Freitag, 22. April 2011 RWE: Utz Claasen - der Abfindungszocker - als neuer RWE-CHEF? Noch will RWE-Chef Jürgen Großmann seinen Chefsessel nicht frühzeitig räumen, aber mit seinem Namen erleidet RWE einen riesigen Imageverlust. Großmann ist zum Synonym für Radioaktivität, Atomkraftwerk-Deal und Kungelei geworden. Eine untragbare Tatsache für eine Aktiengesellschaft, die ihren politischen Einfluss nicht verlieren will.
Großmann wird daher zur Gefahr. Er steht als Persönlichkeit zu sehr im öffentlichen Focus. Spendenaktionen oder gar eine Kehrtwende in der Energiepolitik werden Großmann genauso wenig abgenommen wie Merkel, Rösler und der CDU bzw. FDP.
Mit Großmann verliert RWE seine Unschuld als Energielieferant und Arbeitgeber. In nächster Zukunft wird wohl der Chefsessel bei RWE neu besetzt werden müssen. Bestimmt suchen die Vorstände schon fieberhaft nach einem Nachfolger, der über gute Kontakte zur Politik verfügt und in der Öffentlichkeit als unbelastet gilt. Utz Claasen arbeitet schon länger an seinem neuen Manager-Image. Er schreibt kritische Bücher und verkauft sich als neuer Denker. Große Konzerne planen akribisch ihre Umbesetzung in den Chefetagen.
Utz Claasen als neuer RWE-Chef?
Vielleicht fällt sogar die Wahl auf Utz Classen, ehemaliger Chef von EnBW und kurzfristiger Chef einer Solarfirma. Utz Claasen ist zwar kein unbeschriebenes Blatt, aber seine WM-Tickets an baden-württembergische Politiker sind nicht so tief greifend in das Gedächtnis der bundesweiten Bevölkerung eingedrungen. Auch der Abfindungsstreit mit Solar Millennium findet man weitgehend in der Regionalpresse. Utz Claasen sieht nicht ein, dass er für 74 Arbeitstage, sein Antrittsgeld von 9 Millionen Euro wieder zurück zahlen soll.
Utz Claasen ist von sich sehr überzeugt. Er bezeichnet sich selber als hoch intelligent, weil er eine Klasse übersprang und so frühzeitig sein Abitur mit 0,7 abschloss. Meines Erachtens gehört nicht Intelligenz dazu, sich von einer Firma engagieren zu lassen, um dann überstürzt die Zelte wieder abzubrechen und dann auch noch Abfindung einzufordern, sondern absolute Kaltschnäuzigkeit und Verachtung gegenüber den Menschen, die in dieser Firma arbeiten und seine horrende Abfindung erwirtschaften müssen.
Natürlich sind solche Menschen in den Chefetagen unserer Aktiengesellschaften gefragt. Es schafft nicht jeder, diesen Menschenhasserjob auszuüben und dabei auch noch Gewinne zu erwirtschaften. Das ist die neue Intelligenz, die in unserer Wertgesellschaft unbedingt gefragt ist. Wir brauchen hoch intelligente Menschen, die ohne Skrupel entlassen, Hungerlöhne bezahlen und Monsterrechnungen stellen. Manager sind dann erfolgreich, wenn sie über entsprechende Kontakte in die Politik verfügen und auf diese Art Aufträge kreieren, die keiner braucht; Ängste in der Politik schüren und mit der passenden Lösung Milliarden erwirtschaften. |