in ein interkontinental oder auch nur europäisch "gleichberechtigt" gemischtes Territorium verwandeln können - weil es dann kulturell tot wäre. Es kann also nur begrenzte Zuwanderung geben, in Deutschland mit über 40% Kindern mit Migrationshintergrund jetzt sogar nur noch sehr begrenzte, Menschen anderer Herkunft müssen individuell oder als Minderheiten in eine erweiterte, international und menschlich offene deutsche Kultur Integriert werden können. Diese Integration ist gegenseitig, denn in Deutschland muss man die islamische Umgebung oder Welt verstehen lernen, die afrikanische, die lateinamerikanische, die chinesische und andere asiatischen. Nicht um genauso werden zu wollen, sondern um die eigene Kultur in Zukunft sinnvoll behaupten, erweitern und im eigenen Land leben zu können. Umgekehrt werden die deutschen Verhältnisse, gerade auch die allerbesten, durch Zuwanderer belastet, auch angegriffen oder ignoriert. Das muss eine Gesellschaft auf humane Art auszuhalten und abzuwehren lernen. Um sich aufeinander zu bewegen zu können, braucht es immer auch ausreichende innere und äußere Abstände und Nähe zueinander, durchaus kompliziert.
Nicht alle Menschen müssen jederzeit, jederorts und in allen Lebensaltern multikulturell sein, das wäre eine absurde Überforderung. Sie müssen aber alle insofern interkulturell sein, dass sie in Deutschland wenigstens keinen Ausländer angreifen , und bestenfalls kennenlernen wollen. Sie müssen dazu unterstellen können, dass ein jeder Fremde legal und legitim hier ist - WEIL Staat und Gesellschaft ihm das Aufenthaltsrecht oder die Staatsbürgerschaft gegeben haben. Und dass sie selbst dazu nichts mehr zu entscheiden haben. Der Arbeitsmarkt ist dafür inzwischen KEIN Argument mehr. Schon die innereuropäische Freizügigkeit und die bisherigen außereuropäischen Zuwanderungen schöpften dieses Argument voll aus. Hat eine Gesellschaft wenig Kinder und bereits 40% Kinder aus der Zuwanderung, muss sie mit den Folgen einer kleineren arbeitsfähigen Bevölkerung leben lernen. Was das im Endeffekt alles bedeutet, ist heute angesichts hohen Dienstleistungsbedarfs und technologischer Revolutionen unklar, für die Jungen sollte es aber angesichts der hohen Nachfrage (ganz anders als bei den Babyboomern) positiv sein. Das Aufenthaltsrecht und die Staatsbürgerschaft darf also niemals von rechten oder Linken, Migranten oder Polizei auf der Straße entschieden werden - dann muss es aber der Staat über die Zuwanderung entscheiden, und zwar sinnvoll und von allen akzeptiert ausschließlich im Rahmen dessen, was ein Land haben will und verkraften kann. Die weltweiten Migrationswünsche oder die Flüchtlingslage spielt dabei über Kurzfristaufnahmen und Hilfen vor Ort hinaus keine Rolle. Das Asylrecht ist für Massenzuwanderungen ungeeignet, weil es deutsches Recht auf andere Länder weltweit anwendet, und im Effekt alle illegale Zuwanderung sanktioniert. In der halben Welt gibt es Genitalbeschneidung auch bei Frauen, oder Probleme für Schwule, das kann kein Freifahrschein sein, und darf hier nicht von interessierten Kreisen für den Nachschub verwendet werden.
Die Diskussionen und die staatliche Argumentation und Handlungsweise von 2015 haben für manchen das gesamte Vertrauen in Staat und Gesellschaft und Politik zerschossen. Hoffen wir mal zum Guten, dass aufgrund der totalen Verdrängung aller Probleme und Zusammenhänge und aus Dummheit geschah und am Ende dann aus reiner Hilflosigkeit und Alternativlosigkeit geschah. Entscheidend ist aber, was in dieser Hinsicht in Staat und Gesellschaft heute, morgen und in Zukunft passiert, um diese großen Entscheidungen dauerhaft von der Straße und dem Einzelnen weg in einen großen Konsens zu verlagern. Der ist sehr komplex, aber zugleich zwingend notwendig.
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