Das Problem bei den Projektpiplines ist halt die Umsetzung mit allem drumherum wie die Finazierung und da ist Solar Millennium ganz schwach wie die letzten zwei Jahre gezeigt haben.
Möchte mal am Beispiel von Solarhybrid zeigen was eigentlich das Wort Projektpipeline überhaupt aussagt. Der Solarhybrid-Vorstand sagte vor ein paar Wochen etwas über eine Projektpipline von 1,2 GW. Jetzt stellt sich halt die Frage wie dieser Klein diese Projektpipline definiert. In Süd-Afrika kann z.B. Solarhybrid noch gar kein Projekt haben, da alle PV-Kraftwerke über ein Auktion ersteigert werden müssen wie auch CSP-Kraftwerke. Für die Auktion haben sich über 400 Unternehmen beworben und die beginnt Ende November und wird wohl bis März 2012 gehen, da es fünf Auktionsrunden gibt. In den USA kann Solarhybrid zwar ein Projekt auf dem Papier haben, aber weit können sie damit noch nicht sein, denn alleine für die Genehmigung eines PV-Kraftwerkes über 20 MW braucht es in den USA schon gut und gerne 9 Monate und Solarhybrid hat erst vor ein paar Tagen überhaupt eine US-Tochter gegründet. In Italien ist es genau so, denn erst Mitte November gibt es von der dortigen Netzagentur ein Liste welche PV-Kraftwerke überhaupt in 2012 eine Einspeisevergütung bekommen werden, denn in Italien sind PV-Karftwerke mittlerweile schon ab 0,2 MW gedeckelt. Soviel mal zum Wort Projektpipeline. Sagt eigentlich gar nichts aus. Sollte Solarhybrid wirklich eine solche Projektpipeline in sagen wir innerhlab 3 Jahren realisieren können, dann ist der Kurs bei Solarhybrid sicher aktuell zu niedrig, aber Solarhybrid müsste dann mal ganz sicher die eine oder andere größere Kapitalerhöhung vornehmen, denn allzu viel Geld haben die auch nicht. Dann würde bewertungstechnisch wieder alles anders aussehen. Das Wort Projektpipeline sollte mit aller Vorsicht genossen werden und sehr skeptisch bzw. kritisch beäugt werden.
Bin jetzt etwas abegeschweift vom Thema, aber ich finde es schon wichtig, dass man erklären muss was überhaupt eine Projektpipeline aussagt. Im Prinzip nicht viel.
Bin auch der Meinung wie sonnenschein und publicaffairs, dass man eigentlich das Engagement der Deutschen Bank zu wenig Beachtung schenkt. Für mich kann es eigentlich fast kein Zufall sein, dass sich in der jetzigen Situation von SM und in dem erst vor kurzem begonnenen Arenales-Kraftwerk schon der Infrastrukturfonds der Deutschen Bank an Arenales mit 50% beteiligt. Zufälle gibt es zwar, aber an Zufälle an der Börse glaube ich nicht unbedingt. Auf der anderen Seite muss man aber schon auch sehr kritisch die Situation von Ibersol beäugen. Hier scheint trotz schon sehr langer Projektvorlaufszeit immer noch kein oder mehere Investoren in Sicht zu sein. Kann natürlich auch am Staus Quo mit Ferrostaal liegen. Bei Andasol 3 sind RWE und die Münchner Stadtwerke beteiligt, aber bei Ibersol tut sich bislang nichts. Ist dann schon auch ein wenig merkwürdig, denn gerade die deutschen Energiekonzerne RWE oder die EnBW stehen bei den Erneurbaren schon unter mehr oder weniger kräftigen Zugzwang.
Ob ein Investor auf eine Insolvenz von SM wartet, kann ich mir nicht vorstellen. Erstens weiß er gar nicht ob vorher ein anderer Investor bei SM einsteigt und zweitens weiß er doch überhaupt nicht ob er bei Insolvenz Chancen hat an Projekte oder andere Filetstücke (US-Projekte, Ibersol, Flagsol) ran zu kommen. Ein Insolvenzverfahren ist überhaupt nicht einzuschätzen und deshalb ist es sehr leicht hergesagt wie das von bossi mit "ein denkbarer Investor braucht nur zu warten, bis das Geld knapp wird", aber die Realität sieht natürlich ganz anders aus. Außerdem viel billiger wie jetzt wirds fast nicht mehr gehen (Marktkapitalisieriung beträgt ja nur noch um die 40 Mio. €) und wenn ein Investor zu lange wartet, dann ist wohl das Ibersol-Projekt Geschichte, damit auch eines der Filetstüke von SM, und SM kann es nicht bauen. Ist alles mal gar nicht so einfach wie das der Eine oder Andere sieht bzw. gerne sehen möchte, denn bei genauerem Hinschauen sieht die wirtschaftliche Realität halt ganz anderes aus. Wo bossi natürlich Recht hat, ist, dass SM die Zeit langsam davon läuft. Könnte auch glatt von mir stammen.
Auf Patente möchte ich nicht allzu groß eingehen, da die für PV-Kraftwerke und für CSP-Kraftwerke nicht von allzu großer Bedeutung sind. Die Patente kommen bzw. müssen großteils von den Hersteller kommen wie Schott Solar mit den Receivern, Flabeg mit den Parabolspiegel bzw. 3M mit den Folienspiegel oder die Turbinen von Siemens, Alstom. General Elctric oder ABB. Außerdem sind in schnellwachsenden Branchen Patente sehr schnell Makulatur und sind sehr schnell von neuen Technologien überholt worden. Ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass Solarworld mit ihren Patenten jemals nachweisbar Geld generiert hat. Mich würde mal interessieren wieviel Patente von Solarworld überhaupt noch wichtig sind für PV. Da gibt sicherlich zig Patente, die heute längst nicht mehr Stand der Technik sind. Aber eines ist auch ganz klar, SM hatte noch nie das Geld und auch nicht die Personalresourcen um in Forschung und Entwicklung viel Geld rein zu stecken. Denke mal, dass SM mit der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Luft- und Raumfahrtszentrum und dem Frauenhofer Institut für ihre Verhältnisse gut bis sehr gut aufgestellt ist bei der Forschung und Entwicklung. |