Hiervon sollte man nicht zuviel erwarten. Natürlich würde Bakkt eine enorme Nachfrage nach Bitcoin auslösen, wenn die Institutionellen diese Möglichkeit nutzen.
Es handelt sich aber immer noch um einen Future-Handel und nicht um ETFs. Futures sind aber meines Erachtens keine langfristigen Geldanlagen sondern eher "Zockerpapiere". Insofern ist schon der ETF für langfristige Geldanlagen das richtige Vehicle. Die Investmentbanken, die mit Bitcoin zocken, haben das auch jetzt schon gemacht, indem sie selbst die ETN aus Schweden gekauft haben oder über diverse Kryptofonds, die es in den USA schon längst gibt und wohl teilweise "Ableger" der Investmentbanken sind.
Insofern ist wohl der ETF von van Eck für institutionelle Kunden weiterhin der größte Trigger. Die SEC ist eine Behörde, die im Gegensatz zur deutschen BaFin den Anlegerschutz ernst nimmt und eben nicht nur im Sinne von Investmentbanken handelt. Der Behördenleiter der SEC kommt massiv unter Druck, wenn er einen ETF zulassen würde, mit denen Kleinanleger viel Geld verlieren, weil man ihm vorwerfen könnte, dass das "Desaster" doch absehbar gewesen sei.
Nur deshalb gehe ich davon aus, dass der van Eck-ETF eine Chance haben könnte, weil van Eck eng mit der SEC zusammenarbeitet und bestrebt ist, für alle (auch unsinnigen) Bedenken der SEC eine Lösung anzubieten, damit die Zulassung des ETF erfolgt. Da die SEC aus "Angst" um ihren Ruf zunächst einmal keinen ETF für Kleinanleger zulassen will, wird der van Eck ETF auch nur für mindestens 6-stellige Anlagebeträge zu haben sein. Bei Großinvestoren kann die SEC sich eher darauf berufen, dass diese wissen was sie tun und im Zweifel fachliche Expertise einholen müssen, bevor sie solche Investments tätigen. Ich gehe jedoch weiter davon aus, dass die SEC diesen ETF zulassen könnte. Insbesondere mit der Begründung im Hinterkopf, dass der aktuelle Kurssturz den Investoren nun das Investitionsrisiko deutlich veranschaulicht hat.
Natürlich würd ein ein paar Jahre auch weitere ETF für kleinere Investitionssummen wohl folgen. Das zeigt nun mal die üblich Erfahrung.
Im Grunde ist die Entwicklung in Deutschland ähnlich. Zunächst einmal wurden sämtliche Anträge an die BaFin zur Einrichtung einer Börse abgelehnt. Lediglich die Bitcoin Group/ Bitcoin.de hatte die gesetzlichen Regelungen genutzt, um einen Ebay-ähnlichen Handelsplatz in Deutschland zu etablieren. Nun hat die BaFin der Börse Stuttgart die Eröffnung einer Börse für Kryptowährungen erlaubt. Nur die Entwicklung der innovativen App hat sich bereits mehrfach verzögert, wie sich auch die Entwicklung der Bakkt-Börse in den USA aktuell verzögert.
Die Börse Stuttgart wird den Kryptowährungskauf per einfach zu bedienender innovativer App ab Dezember ermöglichen. Auch wenn die Medien aktuell noch darüber schweigen. Doch die Einführung wird in Europa in den Medien sicher noch für Aufmerksam sorgen. Denn ausgerechnet in Deutschland wird plötzlich sämtlichen Anleger auf einfach Art ermöglicht, Kryptos wohl einfach zu kaufen und benötigt noch nicht einmal eine Wallet. Einfacher geht es wohl kaum. Das einzige was in Deutschland im Nachhinein betrachtet "zufällig" richtig gemacht wurde ist, dass nun fast jeder von Bitcoin gehört hat und über die Medien stets über die Risiken informiert wurde und "zufällig" nach einen deutlichen Kursabsturz den Kleinstanlegern die Möglichkeit geboten wird, nun bei viel günstigeren Kryptowährungspreisen ohne technische Kenntnisse Kryptowährungen kaufen zu können. Nun kann auch der 70 jährige Rentner in Deutschland auf seinem Smartphone per App ein paar Kryptos kaufen. Das ist schon extrem innovativ. Bisher hat nur der schweizer Staat in Europa seinen Bürgern den Bitcoin-Kauf flächendeckend, aber zu wenig attraktiven Konditionen, am Bahnfahrkartenautomat angeboten. Allerdings bieten schweizer Banken schon lange den Kunden ausreichende Möglichkeiten, für diese Kryptowährungen zu kaufen und zu lagern. Diesbezüglich sind verschiedene deutschen Banken noch im Hintergrund dabei, entsprechende Abteilungen aufzubauen.
Schon vor dem Hintergrund, dass der Bitcoin aktuell weltweit mainstreamfähig gemacht wird, kann man kaum vermuten, dass der Bitcoin ausgerechnet jetzt untergeht. Auch wenn ein paar institutionelle Investoren jetzt taktisch ausgestiegen sind bzw. aus Verunsicherung verkauft haben. In der Regel ist es aber so, dass diese Investoren zurückkehren, sobald sich der aufgestiegene Rauch durch den unsinnigen Bitcoin Cash Krieg wieder verzogen ist.
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