NEUMARKT (dpa-AFX) - Der Möbel- und Bauzulieferer Pfleiderer hat im vergangenen Jahr die Erwartungen übertroffen und die Prognosen für das laufende Jahr bekräftigt. Nach drei Jahren ohne Ausschüttung werde erstmals wieder eine Dividende ausgezahlt, sagte Vorstandssprecher Hans Overdiek am Donnerstag während einer Telefonkonferenz. Die Höhe der Dividende wollte er nicht beziffern. Zudem kommt der ins Stocken geratene Verkauf der Track Systems Sparte wieder in Gang. Bis Ende April soll ein Verkaufvertrag in trockenen Tüchern sein, sagte Overdiek. Ob Vossloh wie geplant die Sparte übernehme oder ein anderer Interessent, sei indes noch nicht klar.
Wegen Bedenken des Bundeskartellamts gegen den geplanten Verkauf an den Verkehrstechnikkonzern Vossloh war der ursprüngliche Termin für den Abschluss zum Jahresende geplatzt. Pfleiderer setzt die Bemühungen zwar fort, mit Vossloh zu einem Abschluss zu kommen, verhandelt seit dem Jahreswechsel aber auch wieder mit anderen Interessenten. Denen wird ein vertiefter Einblick in die Bücher der Track Systems-Sparte gewährt. Zu den Interessenten zählen deutsche und ausländische Unternehmen. Namen wollte Overdiek nicht nennen, sagte aber, es werde beim Verkauf keine schwer wiegenden Einwände der Kartellwächter geben. ZIELE BESTÄTIGT Für das laufende Jahr hält Pfleiderer an seinen bisherigen Zielen fest. So strebt das Unternehmen beim Umsatz 1,4 Milliarden Euro an bei einem EBITDA von 200 Millionen Euro. Damit läge die Jahresmarge bei 14,3 Prozent. An der Börse stieg die Aktie zuletzt um 3,2 Prozent auf 21,65 Euro und setzte sich an die Spitze des MDAX , der um 0,6 Prozent auf 8.338 Punkte gewann. Die Bilanz des Möbel- und Bauzulieferers ist nach Ansicht eines Analysten eine 'runde Sache' und überraschte positiv.
Im vergangenen Jahr übertraf Pfleiderer die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten. Der Umsatz legte nach vorläufigen Zahlen von 767 auf 830,5 Millionen Euro zu. Analysten hatten mit 805,4 Millionen Euro gerechnet. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserten sich die Neumarkter von 76,7 auf 100,6 Millionen Euro, verglichen mit der Analystenschätzung von 93,6 Millionen Euro. Die Umstellung der Bilanz auf IRFS hat laut Overdiek keinen wesentlichen Einfluss auf die Ergebnisse.
2005 profitierte Pfleiderer von den im Dezember erstmals konsolidierten Holzwerkstoff-Aktivitäten der Kunz Gruppe in Deutschland und Nordamerika. Die positive Entwicklung der Holzwerkstoffmärkte, auf die sich der Pfleiderer-Konzern konzentriert, spiegle sich auch im Vorsteuerergebnis (EBT) wider. Dieses hatte um 70,9 Prozent auf 31,9 Millionen Euro zugelegt. Die Vorsteuermarge der fortzuführenden Aktivitäten stieg von 2,4 auf 3,8 Prozent. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft von 0,51 auf 0,65 Euro. Bezogen auf den Konzern erreichte das Ergebnis je Aktie 0,68 Euro./fn/tav/she Quelle: dpa-AFX |