite steht und der Aktienkurs tief im Keller ist, der könnte böse Überraschungen erleben.
Ebenso bei den Kryptos. Dramatisch fallende Kurse sind keine Garantie dafür, dass es irgendwann wieder einen signifikanten Anstieg der Währung geben wird.
Es ist und bleibt ein Turnaround-Zock. Den man nur tätigen darf, wenn das investierte Geld am Ende wirklich weg sein darf ohne dass man dadurch finanzielle Schwierigkeiten bekommt.
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