Hörmannsdorfer ist doch auch so ein Börsenjubler, wie Förtsch und der allgemein beliebte Aktionär... Und sieht jetzt den Weltuntergang... a bisserl spät dran! Jetzt fehlt nur noch, dass Grüner pessimistisch wird...
Da werde ich wieder optimistischer...
http://www.godmode-trader.de/de/boerse-nachricht/...a1164213,c64.html
Derivatekrise - 18,1 Billionen (!) faule Kredite in Europa Datum 19.02.2009 - Uhrzeit 07:00 (© BörseGo AG 2000-2009, Autor: Hoermannsdorfer Engelbert, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Die schlechten Nachrichten wollen einfach nicht abreißen. Und so bleibt der DAX und Dow Jones weiter unter Druck. Und wie es aussieht, nimmt die Qualität der schlechten Nachrichten noch zu. Mittlerweile wurde bekannt, dass es anscheinend von der EU-Kommision in Brüssel ein 17 Seiten umfassendes internes Papier gibt über die Finanzlage der europäischen Banken. Darin heißt es (»streng geheim«), dass derzeit bei europäischen Banken noch faule bzw. unverkäufliche Wertpapiere bzw. Derivate im Wert von 18,1 Billionen EUR in den Büchern schlummern. Sie haben richtig gelesen: Billionen in unserem deutschen Sprachgebrauch, keine schlampige Übersetzung der amerikanischen »Billion«, und damit auch »leider« keine Milliarden EUR.
Vermutlich kennen Sie den deutschen Rettungsschirm: runde 500 Mrd. EUR. Wenn ich den französischen und den britischen noch dazurechne, dann verdreifacht sich das – ganz grob. Wenn ich die sonstigen europäischen Hilfspakete und Garantien noch dazurechne, dann komme ich Daumen mal Pi auf runde 2,7 Bio. EUR. Mit anderen Worten: Gerade mal 15% der Giftpapiere werden durch die europäischen Rettungsmaßnahmen abgedeckt. Was passiert dann eigentlich, wenn die restlichen 85% ins Schwimmen kommen? Ich befürchte, das wird die EU und ihre Mitgliedsstaaten gnadenlos überfordern – und möglicherweise letztendlich aushebeln.
Denn die ersten EU-Länder, die dringendst Geld brauchen, werden langsam aber sicher nicht mehr kreditwürdig. Dazu zählen u.a. Italien, Griechenland, Irland, Portugal, Ungarn und Bulgarien. Was passiert, wenn wirklich einer zahlungsunfähig wird? Den ersten kann die EU vermutlich noch auffangen, und wird es auch tun. Aber was ist beim Zweiten? Und beim Dritten?
Mir gefällt auch derzeit nicht, dass DAX-Unternehmen derzeit dazu übergehen, keine Prognose mehr für 2009 abzugeben. Lufthansa, Deutsche Bank, Daimler, Commerzbank – die Liste wird immer länger. Das heißt, diese Unternehmen operieren derzeit im Blindflug. Und da anscheinend alles möglich ist heißt das für uns, dass wir auch mit drastisch schrumpfenden Gewinnen kalkulieren müssen. Vor diesem Hintergrund muss ich leider damit rechnen, dass sich der DAX noch mal halbieren kann. Die Tiefstände von 2003 – rund 2.200 Zähler – liegen leider im Bereich des Möglichen.
Engelbert Hörmannsdorfer |