Metro schreibt in #9152: „Es ist zu erwarten, dass die Prognosen grundsätzlich NICHT getroffen werden. Das hat mal Grüner in einer Untersuchung festgestellt, weswegen er sich auch stets in Prognose-"Lücken" reinlegt.“
Diesen Mechanismus verstehe ich nicht – solange es bei Grüner noch gut lief, habe ich diese Aussage auch verinnerlicht. Muss nach einigem Überlegen feststellen, dass ich diese Logik, dass das nicht Vorhergesagte eintrifft, nicht nachvollziehen kann. In „besonderen" Jahren, also 2008 und 2009 mag das zutreffen, aber es kann auch sein, dass der Kurs sich genau auf den Projektionswert z.B. der Commerzbank legt…
Fisher hat die Jahre 1996 bis 2003 ausgewertet: Die Mehrzahl der Vorhersage der Steigerung lag im Bereich zwischen 10% bis 15%. In den Bullenjahren 1996 bis 1999 lag die echte Performance fast exakt doppelt so hoch.
2000 dreht der Trend: tatsächliche Performance war -9%; das „Vorhersagebild“ (das Histogramm sämtlicher Projektionen) war fast unverändert. Das ebenso in den kommenden beiden Jahren: Performance dann -12% und -22%. In 2003 sieht das „Vorhersagebild“ geringfügig bullisher aus – die Performance des SP500 lag dann bei 29%.
Diese Struktur ist so auffällig, dass man es als Hypothese formulieren kann: Die Mehrzahl der Analysten sagen grundsätzlich eine Steigerung in Höhe 10% bis 20% voraus. In Bullenjahren liegt die Performance deutliche höher; in Bärenjahren wird fast die Projektion erreicht, dann nur aber im Negativen.
Dann übertrage ich das ganze mal ohne weitere Prüfung auf den DAX und sage, dass die Prognosen recht defensiv sind, ich ein Bulle, also komme wir bei plus 20% raus – also 7.200. |