Die Argumente der Rohstoffkritiker:
Wir wollen auf die Argumente vieler Rohstoffskeptiker, (die anscheinend das „große historische Bild“ nicht erkennen), eingehen:
Argument 1: Bei steigenden Rohstoffpreisen wird das Angebot deutlich zunehmen und damit werden die Preise wieder fallen.
*§Falsch! Viele Rohstoffpreise sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das Angebot ist bei vielen Rohstoffen trotzdem rückläufig! Es wurde in den 20 Jahren Baisse kaum neue Minen in Produktion gebracht, neue Funde können mit der Nachfrage nicht Schritt halten.
§
Argument 2: Die Rohstoffpreise werden nur von Spekulanten nach oben getrieben. Sie haben sich von Angebot und Nachfrage abgekoppelt.
*§Kurzfristig zum Teil richtig/langfristig FALSCH! Die aktuelle Finanz– und Kreditkrise macht in den Rohstoffpreisen sicher einen spekulativen Teil aus („Flucht in sichere Häfen“)! Der spekulative Anteil wird sich nach überstandener Krise wieder zurückziehen. Es kann daher durchaus sein, dass im Sommer diesen Jahres die Rohstoffpreise einmal kräftiger korrigieren
*§muss aber nicht sein. Den langfristigen Trend zu steigenden Preisen wird dies jedoch kaum beeinflussen!
Argument 3: Mit steigenden Rohstoffpreisen werden immer mehr Lagerstätten abbaubar. Daher wird es keine Rohstoffknappheit geben.
*§Absolut richtig! Aber…
*§a) Es werden trotz der stark gestiegenen Preise immer weniger große Entdeckungen gemeldet: Es wird mehr verbraucht, als neue Lagerstätten gefunden und erschlossen werden!
*§b) Um die bislang unrentablen Lagerstätten abbauen zu können, sind hohe Investitionen notwendig, die nur bei der Überzeugung, dass die Rohstoffpreise dauerhaft über bestimmten Niveaus bleiben, riskiert werden. Da die Finanzierungen meist von Banken vorgenommen werden, die am wenigsten an die Rohstoffhausse glauben, ist das skeptische Verhalten dieser Finanziers sogar noch eine langfristige Triebfeder der Hausse!
*§c) Die großen Rohstoffkonzerne verdienen derzeit prächtig und haben anscheinend wenig Interesse daran, neue (teure) Lagerstätten zu erschließen. Es ist damit zu rechnen, dass viele (nun extrem billige) Explorer von den großen Konzernen gekauft werden. Ob man jedoch diese Projekte „in Eile“ in Produktion führt, ist eher zu bezweifeln. Nach 20 Jahren Baisse und in der wirtschaftlichen Defensive, werden die großen Bergbaukonzerne ihre nun „offensive“ Stellung so lange wie möglich ausnutzen. Billige Ressourcen zukaufen dürfte zudem eher für den eigenen Aktienkurs förderlich sein, als Milliarden in die eigene Exploration zu stecken.
§Schlussfolgerung 1: Die aktuelle Kreditkrise verschärft langfristig die Lage
§an den Rohstoffmärkten und wird die Rohstoffhausse weiter anheizen!
Argument 4: Rohstoffaktien sind aufgrund der starken Schwankungen bei den Rohstoffpreisen extrem „zyklisch“ und daher hochriskant.
*§Falsch! In den Jahren 1980 bis 2000 war dieses Argument richtig. In einer Phase steigender Rohstoffpreise sind Rohstofftitel aber nicht „zyklische Werte“, sondern „Wachstumswerte“! Dass diese nach wie vor als „Zykliker“ angesehen werden, zeugt davon, dass die Masse der Analysten der Rohstoffhausse nach wie vor nicht traut! Dies sieht man vor allem daran, dassin den Bewertungen der Analysten z.B. bei Goldpreisen deutliche Abschläge für den zukünftigen Preis von zum Teil 50 % in die Bewertung der Goldgesellschaften eingepreist werden.
Argument 5: Rohstoffaktien sind die nächste „Blase“ am Aktienmarkt die platzt!
*§Richtig! Aber bis es soweit ist, müssen zunächst einmal „blasenmäßige“ Überbewertungen erreicht werden. Davon sind wir noch meilenweit entfernt. Wenn heute große Bergbaukonzerne mit KGVs von 6-15 gehandelt werden und Explorer zum Teil mit 1% der nachgewiesenen Ressourcen, dann sind dies keine Über-, sondern in einem Wachstumsmarkt deutliche Unterbewertungen. Wenn jedoch die Masse der Analysten eben nicht von einem Wachstumsmarkt, sondern nach wie vor von einem extrem zyklischen Markt ausgeht, dann werden die Bewertungen weiter niedrig bleiben. Eine Blase sieht in jedem Fall anders aus!
§Schlussfolgerung Nr. 2: Ohne weiter steigende (oder auf hohem Niveau verharrenden) Rohstoffpreise wird es weiter schwer, neue Großprojekte zu finanzieren. Die langfristige Folge: Noch mehr Knappheit und noch weiter steigende Rohstoffpreise!´
|